Eine abenteuerliche Radreise, letzter Teil
Eine abenteuerliche Radreise, letzter Teil

Eine abenteuerliche Radreise, letzter Teil

Nochmals ein paar Kilometer durchs Lonetal nach Neenstetten

Der Wettergott hatte leider kein Erbarmen mit uns und unserem Abenteuer “Radreisen auf der Schwäbischen Alb”. Wieder einmal stimmten die Apps für die Ulmer Gegend nicht mit dem tatsächlichen Wetter überein. So sollte es eigentlich erst mittags regnen aber schon zum Frühstück kam es nass von oben. Beim Blick auf eine der Apps sahen wir, dass es um 10.00 Uhr eine Pause von einer Stunde geben soll. Diese wollten wir dann nutzen um die Strecke zu der Geburtstagsfeier meiner Patentante (der Grund für die Radreise) auf unseren Rädern zu bewältigen.

abenteuerliche Radreise

Wir checkten aus und traten vor die Tür, um dann gleich wieder reinzugehen, da es richtig kräftig regnete. Wir harrten im Foyer aus, bis es etwas weniger wurde und sattelten dann die Pferde.

Mit Poncho und Handschuhe (es ist merklich kälter geworden) strampelten wir wieder durch einen Teil des eigentlich schönen Lonetals. Nur bei Regen und Kälte macht es wenig Spaß und die Fahrt wird zum Abenteuer.

Unterwegs fanden wir einen Wegweiser auf dem sogar unsere anvisierte Wirtschaft angekündigt wurde.

Feierlichkeit am 4. Mai und Heimreise am 5. Mai

Zum Sektempfang kamen wir pünktlich, aber nass an. Der erste Weg ging auf die Toilette, um sich trockenzulegen und umzuziehen. Als die Kids mit der Reservetasche kamen wechselte, ich noch schnell die nassen Schuhe und ab dann konnte es gemütlich in Feierlaune weitergehen. Das Geschenk von uns kam gut bei der leidenschaftlichen Gärtnerin an und wird ihr hoffentlich viele schöne Momente schenken.

Den restlichen Weg zu meiner Patentante, bei der wir nächtigen werden, konnten wir am späten Nachmittag trocken hinter uns bringen, aber wie geht es nun die Tage weiter? Gehen wir morgen nach Überkingen ins Bad und versuchen am Dienstag unsere Radreise zurück nach Konstanz über das Donautal zu beenden? Oder sollen wir lieber gleich den Zug von Ulm nach Allensbach nehmen?

Bilder zu “Nochmals ein paar Kilometer durchs Lonetal nach Neenstetten”

Abenteuerliche Heimreise mit Bahn und Rad

Am Montagmorgen (5. Mai) war es dann bewölkt, mit Regenschauern und eisig kalt. Vor 3 Tagen, als wir die Radtour begannen, hatten wir 24° C und strahlenden Sonnenschein und heute hier auf der Alb sind es nur noch 8° C. Was für ein Temperatursturz. In dem Fall bleiben wir erstmal drin und frühstücken mit den letzten Gästen der Feier gemütlich in der warmen Stube. Als diese dann auch das Haus verließen, überlegten wir, wie es jetzt weitergehen soll. Die Vorhersagen sind für die ganze Woche regnerisch und erst gegen Freitag soll es wieder wärmer werden. Dank dem Taschentausch gestern habe ich jetzt meine Winterjacke und Handschuhe da, aber so richtig Spaß wird das Heimradeln dadurch auch nicht machen. Tom schaute im Internet nach einer angenehmen Zugverbindung zurück. Diese fand er. Wir müssen nur einmal in Immendingen Umsteigen um ans Ziel zu kommen. Jetzt mussten wir nur noch so schnell wie möglich nach Ulm gelangen, denn der Zug fährt in zwei Stunden vom Hauptbahnhof ab. Meine Patentante montierte routiniert ihren Fahrradträger auf die Anhängerkupplung ihres Autos, der zum Glück für zwei schwere E-Bikes geeignet ist, und wir verluden unsere Räder, Taschen und Körbe. Ausgeruht, ganz ohne Anstrengung kamen wir am Bahnhof an und mussten aber im Regen die Räder abladen. Dieses Wetter aber auch. Was haben wir verbrochen, dass es so ekelhaft geworden ist?

Am Ulmer Bahnhof ist seit einigen Jahren eine Großbaustelle und wir mussten noch am ganzen Gebäude vorbeifahren, bevor wir mit einem Aufzug zum richtigen Gleis kamen. Einen kurzen Blick aufs berühmte Ulmer Münster, dessen Grundstein 1377 gelegt wurde, und seinem (noch) höchsten Kirchturm der Welt mit 161,53 Metern war mir gegönnt.

Nun hieß es einen trockenen Unterstand finden und warten bis der Zug einfährt.

In der Zwischenzeit organisierte Tom uns ein Vesper, denn bis wir in Dettingen sein werden wird es nach 15.00 Uhr sein. Der Zug fuhr ein und wir standen schon fast perfekt vor dem Wagon, der für Fahrräder ausgeschrieben ist. Die Türen gingen auf und wir trauten unseren Augen kaum. Um vom Bahnsteig aus reinzukommen musste man eine steile Treppe mit 3 Stufen bewältigen. Sind die denn wahnsinnig. Ein älteres Pärchen mühte sich mit ihren Rädern ab. Um rauszukommen mussten andere Reisende mithelfen. Als wir dann einsteigen wollten schaffte ich es nicht mit meinem schweren Rad die Treppe zu bewältigen, dummerweise hat sich auch noch ein Pedal an der mittleren Stufe eingehängt. Mit vereinten Kräften haben wir es dann doch noch geschafft.

Mir graut jetzt schon vor dem Umsteigen in Immendingen in 1 ½ Stunden. Aber da ich da ja jetzt keinen Einfluss darauf habe werde ich einfach die Fahrt durchs Donautal genießen. Was bleibt mir sonst anderes übrig.

In Immendingen kamen wir mit Verspätung an und so musste das Aussteigen und Umsteigen (wir mussten den Bahnsteig wechseln) innerhalb von 5 Minuten erledigt sein.

Ich mag das gar nicht, wenn man mich bei solchen Dingen unter Zeitdruck setzt. Es fing dann schon mit dem Aussteigen an. Dieser war nicht ohne. Ich schaffte es nicht alleine die Klippe nach unten auf den Bahnsteig. Aber auch Tom benötigte diesmal Hilfe, sein Rad kam ins Kippen und jemand fing es zum Glück rechtzeitig ab. Einen Aufzug oder eine Rampe für den Bahnsteigwechsel suchten wir vergeblich. In Immendingen muss man mit allen Zugreisenden eine lange Treppe runter und beim anderen Gleis wieder hoch. Runter hoppelt das Bike von selber, bekommt aber ziemlich Tempo drauf und man muss höllisch aufpassen, niemanden in den Rücken zu fallen. Mit der Schiebehilfe versuchte ich die Stufen nach oben aufs Gleis zu meistern. Das ging mäßig gut. Aber die Mitmenschen haben mein Problem erkannt und kamen zu Hilfe. Den Anschlusszug erreichten wir trotz der vielen Stufen und Probleme rechtzeitig und zu unserer Freude war dieser, wie der von Friedrichshafen nach Ulm, ebenerdig. So konnten wir locker einsteigen und in Allensbach wieder rauskommen.

Leider hat es in Allensbach wieder geregnet und wir mussten unsere Ponchos überstreifen. Trotz der Regenkleidung kamen wir nass, kalt und dreckig in Dettingen an. Was für eine Radreise.

War das ein Abenteuer zurück an den See zu kommen. Beim nächsten Radausflug mit Eisenbahn werden wir uns genau erkundigen, was für Züge fahren und wie die Bahnhöfe gestaltet sind.

Insgesamt sind wir an den vier Tagen 117 Kilometer im Sattel gesessen.

Bilder zur Radreise letzter Teil

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