Cody – das Tor zum Yellowstone Nationalpark
Cody – das Tor zum Yellowstone Nationalpark

Cody – das Tor zum Yellowstone Nationalpark

Heute wollen wir eine längere Strecke fahren, Ziel ist Cody (Wyoming), um möglichst früh am darauffolgenden Tag im Yellowstone Park zu sein. Trotzdem genossen wir den Morgen an unserem Stellplatz zwischen den Seen.

Nach einem Frühstück von der hauseigenen Bordküche unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang.

Trotz nahegelegener Autobahn konnten wir einige Vögel hören und ein paar stimmungsvolle Bilder vom Wasser und den Pflanzen ringsherum machen.

Dann gings „on the Road“ gen Norden. Leider hatten wir kein Navi zum Camper erhalten, obwohl wir dies gebucht hatten, und Toms Handy lässt sich nicht mit dem Bordsystem koppeln. Wo gibt´s denn sowas? Ich hatte die Idee das I-Pad als größeren Monitor zu nutzen und mit Toms Handy zu verbinden. Das funktionierte auch eine Weile, aber irgendwann stand unser blauer Punkt auf der Google-Maps Karte still. Mist, das klappt jetzt doch nicht. Nun müssen wir immer auf dem kleinen Monitor versuchen den Weg zu finden. Aber da wir zu zweit sind, funktioniert es im Team ganz gut.

Auf dem Highway fraßen wir nur so die Meilen runter und als Tom müde wurde, machten wir irgendwo im nirgendwo an einer Tankstelle Pause und kauften einen Kaffee.

Als wir im Shop so rumstanden, wurde ich von einem älteren Mann angesprochen. Ich verstand den Anfang seines Satzes gar nicht und dann kam „One, two, three, four“. Was will er mir nur sagen? Tom versuchte es dann nochmals, aber auch er verstand nicht mehr als ich. Da merkte der Mann, dass er es uns erklären sollte. Und so erfuhren wir, dass dies sein Geburtsdatum ist. One, für Januar, Two für den Tag, Three und Four für die Jahreszahl (02. Jan. 1934). OK, der Mann ist schon älteren Semesters. Wir kamen dann noch weiter ins Gespräch und so erzählte er uns, dass er eine deutsche Frau geheiratet hatte (letztes Jahr verstorben), die aus der Gegend um Stuttgart stammte. Er selbst war auch schon in Berlin, Belgien und Frankreich. Damals konnte man anhand der Rocklänge der fahrradfahrenden Mädchen erkennen, dass man über der Grenze in Frankreich war. Die Röcke seien bei den Französinnen damals kürzer gewesen als bei den sittsamen Deutschen 😉.

Ab hier übernahm ich dann das Steuer für die nächsten zwei Stunden. Die Autobahn war fast leer und so fuhren wir problemlos unserem Ziel Cody entgegen. Unterwegs wurden wir einmal von einem futuristischen Tesla überholt. Man, ist die Kiste hässlich und so was darf auf der Straße fahren.

Beim nächsten Tankstopp wurde der Fahrer wieder gewechselt und ich konnte die Landschaft fotografieren. Diese wechselte sich von einer flachen, mit tiefen Furchen (trockene Creeks) durchzogenen Ebene mit gelbem, vertrocknetem Präriegras, in einen Straßenrand mit roten Felsen und dann einem Flüsschen mit grünem Ufer ab.

Beim Tankstopp hatte Tom mit einem Campingplatz (Ponderosa) telefoniert, den man nicht per Mail kontaktieren kann. Nur mit Telefon oder Fax. So was Veraltetes gibt es also auch noch. Auf der Pondarosa kamen wir 3 Minuten vor Schließung der Rezeption an. Die Besitzer des Platzes sind so alt wie ihr Kommunikationssystem. Aber die betagten Ladys, die hier arbeiten, waren trotzdem ruhig und freundlich und erzählten uns, wo wir gut essen gehen könnten. Leider war das W-Lan auch nicht so fit und ich hatte Schwierigkeiten beim Hochlanden von Bildern. Eigentlich wollte ich gleich zwei Tage auf einmal schaffen, aber das ging nicht.

Cody

Die Stadt Cody (10 000 Einwohner) ist benannt nach seinem Förderer William F. Cody, besser bekannt als Buffalo Bill, dessen Grab wir bei Denver besuchten. Der Ort entstand 1896 und war schon damals das Tor zum Yellowstone. W. Cody war ein sehr tüchtiger Geschäftsmann, der Bewässerungskanäle bauen und Anfang des 20. Jahrhunderts die Eisenbahn hierher verlegen ließ.

Das Hotel Irma, das er 1902 baute, benannte er nach seiner Tochter. Es steht immer noch und wir kehrten zum Abendessen in diesen Saloon ein. Die Bar aus Kirschbaumholz kostete damals 100.000 Dollar und wurde von der Queen Victoria, die von seiner Wild West Show begeistert war, bezahlt.

Auf dem Weg dorthin kamen wir durch ein Wohngebiet, in dem in einem Vorgarten eine Mule Deer Kuh mit ihren zwei Jungen graste.

Im Hotel Irma saßen wir zwischen vielen Amerikanern und Touristen und Tom trank ein lokales Bier und aß vom all you can eat Buffet, während ich an meiner Cola nippte und ein paniertes Schnitzel mit Kartoffelpüree genoss.

Mit dicken Bäuchen ging es dann zurück zur Ponderosa (Name des Campingplatz), wo unser Camper steht.

Bilder zur Fahrt nach Cody

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