Unser Frühstück wurde heute plötzlich unterbrochen. Da lief doch tatsächlich ein Büffelbulle an unserem Platz vorbei. Schnell die Kaffeetasse abstellen und die Fotoapparate zücken. Das sind genau die Momente, die wir so an den Nationalparks in Amerika lieben.


Als alles wieder verstaut war, konnten wir unsere Reise weiter fortsetzten. Für heute ist als erstes das Norris Geysir Becken geplant. Es ist das älteste und heißeste Geysir Becken im Park.

An der Oberfläche wurden bis zu 138 °C und unter der Oberfläche in 331 Metern Tiefe wurden 240 °C gemessen. Die Quellen, Geysire, Hotsprings und Blubberlöcher haben die unterschiedlichsten Farben und Formen und manche dampfen kräftig vor sich hin. An manch einer Stelle kam man sich vor wie in der Waschküche oder Dampfsauna. Wir umrundeten die Löcher und Felder auf Stegen, da der Untergrund nicht stabil ist und man einbrechen könnte.



Auf unserem Weg zum nächsten Stellplatz für die nächsten zwei Nächte kamen wir zuerst wieder an einer Herde Bisons vorbei. Diesmal hielten wir nicht an, sondern ich machte ein paar Aufnahmen aus dem Wagen heraus, schließlich hatten wir dieses Tier ja schon zum Frühstück gehabt.

Aber bei den nächsten Tieren mussten wir doch wieder anhalten und aussteigen. Tom hatte, während er fuhr, Kanadakraniche in der Wiese entdeckt. Die waren so ruhig und blieben vor Ort, dass wir sie super beobachten und fotografieren konnten.

Sie pickten im Gras nach Heuschrecken. Kinder wisst ihr noch, wie wir diese Heuschrecken immer nannten? Knallrümpfige Kröter wurden sie von uns getauft. Wenn sie aufspringen, machen sie ein knatterndes Geräusch. Versuche es für euch mal zu filmen.

Und weiter geht´s in die nächste Geysir und Hot Springs Region, das Midway Geysir Basin. Dies ist ein weiteres Juwel des Yellowstone Nationalparks.

Die Grand Prismatic Quelle ist auf vielen Fotokalendern zu sehen. Eigentlich müsste man all diese Stellen aus der Luft fotografieren, unsere Arme waren immer viel zu kurz.

Auf der Ebene weht ein starker Wind und wir mussten auf unsere Hüte gut aufpassen.

Nicht nur Katja hat ihre Kappe an diesem Ort verloren. Heute sahen wir eine Rangerin, die eine verwehte Kopfbedeckung aus einer Quelle fischte.

Auf der weiteren Strecke habe ich mal versucht, die Landschaft festzuhalten. Leider ist heute wieder einer der diesigen Tage. Es muss wieder Rauch von den weitentfernten Bränden hereinziehen.

Den nächsten Stopp kennt sicher jeder. Es ist der Old Faithfull, das Wahrzeichen des Parks. Er ist nicht der größte und auch nicht der regelmäßigste Geysir im Park, aber über ihn wird schon seit 1870 Buch geführt. In der Regel katapultiert er alle 92 Minuten bis zu 32 000 Liter heißes Wasser bis zu 55 Meter hoch. Um sein Austrittsloch versammelt sich immer eine riesige Menschenmenge, die dann gespannt auf das Naturphänomen wartet.

Als wir ankamen, stand gerade eine Eruption an. Tom nutzte die Zeit, um uns rasch noch ein Softeis zu kaufen und dann saßen wir auf einer der vielen Bänke und warteten gespannt.

Immer wieder kam etwas mehr Dampf an die Oberfläche, manchmal mit etwas Wasser, bis es dann vollends nach oben schoss. Genau dann kam eine Wolke vor die Sonne und verdunkelte das Schauspiel.


Als es dann zu Ende war, liefen die Menschenmassen zu ihren Autos. Es kam uns vor wie nach dem Seenachtsfest oder nach einem Konzert, wo alles davon rennt und jeder nur schnell nach Hause will. Als wir dann auch an unserer fahrbaren Wohnung ankamen, hatte sich der Himmel verdunkelt und die ersten Regentropfen fielen vom dunklen Himmel. Als wir am Campingplatz eintrafen, hatte man das Gefühl, es ist schon fast Nacht, dabei war es gerade mal 18.00 Uhr. Bis der Camper am richtigen Platz stand ließ es runter und es blitzte und donnerte. Hoffentlich fällt uns heute Nacht kein Baum aufs Dach und hoffentlich hört es bis morgen wieder auf.
Also an knallrümpfige Kröter kann ich mich tatsächlich nicht mehr erinnern 😄 aber dafür umso mehr an meine verloren gegangene pinke Capi 😢