Jetzt wird es Zeit, diesem herrlichen Flecken Erde auf Wiedersehen zu sagen. Wer weiß, vielleicht kommen wir ja in 20 Jahren wieder vorbei. Wie schon damals mit den Kindern hatten wir viele schöne Naturerlebnisse. Von den großen Tieren wie Bison, Hirsch und Bär bis hin zu den kleinen wie die Libelle und die knarrenden Heuschrecken war alles dabei. Meine gefiederten Freunde hielten sich eher versteckt und haben auch nicht so viel gezwitschert. Das liegt leider daran, dass es schon der ornithologische Herbst ist. Das heißt, dass die Vögel mit der Brut und Aufzucht der Jungen fertig sind und nun in der Mauser stecken. Jetzt machen sie sich lieber nicht bemerkbar, das könnte sonst zu viel Kraft kosten. Aber den Fischadler (Osprey) konnten wir mehrmals im Flug und auch sitzend beobachten.

Unsere Hüte bekamen wieder neue Pins dazu. So langsam wird mein Hut immer schwerer. Wer wissen möchte weshalb Toms weniger hat und anders aussieht als meiner, muss bei unserem Urlaub in Costa Rica nachlesen.

Als wir unseren Stellplatz verlassen wollten, verabschiedete sich noch ein Streifenhörnchen von uns. Diese quirligen Vierbeiner springen überall herum und sammeln Zapfen und Samen für den Winter ein, der in diesen Höhen schon bald kommen wird.

Wir sind am Yellowstone Lake auf 2357 m und werden heute auf 2064 m runter fahren. Auf diesen Karten seht ihr was wir vom Yellowstone Nationalpark erkundet haben. Auf der bunten Karte sind wir die rote Strecke gegen die Pfeilrichtung gefahren.


Unser nächstes Ziel ist ein Campingplatz im Grand Teton ist nur 60 Kilometer entfernt und so genießen wir den Yellowstone Nationalpark zum Ende hin nochmals in vollen Zügen.

Wir machen halt am Lewis Lake. Dieser liegt still und fast ganz glatt da. Nur der Wind kräuselt seine Oberfläche etwas.

Wir liefen ein kurzes Stück an seinem Ufersaum entlang und gingen dann nur ein paar Meter zwischen die Uferbewaldung und konnten doch noch einige der Piepmätze hören und auch erspähen.

Weiter ging die Fahrt. Seit ein paar Tagen haben wir es doch tatsächlich geschafft, dass sich Toms Handy mit dem Bordcomputer koppeln lässt. Es gibt verschiedene Buchsen und nur eine ist mit dem Auto verbunden, an den anderen kann man nur während der Fahrt die Geräte mit Strom aufladen. Als wir das rausgefunden hatten, funktionierte es dann mit Goggle Maps.

Unser nächster Halt waren dann die Lewis Falls. Beim Vorbeikommen gesehen, angehalten und ausgestiegen.

Auf einem kurzen Trail konnten wir den 30 Feet hohen Wasserfall sehen und Fotos machen. Nachdem wir die großen Wasserfälle des Yellowstone-Rivers gesehen hatten, kommt uns dieser direkt klein vor.

Als der Lewis River so schön durch die herbstlich bunten Wiesen fließt und wir eine Ausfahrtbucht für unseren Camper finden, halten wir wieder an.

So stellt man sich immer gerne die amerikanische Landschaft und besonders gerne den Yellowstone Nationalpark vor. So werde ich ihn in Erinnerung behalten. Solange ich Abschied nehme, hat Tom ein weiters Streifenhörnchen vor die Linse bekommen.

Zwischen dem Yellowstone und dem Gand Teton Nationalpark liegt der John D. Rockefeller, Jr. Memorial Parkway. Dies ist ein Schutzgebiet mit dem man die beiden Parks zusammen schließt.

An der Flagg Ranch machten wir Station und als wir diese gemütliche Ecke sahen, beschlossen wir uns ein warmes Mittagessen im Restaurant zu gönnen.

Zudem gab es hier ein gratis W-Lan, das von uns schamlos ausgenutzt wurde. Ihr habt es vielleicht bemerkt gehabt, plötzlich waren Bilder im Whats-App-Status und auf Insta von uns zu finden.



Nach einem köstlichen, typisch amerikanischen Mal, mit Burger und Sandwichs machten wir uns bei 81°F wieder auf den Weg zum nächsten Nationalpark.

Das Eingangsschild wurde wieder fotografiert, ich hatte es schon erwähnt, dies ist Tradition.

In Colter Bay am Jackson Lake hielten wir wieder an und machten eine etwas längere Wanderung auf eine vorgelagerte Halbinsel. Diesmal konnten wir einen Kanadareiher und Kanadagänse beobachten und fotografieren.

Die Wanderung an sich verlief in einem Uferwald mit ab und zu Sicht auf den See, auf dem sehr wenige Boote unterwegs waren.

Eine Rangerin mit einer Gruppe Zuhörer sahen wir auf dem Kiesbett stehen und dabei fiel uns auf, dass der Himmel sich verdunkelt. Mist, da zieht ein Unwetter auf.

Den Rest der Runde liefen wir dann schon etwas schneller. Wir wollten am Stellplatz für die nächsten drei Nächte lieber noch im Trockenen ankommen. Tom hatte von zu Hause aus diesen traumhaften Platz schon ausgesucht und reserviert.

Er liegt sehr schön, mit Blick auf den See und die Berge der Grand Teton Rang und hat sogar einen Stromanschluss. Den Kaffee konnten wir noch mit dieser herrlichen Aussicht genießen, aber dann verdunkelte sich der Himmel vollends und es donnerte schon in der Ferne.

Auf dem Nachbargrundstück sahen wir wie ein Mann mit Gepäck von einem Taxi gebracht wurde. Er verstaute seine Sachen unter dem Wohnwagen und lief zum Strand an unserem Camper vorbei runter zum Strand. Als es dann zu regnen anfing, stand er immer noch vor seinem Zuhause und Tom bekam Mitleid. Wir luden den Armen dann zu uns in den trockenen Camper ein. Kaum war er bei uns drinnen, hagelte es und der Regen wurde immer stärker. Er erzählte uns, dass er mit Freunden sich hier zum Fischen treffen will und er nicht weiß wo der Schlüssel für den Trailer steckt. Wir erfuhren, dass er aus North Dakota kommt, drei Töchter (14, 12 und 10 Jahre) hat und letztes Jahr in London war, um Taylor Swift zu hören. Nachdem wir uns über alles Mögliche unterhalten hatten und der Regen nachließ, bekam er einen Anruf von seinem Kumpel und er verließ uns, dankbar an unsere Gastfreundlichkeit, wieder.

Als ich den Blog schrieb, fand ich heraus woher der Nationalpark oder viel mehr der höchste Berge seinen Namen hat. Wir sprachen bisher den Namen verschieden aus. Ich sagte ihn immer ähnlich wie er geschrieben wird “Teton”. Tom seine Aussprache klang schon eher wie “Titton”. Ich fand, dass dies sehr nach Titten klang und sagte es ihm auch. Seit dem betont er es anders, jetzt klingt es nach “Tieton”, so wie bei den Einheimischen. Nun las ich in einem schlauen Buch: 1807 kam der erste Weiße in das Tal, danach folgten Trapper auf der Jagd nach Biberpelzen. Die französischen Pelzhändler gaben den Bergen dann ihre Namen, “Grandes tétons” (große Brüste)” Ich musste so lachen als ich dies las, Tom war also gar nicht so falsch mit der Aussprache.