Im Grand Teton Nationalpark wollen alle an den Jenny Lake. Tom hatte schon Angst, dass wir hier keinen Parkplatz für unser Ungetüm finden. Das war dann auch mit der Grund, dass ich eine Wanderung für uns raussuchte, die am Nachbarsee, dem String Lake, startet. Bevor wir starteten wurden wieder Fotos von unserem super tollen Stellplatz geschossen.

Wir fuhren gleich nach dem Frühstück los und machten unterwegs noch ein paar Fotostopps. Am Mount Moran Turnout hatten wir einen sehr guten Blick auf den gleichnamigen Berg mit seinen 3842 m.ü.M. und seinen Nachbarn Mount St. John bis hin zum Grand Teton. Nach dem Regen in der Nacht war die Luft reingewaschen und wir hatten eine ungetrübte Sicht auf das Felsmassiv.

Beim nächsten Stopp machten wir mitten auf der Straße diese Aufnahmen.

Einer von uns passte auf, dass der anderen beim Fotografieren nicht überfahren wird. Das Bergmassiv ist schon beeindruckend. Ganz oben in den Spalten der Gipfel kann man noch kleine Schneefelder vom letzten Winter sehen.

Am Mountain View hat man nochmals einen Blick auf die Teton Range, die sich hier noch näher vor uns auftürmt. Das Massiv, das sich vor 5 bis 9 Millionen Jahren nach oben schob, ist eines der geologisch jüngsten des Kontinents.

Nun wird es aber Zeit am Startpunkt der Wanderung anzukommen. Aber wir hatten Glück, oder die Möglichkeit auf den Parkplatz Leigh Lake zu fahren ist nicht so bekannt. Auf jeden Fall gab es hier noch genügend Stellplätze, auch für unser 25 Feet langes Geschoss.

Wir liefen an dem schmalen String Lake flussaufwärts Richtung Leigh Lake und waren vom Anblick begeistert. Das Wasser liegt spiegelglatt vor uns und die Berge spiegeln sich darin. Ein paar Paddler versuchten über flache Stellen hinwegzukommen, was auf den Aufnahmen für Farbtupfer sorgt.

An dem Verbindungsstück der beiden Seen können die Freizeitkapitäne nicht weiter, oder sie müssen aussteigen und tragen.

Aber das ist nicht unser Problem, für uns gibt es eine Brücke und wir kommen gut ans andere Ufer.

Hier verläuft der Weg fort vom Wasser und stets bergauf.

Da meine Großcousine vor 6 Jahren auch im Yellowstone und Grand Teton war und sie von ihrer Wanderung in den Paintbrush Canyon und zurück über den Cascade Canyon (20 Meilen) begeistert war, wollten wir zumindest einen Blick in den Canyon werfen. Meine Verwandte D. und ihr Mann J. wandern längere und anstrengendere Strecken als wir, ihr könnt ihre Unternehmungen gerne auf ihrem Blog nachlesen.

Wir stiegen also auf einem vom Regen der Nacht aufgeweichten Boden durch einen Nadelbaumwald höher und höher. Ab und an konnten wir einen Blick auf den Leigh Lake und weiter dahinter den Jackson Lake, an dem wir campen, werfen.

Als es immer später wurde, wir aber immer noch zwischen den Bäumen liefen, beschlossen wir an diesem Punkt umzudrehen und die Runde um den String Lake zu beenden.


Der Weg zurück runter zur Abzweigung verlief unspektakulär und zügig. Nun verlief unsere Strecke weiter durch die Nadelbäume, bis wir über eine nicht mehr ganz so stabile Brücke gingen.

Danach änderten sich die Vegetation. Ab jetzt gingen wir durch einen Hain von niedrigen Laubbäumen, Aspen (amerikanische Zitterpappel).

Nun konnten wir sehen, dass wie immer am Nachmittag, dicke, dunkle Wolken reinziehen. Die Luft kühlt schon merklich ab und der Wind frischte auf.

Wir nahmen uns aber trotzdem Zeit für eine Brotzeit, die wir hier auf diesem Felsbrocken mit Blick in die Ebene machten.


So langsam machen wir uns sorgen, dass wir doch noch nass werden könnten. Dies beschleunigte unser Lauftempo für eine Weile. Aber dann konnten wir sehen, dass die dunklen Wolken sich Richtung Yellowstone Park davon machten.

Wir liefen über die nächste Brücke, die uns trockenen Fußes über den Abfluss des String Lake oder den Zufluss in den Jenny Lake bringt.

Nun müssen wir nur noch eine halbe Meile am Ufer des String Lake entlang wandern und schon sind wir zurück am Auto.

Auf der Fahrt zum Campingplatz kommen wir dann tatsächlich doch noch in das Regengebiet und Tom muss die Scheibenwischer einschalten. Bis wir dann ankommen hat es auch schon wieder aufgehört und wir gönnen uns einen Kaffee und ein Eis bei der Signal Montain Loge.

Nun scheint die Sonne wieder vom blauen Himmel und ich stell mir den Picknickstuhl vor den Camper und schreibe am Blog mit Sicht auf den See und die Berge.

Nach dem Abendessen sind wir noch kurz ans Ufer runter und haben Abschied von diesem beindruckenden Gesteinsmassiv und dem See davor genommen.


Morgen werden wir auch diesem Nationalpark Lebewohl sagen.