Abgeschieden und ruhig am Little White Creek (Allred Flat Campground)
Abgeschieden und ruhig am Little White Creek (Allred Flat Campground)

Abgeschieden und ruhig am Little White Creek (Allred Flat Campground)

In Jackson waren wir auf einem privaten Campingplatz. Bei dieser Art von Plätzen sind die Parzellen dann enger beieinander, dafür bieten sie aber auch den Service des Full-Hook-Ups.

Wir wussten schon, dass wir am nächsten Platz absolut keinen Komfort haben werden und nutzten hier nochmals das volle Programm. Abends noch warm Duschen, alle Tanks leeren bzw. den Frischwassertank auffüllen und den Strom fürs Laden der Geräte nutzen. So verließen wir dann den Campingplatz zügig und fuhren zum nächsten Supermarkt. Auch Lebensmittel wurden wieder aufgefüllt, denn diese hatten wir in den letzten neun Tagen komplett aufgebraucht.

Gerüstet für die Wildnis fuhr diesmal ich den großen Camper ans nächste Ziel, das südlich von Afton liegt. Während der Fahrt machte Tom einige Fotos von der Landschaft und vom Ort Afton.

In dieser Kleinstadt gibt es auch einen Hirschgeweih-Bogen ähnlich dem in Jackson, nur die ganze Straße überspannend.

Bei unserer Abfahrt hatte Tom noch Befürchtungen, dass unser nächster Campingplatz (Allred Flat Campground, Wyoming) voll sein könnte. Schließlich ist heute Samstag und man kann nicht vorab reservieren. Hier heißt es first come, first save. Wir hofften trotzdem noch unterzukommen, vielleicht ist ja gerade am späten Vormittag noch jemand abgereist, dessen Platz wir dann ergattern können. Als wir dann vor Ort waren, mussten wir feststellen, dass von ca. 30 Plätzen nur zwei besetzt waren. Wow, jetzt haben wir die Qual der Wahl. Wir drehten eine Orientierungsrunde und entschieden uns für diesen, nahe an einem Bach bzw. Biberdamm.

Das System ist ganz simpel. Man nimmt sich am Eingang ein solches Kuvert und füllt die Felder aus. Danach steckt man den geforderten Obolus hinein (in dem Fall 10$) und reist den kleinen Streifen ab. Das Kuvert mit dem Geld wirft man in einen sicheren Behälter am Eingang, den kleinen Zettel heftet man an einen Pfosten mit der Platznummer direkt am Platz. Dann weiß jeder von wann bis wann dieser Ort besetzt ist.

Die Sonne strahlte vom Himmel und wir genossen erstmal die Ruhe und Abgeschiedenheit (kein Funknetz).

Allred Flat Campground

Als ich mit dem Mittagessenkochen anfing, begann es zu Regnen. Es steigerte sich sogar noch bis zum Hagel. Die Regenperiode nutzte ich, um weiter am Blog zu arbeiten und einfach in die Landschaft zu starren. Als es dann nach drei Stunden aufhörte und die Sonne uns wieder ins Gesicht lachte, machten wir Kaffee und aßen draußen auf unserem großzügigen Platz einen Blaubeer-Muffin.

Danach unternahmen wir einen Erkundungsspaziergang (mit Bärenspray bewaffnet, man weiß ja nie was kommt).

Im Eingangsbereich des National Forest Allred Flat Campgrounds konnten wir eine alte, verwitterte Dumping-Station finden. Das ist wirklich ein Lost Place.

Auf unserer Tour über den Allred Flat Campground fanden wir noch einen Wasserbrunnen, an dem man mit einer Kurbel Wasser aus dem nahen Bach pumpen kann. Man, musste ich arbeiten, bis das Nass zum Hahn rauskam. Von wegen 25 Umdrehungen, das waren mindestens 40 bis das Wasser lief, aber ein gutes Krafttraining für meine Schultern.

Am letzten Stellplatz des Loops im Allred Flat Campground ging ein kleiner Pfad zum Bachlauf. Hier konnten wir weitere Biberdämme sehen und in einem der entstanden Ponds (Teiche) auch eine alte Biberburg entdecken. Diese wird sicher nicht mehr genutzt, es wachsen schon Büsche aus den verwendeten Hölzern.

Auch in der Region in diesem Tal konnten wir an keinem der Bäume oder Sträucher neue Fraßspuren erkennen. Nur solche alten abgenagten Stämme, an denen schon neue Triebe hervorkommen.

Da lebt sicher kein Biber mehr, aber Wahnsinn, wie diese Familie die Landschaft umgebaut hat.

Nachdem wir mehrmals die gestauten Flussarme überquert hatten, fanden wir diese „Hütte“ oder ist es ein Tippi? Wohnen tut hier sicher niemand.

Wir schossen noch einige Fotos von den verschiedenen Pflanzen, die hier wachsen und kamen wieder am Camper an. Die Diestel neben Tom ist riesig aber eine eingeschleppte Pflanze. Sie gehört nicht nach Amerika, so wie die Goldrute nicht nach Europa.

Als die Sonne über den nahen Bergrücken verschwand, wurde es merklich kühler und wir gingen in unser kleines Zuhause. Die Nacht könnte wieder kalt werden.

Camping am Allred Flat Campground und mehr

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