Beim morgendlichen Blick aus dem Fenster war klar, das wird kein sonniger Tag. Der Schnee schmilzt rasch dahin, das braune Grün der Wiesen überwiegt immer mehr.

So saßen wir erstmal gemütlich beim Frühstück und sahen den ersten Gästen beim Verlassen des Hotels zu.
Die ganze Familie macht seit über einem Jahr ein Rätsel (Wordle), bei dem man jeden Tag ein anderes Wort mit 5 Buchstaben erraten muss. Das Ergebnis stellt jeder von uns in die Familien-WhatsApp-Gruppe und so sind immer alle informiert, ob der andere noch schläft oder zu viel Stress zum Raten hat.

So saßen Tom und ich bei der letzten Tasse Kaffee und rätselten so vor uns hin. Da kam vom Nachbartisch: „Du, die machen dasselbe Rätsel“. Da schauten wir auf und wir wurden von dem Pärchen angegrinst und gefragt: „Na, schon dahintergekommen? Heute ist es schwierig.“ So kamen wir ins Gespräch. Auch diese Familie teilt ihre Ergebnisse in ihrer Gruppe. Das gibt´s doch nicht. Wir waren wirklich überrascht noch jemanden mit diesem Hobby zu treffen.

Nachdem auch wir das heutige Wort gefunden hatten, überlegten wir, was wir heute anstellen könnten. Bei Regenwolken auf den Berg macht keinen Sinn. So entschlossen wir im Tal zu bleiben. Zuerst sind wir einfach vom Hotel aus losmarschiert.

Hier im Aktivpark Montafon stehen mehrere Skisprungschanzen. Dort liefen wir hin und konnten sogar einen mutigen Springer sehen.

Zurück beim Hotel nahmen wir unser Auto und fuhren mal ins Nachbartal mit dem tollen Namen „Silbertal“. Hier in der Region wurden früher Erze, besonders Silbererz, abgebaut. Schon in der Bronzezeit wurden hier Metalle geschürft und verarbeitet.

Da das Tal recht eng und schattig ist lag hier noch Schnee. Am Ende der befahrbaren Straße, am Ende des Dorfs, stellten wir das Auto ab und liefen einen Winterwanderweg.

Dieser verlief am Bach entlang, leider nicht bis zu dem von mir angepeilten Wasserfalls. Als eine Absperrung den Weg blockierte folgten wir weiter dem Winterwanderweg. Nun mussten wir wiedermal bergauf stiefeln, obwohl wir das heute nicht machen wollten. Gestern hatten wir schon genügend Höhenmeter gemacht. Im Wald zwischen den Bäumen lag schon kein Schnee mehr dafür sahen wir bizarre Eiszapfen

und Mosse in den schönsten Farben. Von saftigen Grün bis rötlich-braun war alles dabei.

Als wir den Wald wieder verließen standen wir oberhalb des Örtchens wieder auf Schnee.

Der Weg kam itten im Ort wieder runter. Die Einwohner haben sich einen risigen Adventskalender gebastelt. An mehreren Häusern entdeckten wir große Zahlen. Die Kirchentür der neugotischen Pfarrkirche St. Nicolaus ist, wer hätte es gedacht, das 24. Türchen.

Wir waren natürlich neugierig und schauten schon mal nach, was sich dahinter verbirgt. Wir betraten einen Eisschrank. Dass das Weihwasser nicht eine Eisschicht hatte, verblüffte mich. Das Gebäudeinnere erstaunte uns nicht nur mit den Säulen im Mittelgang, sondern auch durch die vielen gemalten Verzierungen. (Über diese Kirche sollten wir am nächsten Tag mehr erfahren. Dies berichte ich dann im nächsten Blog).

So was kennen wir eher von islamischen Gotteshäusern. Vor einem der Seitenaltäre war schon die Krippe aufgebaut nur das Christkind fehlt noch.

Auf unserem weiteren Weg an der Litz entlang zurück Richtung Autostellplatz kamen wir an weiteren Adventstürchen / Fenstern vorbei. Der Supermarkt, die Feuerwehr und die Ortsverwaltung hatten sich beteiligt.

Am Auto angekommen fragten wir uns, was sollen wir nun an dem angebrochenen Tag noch unternehmen? Ich schlug vor nicht direkt nach Schruns zu fahren, sondern am Hang hoch, Richtung Bartholomäberg zu fahren. Den Ort kennen wir schon von unserer gestrigen Wanderung und dort hat man ja wirklich eine super Sicht ins Montafon. Er heißt nicht um sonst „Sonnenbalkon“. Dort angekommen erinnerte sich Tom an das Café im Altenheim, das ja gestern Ruhetag hatte. Wir könnten doch dort reinschauen und eine Kleinigkeit zum Kaffee essen. Also Auto abstellen und über die Straße. Tom war schon fast im Gebäude, da fiel mir auf, dass die erst um 14.00 Uhr öffnen. Das gibt´s doch nicht. Dieser Ort will uns einfach kein koffeinhaltiges Heißgetränk verkaufen. Die anderen Optionen dieser Gemeinde kennen wir ja auch schon. So bestiegen wir wieder unseren motorisierten Schlitten und kurvten weiter.

So kam es, dass unser nächster Halt in Bludenz war. Hier in der Fußgängerzone soll es einen geöffneten Weihnachtsmarkt geben. Da können wir doch sicher noch eine Kleinigkeit für „unter den Weihnachtsbaum“ finden.

Aber man glaubt es nicht, die sechst größte Gemeinde Vorarlbergs hat nur einen winzig kleinen Weihnachtsmarkt. Es waren mehrere Fressbuden und nur 3 Geschenke Läden geöffnet. Der gesamte Markt erstreckte sich auf ein paar Metern Länge in einer kleinen Seitengasse.

Unser Weg führte uns in die Laurentiuskirche. Um sie zu erreichen, mussten wir eine gedeckte Stiege hinaufsteigen. Sie wurde 1694 errichtet und 1840 erneuert.

Der Kirchenbau aus dem 18. Jahrhundert blieb in seiner Bausubstanz bis heute unverändert. Die Aurandungen der Altäre wurde aus schwarzem Marmor gestaltet.

Wenn man ein Schokoliebhaber wie Tom ist, muss man in Bludenz selbstverständlich die lila Kuh besuchen. So kam es, dass wir vor dem Museum und Laden von Milka standen.

Im Innern erfuhren wir alles zur Geschichte von Suchard und der zartesten Versuchung.

Ein Hüte-Bild mit der Kuh (ohne Hüte) musste gemacht werden und dann kam das Schlimmste….

…. einmal quer durch den Verkaufsraum gehen!

Diesen nicht ganz so sonnigen Tag in den Bergen habe wir dann mit einem üppigen Mahl im Hotel beendet. Als ich so am Buffet stand, wurde ich von unserer Frühstücks-Tisch-Nachbarin begrüßt und gefragt, ob wir nun die Lösung gefunden hätten. Da sieht man es, über ein online-game kann man auch Bekanntschaften knüpfen.