Nach unserer Landung in Christchurch auf Neuseelands Südinsel, der Passkontrolle und der Schuhputzaktion holten wir unseren Mietwagen. Auf dem Parkplatz stand ein riesiger Wagen, der auf uns wartete. Übermüdet und mit Autos, die auf der falschen Straßenseite unterwegs sind, machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Übernachtungsmöglichkeit, die Tom schon in Deutschland vor dem Start unserer Auszeit gebucht hatte. Leider gab es in der Straße eine Baustelle und wir konnten nicht direkt zur angegebenen Adresse fahren. Nachdem wir uns mehrfach um den Block gewickelt hatten, fanden wir einen Platz für unser Schlachtschiff und liefen den Rest zu Fuß wieder zurück. Nachdem das mit dem Zimmer geklärt war, wir es nochmals versuchten, um die Baustelle herumzukommen und zum Schluss wieder in derselben Straße standen, machten wir uns per Pedes auf den Weg ins Zentrum von Christchurch.

Die Hüte durften sich heute wegen des bedeckten Himmels ausruhen.

In Neuseeland trinkt man als Kaffee einen „Flat White“. Der ist ähnlich unserem Cappuccino oder Latte macchiato. Den mussten wir gegen die aufkommende Müdigkeit probieren. Zu der ehemaligen „Kathedrale“ kamen wir dann auch. Diese wurde bei den starken Erdbeben 2010 und 2011 sehr beschädigt und steht seitdem als Ruine da.

Wir umrundeten das stark beschädigte Gebäude und linsten durch den ein oder anderen Spalt im Bauzaun. Es ist wirklich schade, dass sich kein Geld für den Wiederaufbau findet. So steht das Gotteshaus seit 9 Jahren mit eingestürzten Wänden da. Tauben nisten im Inneren und der Regen kann ohne Probleme eindringen und das Mauerwerk weiter ruinieren.

Auf Grund der schlaflosen Nacht gingen wir wieder zurück zum Haus. Auch unser Auto mussten wir nochmals an einen anderen Ort fahren. Auf dem Parkplatz, auf dem wir es in unserer Verzweiflung abgestellt hatten, durfte man nur 60 Minuten parken und diese Zeit war jetzt schon lange vorbei. Also wieder mehrere Runden um den Block, bis wir nun doch endlich vor dem Haus zum Parken kamen. Nach einer kleinen Erholungsphase machten wir uns am Nachmittag wieder auf den Weg, um die Stadt weiter zu erkunden. Die Sonne kam raus, und wir liefen einfach mal quer durch den angrenzenden Park Richtung botanischen Garten.

Natürlich hatte ich schon abgecheckt, wo der nächste Geocache sich versteckt, und dieser wurde auch sogleich gesucht und gefunden. An dem Schild wurde die kleine Dose mittels Magnet befestigt. Den Trick kannte ich schon und so konnten wir uns rasch im Logbuch verewigen.

Im botanischen Garten sieht man, dass es schon Spätsommer ist. Es blühen Dahlien und Rosen, Geranien, Petunien und fleißige Lieschen.

Viele Stauden sind schon verblüht und die Grünflächen sind etwas vertrocknet. In Neuseeland war der Sommer sehr heiß und trocken und am Tag vor unserer Landung hatte es Unwetter mit Starkregen und einen Temperaturabfall von über 15° C gegeben. Durch das viele Wasser lief die Kanalisation bei unserer Herberge über und daher stammt die Baustelle, die uns die Ankunft so erschwerte.

Bei den Gebäuden in Christchurch sieht man, dass sie von der englischen Krone beeinflusst wurden. Es gibt viele Backsteinfassaden im neugotischen Stil.
In einem zufällig entdeckten und besuchten Museum konnten wir sehen, wie die Maori und ersten Siedler früher lebten. Später fand ich heraus, dass es sich hier um das Canterbury Museum handelte. Die Entstehungsgeschichte des Museums begann im Dezember 1867 mit Ausstellungsstücken von Julius von Haast, ein deutscher Geologe und Naturforscher.

Im Jahr 1870 wurde das erste Gebäude des Museums eingeweiht und immer wieder erweitert und umgebaut. 1970 kam der letzte Anbau dazu und zwischen 1987 und 1995 wurden die Gebäude renoviert und erdbebensicher gemacht. Nach dem großen Beben im Februar 2011 wurde es trotzdem beschädigt und konnte erst nach 8 Monate Renovierungsarbeiten wieder eröffnet werden.