Wir wurden morgens von unseren Gastgebern mit einem gedeckten Frühstückstisch erwartet. Während wir verwöhnt wurden erzählte uns die Hausherrin von Te Anau, das in den Fjordlands liegt, und dass die Straße von dort zum Milford Sound weggespült wurde und man dort nicht hinfahren kann. Mist, so geht unser Plan nicht ganz auf. Aber sie machte uns auf eine andere Möglichkeit aufmerksam, für die wir allerdings mehr Zeit benötigen würden. Wir sollen von Te Anau aus einen Ausflug per Boot und Bus in den Doubtful Sound machen. Das sei genauso schön und nicht so bekannt. Oder, wenn wir nur eine Nacht dort sind, in die Glühwürmchenhöhle (glowworm cave) gehen. Als Tom das hörte und wir etwas darüber nachgedacht hatten, versuchten wir unsere nächste Herberge zu verlängern. Das hat problemlos geklappt und so fuhren wir frohen Mutes los. In der Nacht hatte es geregnet und auch unterwegs wechselten sich die Niederschlagsmengen ab, aber so richtig toll wollte das Wetter bisher nicht werden. Nach einem Kaffee-Stopp in dem von unserer „Reisemanagerin“ empfohlenen Café, überlegten wir, ob wir einfach früher am nächsten Ziel ankommen sollen, um an unserem Blog (bei dem wir im Hintertreffen sind) weiterzuarbeiten. Doch dann kam ein bisschen die Sonne durch und wir machten einen Abstecher (14 Kilometer, davon 8 Kilometer auf Schotterstraße) zum Lake Monowai. Hier schien die Sonne und wir machten eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt.

Erst wurde das obligatorische Hütefoto geschossen und dann gab es unser Rucksack-Mittagessen.

Dabei beobachteten wir eine Mäusefamilie. Die huschten flink von Baumstamm zu Baumstamm, unter unserer Bank durch und um unsere Füße herum. Wir konnten gar nicht genug bekommen ihnen bei diesem wilden Spiel zuzusehen.

Irgendwann bemerkten wir, dass wir von Sandflies attackiert wurden. Das sind blutsaugende Fliegen, die hier in der Region einem das Leben schwer machen können. Ähnlich unseren Schnaken. Daraufhin packten wir schnell zusammen und liefen zurück zum Auto.
In Te Anau bezogen wir unser Zimmer und gingen zum Reiseanbieter für den Ausflug in den Sound. Der nächste freie Termin ist erst in 6 Tagen frei. So lange wollten wir nun aber nicht hier verweilen. Tom erkundigte sich dann noch schnell nach der Glühwürmchenhöhle. Für diesen Trip waren noch Plätze auf dem nächsten Schiff frei. Das fuhr schon in 15 Minuten ab. Wir spontan die Tickets gekauft, Auto auf einen besseren Parkplatz gestellt und noch einen Pulli eingepackt und schon saßen wir auf dem Boot zur Höhle. Wow, das ging schnell. Aber wenn die Sonne schon lacht wollten wir dies auch ausnutzen. Wer weiß wie das Wetter morgen aussieht.

Bei der Höhle angekommen wurden wir in Gruppen von 12 Personen aufgeteilt und mit einem Führer zu den Glühwürmchen geschickt.

Hier hat ein stark fließender Bach das Höhlensystem geformt und baut es auch heute noch um. Wir liefen auf Stegen über dem rauschenden Wasser zu einem Boot, mit dem wir dann weiter in die Höhle fuhren.

Es wurde das Licht gelöscht und wir sahen viele kleine Leuchtpunkte an der Decke und den Wänden. Faszinierend. Das sind Larven von einer Mückenart, die mit ihrem Leuchten andere Insekten anlocken, die sich dann in ihren Klebefäden verfangen und gegessen werden. Das war wirklich was Besonderes. Dieses Phänomen gibt es nur in Australien und Neuseeland zu sehen. In einem Monat werden wir in Australien eine ganz andere Art von Höhle erkunden. Wer zu neugierig ist kann hier zu diesem Abenteuer weiterspringen.
Gegen 19.00 Uhr waren wir hungrig wieder zurück. Nun musste was „Anständiges“ zum Essen her. Zum Mittagessen hatten wir ja nur die Rucksackverpflegung und nichts Warmes. Tom hatte sich ein Steak mit Salat und Pommes bestellt, ich wählte eine Wild-Kasserole mit Süßkartoffeln und Salat.

Was wir nun morgen machen, nachdem der Doubtful Sound nicht geht, wissen wir noch nicht. Vielleicht machen wir einfach mal Nichts.