Der Tag an der Westküste begrüßte uns mit Wekas im Garten. Das sind große Rallen (Vögel), die flugunfähig sind, und deren Bestand gefährdet ist. Die Weka der Südinsel wird als neugierig beschrieben, im Gegensatz zur Nordralle, die als scheu gilt.

Heute wollten wir an der Küste Richtung Süden fahren, da es morgen dann weiter nach Norden geht. Der Nieselregen ging in Starkregen über, so dass wir lieber zuerst in die nächste „Stadt“ fuhren. Wandern wollte bei dem Wetter keiner von uns. Hokitika heißt die Stadt, die jetzt gerade noch 4320 Einwohner hat. Zur Zeit der Goldfunde 1866 lebten hier etwa 6000 Menschen.

Heutzutage lebt die Stadt nur noch vom Tourismus. Während wir die Geschäfte ansahen (besonders viele verkaufen Jade-Schmuck und Wollprodukte) hörte der Regen auf, und wir konnten übergehen zu einem Strandspaziergang. Am Strand fand kürzlich ein Wettbewerb statt, bei dem es um die schönste Treibholz-Kunst ging. Von dem Wettbewerb stehen noch einige Artefakte rum, die man bewundern und fotografieren kann. Manche der Objekte waren wirklich genial und faszinierend anzusehen.

Nach dem Green Stone (Jade) hielten wir auch Ausschau, fanden auch ein paar schöne grünliche Steine aber ist das auch Jade? Vermutlich nicht.
Nachdem die Sonne immer mehr rauskam, beschlossen wir nun doch die empfohlenen Trails zu machen. Dazu fuhren wir fort von der Westküste zu einer Schlucht – der Hokitika Gorge. Mit Mückenspray, Sonnencreme und Hüte ging es los. Da dieses Ziel zu den „Hier muss man gewesen sein“ gehört, war dementsprechend was los.

Die Vegetation ist ein „Regenwald“. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und sich abregnenden Wolken wachsen hier viele Farne, Flechten und Moose. So wie wir es schon bei den diversen Wasserfällen der Ostküste sahen.

Um in die Schlucht zu gelangen, muss man zuerst über eine Hängebrücke, die gerne ins Schwingen kommt, balancieren. Am Ufer des Hokitika Rivers entstand unser Hütebild.

Von hier aus fuhren wir zum nicht ganz so bekannten Dorothy Wasserfall. Den konnten wir direkt vom Auto aus sehen, keine Wanderung war nötig.

Hier waren wir eine Zeit lang allein. Weiter ging es dann zum Terrace Tunnel Trail. Unterwegs konnten wir Pukeko beobachten. Das sind so zusagen die kleinen Geschwister des Takahe. Auch eine flugunfähige Ralle, nur kleiner und (noch) häufiger.

Bei dem Trail muss man durch einen Tunnel gehen, um die Wanderung zu beginnen, und am Ende durch einen weiteren zurück auf die Straße. In dem ersten kleinen Tunnelstück liegen noch Schienen vom Bergbau

danach geht es durch Wald. Hier wurde im 19 Jhd. Bergbau (Kohle) betrieben. Seit 1870 darf die Natur dieses Gebiet zurückerobern. Von damals sieht man nur die beiden Tunnel und im Wald liegt eine rostige Pipeline. In den Tunneln konnten wir die Fäden der Glow Worms entdecken. Auch hier sind die Larven der Langhornmücke zu finden. Als wir zum Parkplatz zurück kamen, war hier wieder eine Weka zu sehen. Diese ließ sich von uns nicht stören, so entstanden schöne Bilder.

Um es uns im Linksverkehr nicht zu einfach zu machen, gibt es auch in Neuseeland Kreisverkehre. In diesen muss man im Uhrzeigersinn fahren. Damit das nicht langweilig wird, gibt es Kreisverkehre mit Eisenbahnlinien quer durch, unbeschrankt.

Und dann auch Gleise über zwei Ausfahrten hinweg.

Hier gibt es so viel Platz, weshalb baut man einen Kreisel mitten auf Schienen? Was macht das für einen Sinn?
Neulich ist Tom ins Auto eingestiegen und musste feststellen, dass man uns das Lenkrad gestohlen hat !!! Oh, er hat sich nur auf die falsche Seite gesetzt. Das Lenkrad war nicht geklaut sondern nur vor dem „Beifahrersitz“ montiert.
Zum Ambschluss des heutigen Blogs eine Karte mit all den Orten, die wir schon besucht habt.

So könnt ihr unsere Strecke sehen. Die Westküste dieses wunderschönen Landes haben wir noch nicht sehr gut erkundet. Das war wie gesagt anders geplant, das Wetter hat uns zu einer anderen Strecke gezwungen. Aber nur so hatten wir das Erlebnis mit den Zwergpinguinen.