Heute wollen wir Wellington entdecken. Dies ist die Hauptstadt Neuseelands und hat ca. 190 000 Einwohner. Ganz Neuseeland hat 4,8 Millionen, davon leben 1,5 Millionen allein in Auckland. Man frägt sich da natürlich weshalb nicht Auckland Hauptstadt ist. Das war sie auch, aber für die Einwohner der Südinsel war es früher einfacher nach Wellington zu kommen. Ich schätze, dass sich das auf Grund der Flugverbindung Christchurch – Auckland nun geändert hat. Es jetzt wieder zu ändern wäre vermutlich zu aufwändig.

Der heutige Tag ist sonnig mit nur wenig Wind, was für Wellington (Windy City) untypisch ist. Unser Vermieter berichtete mir, dass es hier wieder vermehrt Kakas gebe. Hier wird Jagd auf Ratten gemacht und so können sich die Boden- und Höhlenbrüter wieder ausbreiten. Ich hielt heute also den ganzen Tag Augen und Ohren offen.
In Wellington lässt man das Auto lieber stehen und geht zu Fuß. Wie ich gestern schon berichtete, liegt unsere Unterkunft zentral und so gingen wir per Pedes zu unserem ersten Ziel, dem botanischen Garten.

Dazu mussten wir einen Teil des Hügels runter und gegenüber wieder hoch. Dort angekommen standen wir am Endpunkt eines Cabel Car. Ich sag ja, wie San Franzisco. Die kleine Ausstellung zu diesem Fahrzeug sahen wir uns an und unsere Hüte durften Probe sitzen.

Dann brauchten wir unseren täglichen Flat white und gleichzeitig wurde die Pause zum Lage peilen genutzt.

Ich entdeckte hier eine kleine Antiquare Parfümerie mit Flakos und so dachte ich an meinen Haus- und Hofapotheker. Hier ein Bild nur für euch von der Apotheke.

Der Park schmiegt sich an die Landschaft und so liefen wir bergauf und bergab. Unterwegs hörte ich einen etwas untypischen Ruf und konnte ganz oben in einem Nadelbaum meinen ersten freilebenden Kaka entdecken. Weiter ging unsere Städtetour Richtung Waterfront. Auf 14.00 Uhr hatte Tom uns eine Führung im Te Papa Tongarewa (Nationalmuseum) gebucht. Der Name ist Maori und heißt so viel wie „Behälter für Schätze“. In diesem Museum kann man von der Entstehung der Erde, die Tiere und Pflanzen von Neuseeland und ihre Bedrohung durch eingeschleppte Arten bis hin zu Maori Kultur alles erfahren. Als ich mit unserem Reiseblog begann hatte ich im Teil „komische Vögel“ von der Größe des Eis zur Körpergröße der Mutter berichtet.

Hier könnt ihr den Beweis sehen, dass das Ei den gesamten Bauchraum ausfüllt. Zwillinge sind nicht möglich, da platzt die Kiwi-Mama. Wir konnten auch Nachbildungen von ausgestorbenen neuseeländischen Vögeln sehen. So auch den Mao und den Haast-Adler.

Dieser Adler ging auf die Jagd von Moas. Beide Vögel waren riesig. Unsere Führung wurde von einem Maori geleitet. Er konnte viel von seiner Kindheit und seinen Großeltern berichten. Seine Erzählungen waren lustig und informativ und die Zeit verging wie im Flug.

Nach so vielen Informationen, Geschichten und Dingen zum Ansehen brauchten wir erstmal eine Pause. Auch die Füße brauchten mal Erholung und so gönnten wir uns einen Eiskaffee in der Museumsgastronomie.

Weiter ging der Fußmarsch an der Hafenkante entlang Richtung Beach. Auf dem Weg dorthin wurden wir von einer Mutter mit Kind auf Rochen im Hafen hingewiesen. Diese schwammen hier an der Kante auf und ab und wir konnten sie gut sehen.

Am Beach war dann, wie nicht anders zu erwarten, viel los. Wir ruhten uns auf einer nahen Bank aus und beobachteten die Leute bis es uns langweilig wurde. Also schlenderten wir wieder zurück in den Kernbereich der Stadt. Hier fand heute ein Festival statt. Es standen im Uferbereich blaue Container rum. Diese konnten von Leuten, die etwas vorführen wollten, gemietet werden. Viele Künstler waren hier. Für uns nicht immer ganz nachvollziehbar, was Kunst bei den einzelnen Darstellungen war. So war da ein Mädchen mit Flügeln, die sie mit ihren Bauchmuskeln bewegen konnte, und stolzierte und posierte in ihrem Container herum.

Eine hängte sich an Bänder / Tücher und lies sich von Kindern mit Wasser besprühen. Sollte wohl eine Friedenstaube darstellen.

Eine paar Travestiekünstler kamen ganz gut an.

Irgendwann sagte ich zu Tom: Das ist die Stadt der Verrückten und Bekloppten.
Als wir dann am Abend mit wundgelaufenen Füßen endlich wieder oben bei unserer Unterkunft ankamen, hörte ich wieder den Schrei eines Kakas. Und dann konnte ich gleich mehrere über das Tal fliegen sehen. War das Schön.
Was leider dann nicht so schön war sahen wir an unserem Auto. Hier hatte jemand auf der hinteren Türe ein Nazikreuz eingekratzt. Da war die Aufregung natürlich groß. Was muss man in so einem Fall machen? Mietstation informieren. Der Polizei den Fall melden. Alles dokumentieren. Tom und unsere Vermieter hatten einiges zu tun. So hörte der so schöne Tag leider nicht so schön auf.