Nächstes Ziel, Taupo
Nächstes Ziel, Taupo

Nächstes Ziel, Taupo

Nach der gestrigen Anstrengung ließen wir es langsam angehen. Zuerst wurde mit Oma Annemarie und den Kindern telefoniert. Über WhatsApp geht das sehr gut und günstig. Wenn wir nach Deutschland telefonieren sprechen wir so zu sagen mit der Vergangenheit oder ihr mit der Zukunft. Wir sind 12 Stunden vor euch. Das heißt wenn bei uns Samstag früh ist, ist es bei euch noch Freitag.

Dann sind wir gemütlich losgefahren. Wir sind wirklich durch die Landschaft getuckert. Keiner von uns hatte es eilig. Dieses Land entschleunigt einen total. Wenn wir zum Beispiel einen Kaffee bestellen (und sei es einen zum Mitnehmen), dann bekommt man eine Nummer und muss warten. Hier benötigt eine Tasse Kaffee sage und schreibe bis zu 15 Minuten. Wenn dann noch eine Bestellung davor dran kommt, könnt ihr euch vorstellen wie das dauert. Bei uns würden die nächsten schon mit den Fingern auf den Tresen klopfen, aber hier ist das normal und man nimmt sich einfach die Zeit.

Unser nächstes Ziel war dann auch schon vormittags erreicht. Es ist der Ort Taupo am Lake Taupo. Wir liefen zuerst am Ufer entlang und dann ins Zentrum. Da es Samstag ist, war hier ein kleiner Kunstmarkt mit interessanten Objekten.

Aber diese passen leider nicht in unsere Koffer. Unterwegs kamen wir an einem Museum vorbei, und nach kurzem Überlegen sind wir rein gegangen. Es gab Bereiche in denen man nicht fotografieren darf. Es handelt sich hierbei um kulturelle Dinge. Ruaumoko durfte ich ablichten.

Es ist eine Darstellung von Atua, der das ungeborene Kind von Rangi (Himmelvater) und Papatuanuku (Mutter Erde) ist. In den Geschichten der Maori heißt es, wenn er im Mutterleib sich bewegt und tritt, entstehen Erdbeben. Diese Schnitzkunst wurde aus einem Stück Kauriholz, das tausende Jahre in den Nordland-Sümpfen gelegen hat, gefertigt.

Das Versammlungshaus, das im Museum steht, durfte man von außen fotografieren, aber nicht von innen.

Wir wollten nur schnell eine kleine Brotzeit, getoastetes Sandwich, an einem Foodtruck einnehmen. Typisch Neuseeland dauerte die Zubereitung der zwei Sandwichs gefühlte Ewigkeiten.

Zwei touristische Ziele mussten wir dann doch noch aufsuchen bevor es zur Unterkunft gehen sollte. Zum einen die Haka Falls. Dies sind eigentlich keine Wasserfälle sondern eine Flussenge mit Stromschnellen.

Am Ende der Enge fällt dann das Wasser weiß schäumend eine Stufe runter.

Hier drückten sich unangenehm viele Leute rum.

Deshalb machten wir nur ein paar Fotos zur Erinnerung, um dann möglichst schnell weiterzufahren. Das nächste Muss waren dann die Craters of the Moon.

Die Region, in der wir uns seit ein paar Tagen aufhalten, ist vulkanischen Ursprungs und zum Teil auch noch aktiv. Hier gibt es geothermale Quellen, die auch zur Energiegewinnung genutzt werden. Bei den Mondkratern liefen wir auf Stegen über heißen Boden

und um dampfende, teilweise stinkende, Löcher herum. Wir kamen uns vor, wie in der Dampfsauna.

Da es ein sehr trockener Sommer war, sind auch die Stellen mit Schlammlöcher eher trocken als schlammig.

Dafür war hier angenehm wenig los.

In unserem neuen Heim wurden wir wieder mal sehr freundlich mit Kaffee und Cookies empfangen.

Das ältere Ehepaar war schon öfters in Europa, besonders in England. Von den Einheimischen mit denen wir Kontakt hatten, sind viele schon in Europa, besonders in England, gewesen. Man ist hier dem ehemaligen Mutterland noch sehr verbunden. Es wird viel Tee getrunken, es wird Kricket gespielt und auch Pferdesport ist hier auf der Nordinsel verbreitet. Bei älteren Gebäuden sieht man den englischen Baustil. Ansonsten sehen die Orte eher amerikanisch aus. Einstöckige Häuser mit Vorgärten und Garagen und viel Platz ums Haus. Grundstücke sind hier billig. Es gibt ja noch viel Land. Im Vergleich zur Südinsel leben hier mehr Menschen. Die Orte bestehen nicht nur aus einer Kreuzung und vier Häusern.

Den ganzen Tag hatten wir zwar die Hüte auf, aber ein gemeinsames Bild ist nie entstanden. So mussten wir am Abend noch irgend ein Motiv finden. Bei Sonnenuntergang am See mit Blick auf den höchsten Vulkanberg dieser Region wurden die Beiden dann abgelichtet.

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