Beim Aufstehen mussten wir feststellen, dass alle Wetter-Apps falsch lagen. Es regnete. In dem Fall wurde der Vormittag mit der weiteren Reiseplanung, Zimmer buchen, Blog schreiben und Fotos bearbeiten verbracht. Als wir dann mittags raus sind drückte die Sonne langsam durch die Wolken und es wurde ein warmer Sommertag.
Rotorua ist wieder ein Ort aus meinen historischen Romanen und so wollte ich den ursprünglichen Platz, der im 19. Jhd. von den Maori besiedelt war, ansehen. Jetzt ist er ein Stadtteil und heißt Ohinemutu. Es leben hier laut Wikipedia 267 Maoris, man sieht ein Versammlungshaus

und eine Kirche, die St Faiths Anglikan Church, mit Friedhof. In diesem Gebiet sind weiterhin viele heiße Quellen. Egal wohin man sich wendet dampft es. Man kann sich vorstellen, wie jeder in seinem Haus eine Warmwasserquelle zum Kochen hat.

Die Kirche wurde 1910 erbaut. Im Innern geht Maori Schnitzkunst mit christlichen Symbolen eine tolle Symbiose ein.

Ein Fensterbild zeigt Jesus als Maorikrieger über den Rotoruasee gehen.

Der Duce von Edinburgh (Sohn von Königin Victoria) überreichte 1870 den hier lebenden Maori als Dank für die Unterstützung in den Landkriegen eine Büste seiner Mutter. Diese steht hier noch immer auf dem Marae (Versammlungsplatz).

Ein weiterer Handlungsort des Buches war das Badehaus.

Auf Grund des königlichen Besuches stieg die Zahl der Besucher aus England rapide an. Jeder wollte hier in den Heilbädern verweilen und die Pink and White Terraces, das 8. Weltwunder, sehen. Diese Sinterterrassen wurden bei einem Vulkanausbruch 1886 leider komplett zerstört.

Meinen Hut durfte heute ein Anderer aufsetzten.
Nach so viel Historischem machten wir noch einen kleinen Abstecher in einen Park, an dem wir vorher vorbeikamen. Im Kuiran-Park gibt es wieder stinkende, dampfende und blubbernde Löcher.

Langsam haben wir Wort wörtlich die Nase voll von Geothermie.
Für den Abend hatte Tom Karten für das Mitai Maori Village und anschließendem Kiwi-Besuch gebucht. Hier gibt es Maori-Kultur live zu erleben. So machten wir mit der gesamten Gruppe einen kleinen Abstecher an die Rainbow Springs. Eine KALTWASSER Quelle.

Keine Ahnung weshalb diese Quelle nur 9° C hat, während hier überall Schwefeldampf und heißes Wasser an die Oberfläche steigen. Dann ging es an den Bach der Quelle auf dem ein Kanu mit Kriegern ankam.
Diese machten aus der Ankunft eine Show mit Mimik und Gestik. Dann wurde die Gruppe auf einen riesigen, überdachten Platz mit Stühlen gebracht. Hier wurden Maori-Zeremonien wie der berühmte Haka, Kriegstanz, Begrüßungsrituale und Instrumente vorgeführt.
Danach bekamen wir ein traditionell zubereitetes Abendessen. Das Essen (Hangi) bestand aus Hühnchen, Lamm, Kartoffeln und Süßkartoffeln und wurde zuvor 4 Stunden im Erdofen gegart.

Nach so viel Maori-Kultur durften wir in die nahegelegene Kiwi-Auffangstation. Dazu mussten wir einen Nachtspaziergang durch den „Urwald“ machen und kamen dann auf dem Nachbargrundstück mit dem Kiwi-Gehege raus. Hier werden einige verletzte Kiwis gepflegt und man versucht Nachzuchten zu gewinnen. So waren mehrere brütende Paare im Haus, die wir aber nicht sehen durften. Wir konnten einen Kiwi im Außengehege sehen. Fotografieren nicht erlaubt. Dieser lief an der Gehegemauer auf und ab, hielt manchmal inne, schnupperte und lief wieder in die entgegengesetzte Richtung davon. Ein zweiter Kiwi sollte auch hier sein, diesen konnten wir aber nicht entdecken. Ausgestopfte Exemplare durften wir ablichten. Daher stammt das Foto.
