Bootstour mit Delphinen
Bootstour mit Delphinen

Bootstour mit Delphinen

Laut der Frau am Fahrkartenstand sollte es heute ein sonniger, leicht windiger Tag werden. Als wir die Augen aufschlugen und die Ohren spitzten, konnten wir es regnen hören. Super! Vielleicht haben wir ja Glück und am Nachmittag ist es dann trocken. So ließen wir den Tag langsam angehen. Unsere Bootstour sollte erst um 13.40 Uhr starten, bis dahin war noch gut Zeit. Gegen 10.30 Uhr sind wir dann nach Russell reingefahren. Dieser Ort ist sehr geschichtsträchtig. Hier hat James Cook auf seiner ersten Entdeckungsreise (1769) angelegt und mit den Maoris Kontakte geknüpft. Die ersten Europäer ließen sich hier nieder. Russell war anfangs sogar die Hauptstadt Neuseelands, bevor diese nach Auckland und dann nach Wellington verlegt wurde. In diesem Ort gibt es noch ein paar historische Gebäude zu sehen.

So die im Jahr 1836 erbaute Christ Church. Sie ist das älteste erhaltene Gotteshaus in Neuseeland. Um die Kirche herum stehen noch alte Grabsteine von Walfängern, Siedlern und Maoris. Im Museum konnten wir viel über James Cook und seine Entdeckungsreisen erfahren. Auch Gegenstände der Maori und der ersten Siedler waren ausgestellt.

Als wir uns dann für die Schiffsreise fertig machten, überlegten wir, was wir denn so brauchen. Als ich Sonnencreme erwähnte meinte Tom, dass das doch sehr optimistisch sei. Packte sie aber ein. Der Regen hatte zwar aufgehört, aber der Himmel war immer noch bedeckt. Die Sonnenhüte mussten auf jeden Fall mit (ich dachte an ein Bild auf dem Boot) und Regenjacken auch. Mann weiß ja nie. Am Bootsanleger meinten wir noch, dass vermutlich nicht viele an der Tour teilnehmen werden. Aber das sah dann doch anders aus. Das Boot startete vom gegenüberliegenden Ufer und als es bei uns dann ankam und wir zustiegen waren schon 2/3 der Sitze besetzt.

Wir ergatterten noch zwei, aber auseinanderliegende, Sitze ganz oben im Freien. Die Fahrt ging zuerst ganz gemächlich los. Aber als wir etwas vom Ufer fort kamen, gab der Kapitän Gas. Das Schiff, ein Katamaran, flog förmlich über die Wellen. Hier draußen war mehr Seegang und das Schiff schaukelte und stampfte dagegen an. Ich hatte das Gefühl ohne Sturzhelm bei 100 km/h mit dem Motorrad zu fahren. Es stellte einem das Atmen ab.

Dazu das ständige beschleunigen und langsamer werden. Mir fehlte nur noch ein Bügel, der über einen gestülpt wird, wenn man Achterbahn fährt. Plötzlich nahm der Kapitän die Fahrt raus und wir schaukelten gemütlich über die Wellen. Dann kamen die ersten Delphine. Es war eine Gruppe von 5 – 8 Delphinen die hier schwamm.

Zweimal sprang einer aus dem Wasser, aber genau dann hat keiner von uns ein Foto gemacht. Wir haben ganz viele Bilder mit der Rückenflosse und dem Nachbarboot darauf.

Es war eh schwierig bei dem Geschaukel und so vielen Menschen überhaupt etwas zu sehen. Da ich bis hierhin vom Fahrtwind schon gut durchgepustet war, zog ich mir lieber die Regenjacke drüber bevor der Ritt über die Wellen wieder los ging. Den Sonnenhut musste ich krampfhaft am Fortfliegen hindern. So flogen wir also wieder über das Meer zum nächsten Touri-Hot-Spot.

Verschiedene Insel mit ihrem Maorinamen wurden erklärt und weiter bis zum Hole in the Rock. Hier machten wir länger Pause und die Wellen schaukelten unser Schiff gut durch.

Der Kapitän fuhr sehr dicht an den Felsen heran, so dass ich schon überlegte was zu tun sei, falls er aufsitzt.

Aber alles ging gut und wir bretterten wieder davon. Als wir dann total verstrubbelt und durchgeschüttelt wieder in Russell ankamen, gestand Tom mir, dass er die Sonnencreme benutzt hatte. Seit unsrer Abfahrt schien die Sonne erbarmungslos auf uns nieder, die Frau vom Verkauf hatte also doch recht behalten. Die Hüte konnten wir nur einmal kurz aufsetzen und mussten sie dann aber vorsichthalber wieder wegpacken, sonst würden sie nun sicher einem Delphin gefallen. Am Abend merkten wir dann wieder einmal wie kräftig die Sonne hier vom Himmel sticht.

Das Hütebild entstand nach der Ankunft auf dem Pier.

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