Unser nächstes Ziel liegt nicht sehr weit entfernt und so beschlossen wir, hier die Höhlen von Wellington anzusehen.

Es sind drei verschiedene, die man besichtigen kann. Als Tom morgens die erste Tour um 10.00 Uhr buchen wollte, hieß es, dass diese wegen des Virus ausfällt. Wir buchten dann die Touren in die Phosphat-Stollen um 11.00 Uhr und gleich drauf die Tour um 12.00 Uhr, in die Tropfsteinhöhle. Als alle Besucher zusammen und die Tickets abgestempelt waren, mussten wir die Hände desinfizieren. Mich wundert immer, dass die Leute ihre Hände mit antibakteriellem Desinfektionsmittel reinigen, wenn es sich doch um einen Virus handelt. Aber was solls, ich hab meine halt in dem Fall auch eingerieben. Die Gruppe bestand aus 8 Erwachsenen und 2 Kindern. Die Führerin machte ihren Job sehr gut, auch die Kinder wurden mit einbezogen und langweilten sich nicht.

Hier in diesen Stollen wurde früher mal Phosphor abgebaut.

Dabei kamen auch Knochenstückchen zum Vorschein.

Um es für uns Touris interessanter zu machen, liegen hier Knochen aus anderen Höhlen.

Aber auch hier hat man Fragmente von Megaufauna gefunden. So nennt man die großen Säugetiere, die nach den Dinosauriern lebten. So gab es ein 3 Meter großes Känguru oder riesige Warane. Die Höhle hat natürliche Zugänge, durch diese immer wieder Tiere in die Stollen gelangen. So sahen wir Schwalben herum fliegen.

Die Führerin erzählte, dass sie einmal mit einer Gruppe im Stollen stand und hinter ihr eine braune Schlange, sehr giftig, herab fiel. Sie finden auch hin und wieder verirrte Kängurus in den Gängen. Nach einer Stunde war die Führung zu Ende und wir verließen das Stollensystem.

Wir durften auf dem Gelände auf unseren nächsten Gruppenleiter warten, der dann mit zwei Personen aus der ersten Gruppe, kam. Die zwei hatten sich spontan für eine weitere Führung entschieden und stießen dazu. So war diese Tour nur 4 Personen groß. Die anderen Personen waren Schweizer, sie lebt schon lange hier in Australien, er wohnt in Basel. Um in die Tropfsteinhöhle zu gelangen mussten wir zu einem anderen Eingang. Diesmal ging es erst ein paar Stufen in die Dunkelheit. Wir sahen alte Graffitis, von den ersten weißen, die in die Höhle kamen.

Dann ging es weitere Stufen bergab. Nun machte der Herr alle Lampen aus und wir standen in der Dunkelheit, bis sich langsam die Halle erhellte. Nun sahen wir einen riesigen, weißen Tropfstein.

Dieser wird Cathedral genannt. Leider ist es zur Zeit sehr trocken, so dass auch die Tropfsteine eher trocken als nass sind. In der Höhle trugen wir natürlich keine Hüte, aber der Führer machte eine so nette Aufnahme von uns, dass ihr euch die Hüte am besten einfach dazu denkt.

Es ging noch weiter in den Berg hinein, aber Tropfsteine sieht man hier nicht mehr viele. Dafür kann man viele Auswaschungen sehen.

Vor drei Jahren stand das Grundwasser Kniehoch, nun ist es seit 1 Monat komplett verschwunden. Also an der tiefsten Stelle, wo sonst immer Wasser steht, ist kein Nass mehr vorhanden.

Auch der Regen der letzten Tage ändert daran nichts. In der ganzen Region von Sydney bis nach Wellington, ist Wasser knapp. Wie bei der Feuerwarnung gibt es auch eine Dürrewarnung. Diese steht zur Zeit auf 4, das heißt, dass man sehr sparsam mit dem Nass umgehen soll.

Als die Tour vorbei war, kauften wir noch Mitbringsel für unsere kleinen Neffen und zwei Kaffee.

Die zwei aus unserer Gruppe hatten die selbe Idee mit dem Kaffee und so saßen wir zusammen an einem Tisch und unterhielten uns angeregt über den Virus und seine Folgen und über die Dürre, die in Australien herrscht. Die Frau erzählte, dass es dieses Jahr schlimm für den Kontinent sei. Sie hätten nun schon die 4. Katastrophe. Erst die Buschbrände, dann die Überschwemmungen, die Dürre trotz der Regen und nun das Virus. Sie wusste gar nicht, dass es Stufe 5 und 6 bei der Dürrewarnung gibt. Bei 5 heißt es, bring dein eigenes Wasser mit. Sachen gibt´s.
Dann fuhren wir zum nächsten Campingplatz. Dieser lag im Ort Dubbo, zwischen einem Fluss und der Hauptstraße. Hier wird man von noch mehr Fliegen belästigt, als in Wellington. Auf Grund des Regens haben die sich sehr vermehrt. Das Phänomen bleibt ca 4 – 6 Wochen, dann stirbt diese Generation Fliegen wieder und die Larven warten auf den nächsten Regen. Trotz der vielen Plagegeister unternahmen wir einen kleinen Spaziergang zum Fluss.

Sobald wir stehen blieben, um irgend einen Vogel im Baum zu finden, wurden wir von Fliegen umschwärmt. So konnten wir auch nicht lange die Kängurus, die wir sahen, beobachten.

Wir liefen immer schneller, um den Schwärmen zu entkommen. Puh, da kommt man ganz schön ins Schwitzen.