Über die Great Dividing Range
Über die Great Dividing Range

Über die Great Dividing Range

Auf dem Campingplatz in Tamworth kamen wir mit unseren Nachbarn etwas ins Gespräch. Sie nannten uns ein paar schöne Campingplätze im Norden und meinten wegen des Virus sollten wir uns keine Sorgen machen. Jeder macht sich über die Situation im Supermarkt lustig. Wir sind weiterhin hin und her gerissen. Zur Sicherheit hat Tom vor zwei Tagen schon mal einen Flug auf Mittwoch bei Thai Airways gebucht. Wir sprechen zur Zeit viel über die Dinge, die jeder von uns auf verschiedenen Wegen in Erfahrung gebracht hat. Aber auf jeden Fall sollten wir näher an einen Flughafen kommen. Das heißt für heute, weiter zur Küste und in den Süden. Um dorthin zu kommen müssen wir über die Great Dividing Range. Das ist ein Gebirgszug, der sich über 3 500 Kilometer von Victoria bis Queensland zieht. Wir fuhren von Tamworth aus zuerst durch leicht hügeliges Weideland.

Es erinnerte uns etwas ans Allgäu. Sanfte Hügel im satten Grün der Wiesen und ab und an ein kleines Wäldchen. In diesem Fall Eukalyptus und keine Buchen und Eichen. Bei einem kleinen Abstecher konnten wir schön über die Ebene schauen, die wir so eben verlassen hatten.

In einem kleinen Ort unterwegs machten wir unseren Mittags-Kaffee-Stopp. Dieser Ort scheint nicht sehr viele reiche Leute zu beherbergen. Es waren nicht viele unterwegs und von denen, die wir sahen, hatten mehrere Wurzeln zu den Ureinwohnern dieses Kontinents.

Danach arbeiteten wir uns über Serpentinen den Berg hinauf. Oben angekommen unternahmen wir einen Abstecher in den Oxley Wild Rivers National Park zu den Aspley Falls. In dem Park machten wir eine kleine Wanderung. Vom Parkplatz, wo unser Camper einen Stellplatz in passender Größe fand, liefen wir zuerst durch Wald.

Bei einem kleineren Aussichtspunkt konnten wir zum ersten Mal überhaupt sehen, wo wir sind. Hier tut sich eine tiefe Kluft auf. Die gegenüberliegende Seite steht senkrecht ein paar Meter von einem entfernt.

Beim nächsten Outlook sahen wir dann den Wasserfall. Dieser stürzt beeindruckend in die Tiefe.

Auf einer Wanderung zur gegenüberliegenden Seite muss man über eine Hängebrücke gehen.

Hier sollen sich Schnabeltiere aufhalten, aber diese hatten keine Lust sich uns zu zeigen. Auf dem gesamten Weg wurden wir mal wieder von Fliegen umschwärmt. Nicht mehr so viele wie im Outback, wir waren aber trotzdem überrascht noch so viele zu bemerken. Bei unserem heutigen Hütebild war es eine Kunst so lange still zu stehen und die Biester zu ignorieren bis der Foto ausgelöst hat.

Leider hatten wir unsere Moskitonetze im Auto liegen, welche uns sicher nützlich gewesen wären. Aber bei 28° C hatten wir keine Lust zum Auto zurück zu gehen.

Auf unserer weiteren Autostrecke sahen die Bäume auf einmal verkohlt aus, aber die Umgebung war trotzdem hellgrün. Die Farnbäume waren unten schwarz und hatten oben junge Triebe. Auch die Eukalypten waren am Stamm kohlrabenschwarz und aus diesen Stämmen sprossen neue, junge Triebe hervor.

So sieht es also nach einem Buschfeuer aus. Es war nicht so erschreckend, wie wir in Deutschland noch annahmen. Hier konnten wir schön sehen, wie die Natur mit so einer Katastrophe umgeht.

Wer den Berg hoch fährt muss ihn auf der anderen Seite auch wieder hinab fahren. So kurvte ich gemütlich durch die Gegend. Am Abend kamen wir dann in Port Maquier an.

Der Campingplatz liegt in der Nähe des Meeres und so unternahmen wir noch einen Spaziergang zum Beach. Bei unserem Stellplatz fütterte jemand die Vögel und so konnte Tom ein paar sehr schöne Fotos der bunten, gefiederten Gesellen schießen.

Am Morgen waren wir uns noch ziemlich sicher, den Virus hier auszusitzen und einfach weiter Urlaub zu machen. Am Abend kamen neue Meldungen, die uns sehr beunruhigten. So wurde erzählt, dass man die Staatsgrenzen inerhalb Australiens schließen möchte. Unsere Reise sollte aber über zwei Bundesstaaten hinwegführen. Doch lieber zurück fliegen? Der Flug am Mittwoch ist von uns noch nicht abgesagt worden. Also lieber stehen lassen und weiter aufpassen, was sich so tut.

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