Einmal um Sydney herum
Einmal um Sydney herum

Einmal um Sydney herum

Nach dem Aufstehen hatten wir Besuch von einer Gruppe australischer Truthähne. Diese Tiere konnten wir in den letzten zwei Tagen im nahegelegenen Wald sehen. Nun standen sie so zu sagen vor unserer Haustür.

Seit gestern haben wir wieder ein Ziel und wissen wie es weitergeht. Am Dienstag müssen wir am Flughafen von Sydney sein. Allerdings kamen Tom über Nacht Bedenken, ob der Flug Sydney – Melbourne auch stattfinden wird, da dies eine australische Airline übernimmt. Deshalb beschlossen wir, heute schon mal um Sydney herum zu fahren. Einerseits sind wir dann schneller und einfacher am Flughafen, andererseits könnten wir noch selber nach Melbourne fahren und den ersten Flug absagen. Also fuhren wir um 10.00 Uhr bei Regen mit Ziel Kiama los. Um Sydney herum war natürlich viel Verkehr auf den Straßen, das war aber zu erwarten. Nach Sydney ließ der Verkehr und der Regen nach und unsere Stimmung wurde besser. Kurz vor unserem heutigen Ziel wollten wir noch einen Abstecher in den Minnamurra Rainforest machen.

Das war eine sehr gute Idee. Jetzt ist in den ganzen Parks sehr wenig los und wir konnten die Natur so richtig genießen. Gleich zu Beginn der kleinen Wanderung fiel uns ein Warnschild auf.

Aber davon lassen wir uns doch nicht beeindrucken. Der Weg führte uns wieder einmal auf Stegen, diesmal Gitter, durch den Wald. Hier wachsen nicht so viele Eukalypten, dafür Farnbäume und Ficus Bäume.

Diese haben zum Teil sehr breite Wurzeln, wie Brettwurzeln, oder sie halten sich mit langen Wurzelsträngen an steilen Felsen fest.

Das sieht sehr beeindruckend aus. Unterwegs fiel uns auf, dass wir fast keine Vögel hörten und sich auch keiner zeigte. Der Weg führte zeitweise sehr steil bergauf und wir kamen richtig ins Schwitzen, bis wir dann am Wasserfall ankamen.

Im Moment haben wir so vieles im Kopf, dass wir heute unsere Hüte im Wohnmobil vergaßen und kein Bild mit ihnen haben. Aber wir machten, wie jeden Tag, eine Aufnahme von uns beiden. Seit der Virus in aller Munde, oder besser Atemwege, ist, traut man sich nicht mehr jemanden anzusprechen, ob er eine Aufnahme mit uns beiden machen könnte. So musste wieder mal der Selbstauslöser bedient werden.

Auf dem Rückweg hörte ich einen Vogel, sehr laut und ungewöhnlich. Ich sagte zu Tom, das könnte ein Leierschwanz sein, bin mir aber nicht sicher, da dieser sehr viele Laute von allem was er hört nachahmt. Ein gutes Stück weiter raschelte es neben uns im Unterholz und wir konnten einen Hahn und zwei Hennen entdecken.

Der Mann machte die bizarren Töne und stolzierte um die desinteressierten Hennen herum. Es hörte sich in meinen Ohren manchmal an, als ob man einen Motor starten will und dies nicht funktioniert. Dann kam eine Sequenz, die an ein Computerspiel erinnerte.

Das war nun doch noch ein schönes Erlebnis an diesem Tag.

Wie wir dann an einem Campingplatz in Kiama ankamen, erfuhren wir, dass sie wegen des Virus niemanden mehr aufnehmen und wir sollen ein Stück weiter zu einem größeren fahren. Gesagt getan. Dort mussten wir erfahren, dass die Regierung heute früh um 10.00 Uhr einen Erlass rausbrachte, in dem die Campingplätze fast niemanden mehr beherbergen dürfen. Die Angestellte bemühte sich redlich für uns noch irgendwie eine Ausnahme hinzubekommen. Sie lief mehrmals zum Managment, um sich abzusichern, ob das auch so ginge, wie sie sich das dachte. Da wir beweisen konnten, dass wir schon 14 Tage im Land sind, und wir versprachen die Gemeinschaftsküche und Toiletten nicht zu nutzen, nahmen sie uns für eine Nacht auf. Uff, das ging gerade nochmal gut. Um weiteren Problemen und für unseren eigenen Luxus nahmen wir dann wieder ein Ensuite. So hatten wir wieder ein eigenes Badezimmer und nutzten keinen der öffentlichen Räume. Als wir uns umsahen bemerkten wir, dass wir die einzigen Gäste auf diesem riesigen Campingplatz waren. Dieser hat einen eigenen Beach, den wir am Abend noch besuchten.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie geht es weiter? Vermutlich schließen jetzt die Campingplätze und wir kommen nirgends mehr unter. Ein paar Nächte ohne Strom und öffentliche Toilette geht ja, aber dann benötigen wir wieder eine Dumping Station. Dort kann man das Chemieklo leeren und Wasser tanken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert