Genusswandern
Genusswandern

Genusswandern

Schon gestern Abend fing es an zu regnen und als wir heute früh (später als sonst) aufstanden, waren die Straßen nass. Von oben kam zwar kein Regen mehr runter, aber die Wolken hingen tief. Was macht man bei solch einem Wetter in diesem Tal?

Da wir alle Bergbahnen umsonst fahren dürfen, dachten wir, wir fahren einfach mal auf das Walmendinger Horn und schauen uns das Wetter von weiter oben an. Dort bekommen wir sicher einen Kaffee und dann können wir wieder runterfahren und zur nächsten Talstation und wieder rauf. So kam es, dass wir keine Brotzeit mitnahmen. Auch dachte ich, dass meine normalen, allwetter-Gassi-geh Treckingschuhe für so einen Tripp ausreichen. Also liefen wir gemütlich von unserer Unterkunft durch Mittelberg bis zur Bergstation.

Dort erklärte ein freundlicher Mitarbeiter Tom, während ich noch ein paar Fotos für den Blog machte, dass er bitte eine Maske tragen soll und wie er ins Gebäude kommt. Aber mein Männeke fand sich nicht gleich zurecht, wollte ständig zur Toilettentür und der Mann redete auf ihn ein, als wenn er ….. sei. Tom ging dann ums Hauseck und ich auf den pflichtbewussten Bürger zu. Dieser meinte nur: “Sie haben die Anweisungen sicher auch gehört.” Ich: “Ich folge einfach dem desorientiertem Mann.” Er: “Ja, und nehmen Sie ihn bitte an die Hand.”

Heute war an der Talstaion wenig los und so gleiteten wir mit zwei anderen Pärchen den Berg hinauf mit Blick auf Mittelberg.

Auch die Bergstation (1951 m ü N.N.) war nicht überlaufen, und wir konnten die Gipfel und gegenüberliegende Hänge bewundern.

Wir beschlossen auf den nahen Gipfel (1990 m ü N.N.) zu gehen. Das sind nur 15 Minuten zu laufen. Von hier oben hat man einen tollen Blick in das schon bekannte Kleinwalsertal mit dem Widdersteinmasiv und ins Schwarzwassertal und den hohen Ifen,

sogar bis Nebelhorn und Zugspitze konnten wir erblicken. Oben am Gipfelkreuz kam dann noch jemand dazu und wir machten gegenseitig Gipfelbilder.

Auch ein Cache liegt hier verborgen, den wir dann auch ohne große Probleme bergen konnten. Nur leider war der Inhalt dermaßen aufgeweicht, dass man sich nicht ins Logbuch eintragen kann.

Dann ging es zurück zur Bergstation. Aber was sollen wir nun mit dem angefangenen Tag machen. Es ist ja erst 10.30 Uhr. Tom wollte dann doch etwas laufen und so kam es, dass wir uns zu Fuß auf den Weg ins Tal machten.

Nachdem wir unterhalb der Südflanke des Walmedingerhorns etwa 150 Höhenmeter tiefer waren, kam die Lüchle Alpe (1730 m ü N.N.) in Sicht und der Himmel meinte uns einen Wink geben zu müssen. „Macht mal Pause und kehrt ein.“ Zum bessern Verständnis sandte er uns ein paar Regentropfen.

Deshalb beschlossen wir hier einzukehren und unseren alltäglichen Kaffee-Stopp zu machen. Geschützt saßen wir unter einem „Sonnen“-Schirm und genossen die Aussicht auf die Kulisse des Widdersteingebirges.

Nach der kleinen Stärkung und ohne Tropfen von oben ging es weiter den Berg hinab. Diesmal hörten wir viele Vögel zwitschern und konnten sie auch ausmachen. Es waren Bergpieper und Hänflinge dabei. Auch den Warnruf eines Murmeltiers konnte ich vernehmen. Das ist aber ein Fellträger auf vier Pfoten und kann nicht fliegen.

Nach dem Verlust von weiteren 230 Höhenmetern kam die Stutzalpe (1500). Auch hier machten wir Station. Schließlich war jetzt Mittagessenszeit. So gönnten wir uns den nächsten Genuss, einen warmen Marillenstrudel mit Sahne.

Und das mit Blick auf den Widderstein und ins Gemsteltal. Auf dieser Alm trafen sich viele Wanderer und wir fragten uns schon, wo kommen die denn alle her. Hier sind Biker auch willkommen, zumindest gibt es eine Reparaturstation.

Um von hier vollends ins Tal zu kommen, mussten wir einen sehr ausgewaschenen Weg gehen.

Er war sehr matschig und von Wurzeln durchzogen oder wurde er von den Wurzeln am Abrutschen gehindert? Auf jeden Fall mussten wir sehr konzentriert und vorsichtig gehen, um nicht hinzufallen. Geendet hat unser Bergablauf in Baad (1224 m ü N.N).

In diesem Örtchen krönten wir unsere Genusswanderung noch mit einem Mittagessen. Tom bestellte sich ein Lachsfilet auf Rosmarinkartoffeln und ich nahm den Wallieser Salat mit Bergkäse und Speckwürfel.

Um 14.10 Uhr bestiegen wir dann den Bus nach Mittelberg.

In unserer Unterkunft legten wir nochmals eine Rast ein. Ich schrieb schon mal den ersten Teil des Tages nieder und Tom erholte sich von den Strapazen des Genusswanderns.

Irgendwann brach dann die Sonne doch noch durch die Wolkendecke und ich überzeugte Tom, noch ins Schwarzwassertal zur nächsten Talstation zu fahren. Da es aber schon später am Tag und die Bergbahnen früh schließen, mussten wir uns beeilen. Als wir dann am Startpunkt der Bahn standen, mussten wir feststelle, dass uns nur wenig Zeit für diesen Ausflug bleibt.

Oben an der Bergstation stellten wir fest, dass der Gipfel (Hoher Ifen) noch sehr weit entfernt ist.

Zudem versteckte er sich in den Wolken, auch der gegenüberliegende Gipfel, das Walmendinger Horn, auf dem wir heute früh waren, zeigte sich nicht. Wir unternahmen eine kleine Wanderung (Panoramaweg 15 Minuten) und fuhren dann wieder ins Tal und nach Riezlern. Durch den wiederbelebten Reiseblog hatten wir das Gefühl unsere Hüte benötigen einen weiteren Pin. Diesen fanden wir in Form eines Edelweiß hier in einem kleinen Lädelchen.

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