Start in den Urlaub
Start in den Urlaub

Start in den Urlaub

Es ist mal wieder soweit. Die zwei Hüte wurden von der Wand genommen.

Es soll wieder auf Reisen gehen. Diesmal wollen wir unser Vaterland erkunden. Auch hier gibt es noch Flecken, die wir bisher noch nicht besucht haben. Sozusagen weiße Flecken auf der Landkarte. Mein Wunsch ist die Natur in Ost- und Norddeutschland zu erkunden und Tom wünscht sich Städte wie Quedlinburg und Bamberg zu erobern.

Kurz vor Urlaubsbeginn kündigten sich noch diverse Probleme an. So meldete sich die Besitzerin (92 Jahre) unseres Gasthundes (Mia), sie brauche Hundebetreuung. Sie hat starke Schmerzen und benötige eine neue Hüfte. So kam es, dass wir noch zur Urlaubsplanung einen Hund bekamen, den wir aber bis zur Abfahrt an eine andere liebe Familie weiterreichen konnten.

In der letzten Arbeitswoche kam dann noch mein (Brief-)Freund aus Belgien überraschend zu Besuch. Mein erster Plan für den Roadtrip über Brüssel zurück zum Bodensee zu fahren erledigte sich damit. Aber anstatt Unterkünfte zu buchen, gingen wir mit Besuch und Hund abends noch aus.

Am Samstag haben wir dann Hund und Belgier abreisen lassen und haben uns auf unser Abenteuer vorbereitet. Tom suchte noch schnell nach einer Unterkunft für zwei Nächte in Bamberg

und ich nahm die Hüte von der Wand und packte die Koffer bzw. diesmal das Auto.

Da wir am Sonntag erst am späten Vormittag loskamen, beschlossen wir über Stuttgart zuerst nach Dinkelsbühl und dann weiter nach Bamberg zu fahren. Auf der Autobahn kommt man doch deutlich schneller voran. Allerdings war hier mehr Verkehr als gedacht. Viele Wohnmobile und Wohnwägen fuhren von Süd nach Nord. Ende der Ferien für den einen, Beginn des Urlaubs für den anderen.

Für den Weg von der Autobahn noch Dinkelsbühl rein verließen wir uns auf unser BMW-Navi, das uns aber über irgendeine schmale Straße durch kleine Dörfer bis in die Fußgängerzone leiten wollte. Der erste Parkplatz, den wir dann ansteuerten, war natürlich total überfüllt, aber wenden und wieder rausfahren ging nicht. So standen wir in der Schlange, die sich durch die ganzen besetzten Plätze kämpfte, um dann doch wieder auf der Hauptstraße zu stehen.

Beim nächsten Platz war dafür sehr viel Raum frei.

Nun gingen wir zu Fuß über den Mühlgraben Steg, der über die Wörnitz führt.

Dinkelsbühl ist bekannt für seine gut erhaltene spätmittelalterliche Innenstadt.

Zwischen der Stadtmauer mit vielen Stadttoren gibt es eine Fußgängerzone mit vielen Touris und schön renovierte Häuser und Kirchen.

Einerseits hatten wir nun Hunger (es war schon 14.30 Uhr), andererseits wollten wir nicht lange in einer Gaststätte sitzen und auf Essen warten. So kam es, dass wir unentschlossen durch die Gassen liefen und statt was zu Essen zu organisieren in einer Kirche landeten.

Dies war dann zufällig das Münster St. Georg. Der erste Bau stammt aus dem Jahr 1142. Im Jahr 1323 wurde hier eine einschiffige Kirche gebaut. Der Beginn des heutigen Baus reicht in das Jahr 1448 zurück.

Ich entdeckte die Reliquie des Heiligen Aurelius. Dieser war ein früher Christ, der in den Katakomben von Rom bestattet wurde. Im 16. Jahrhundert wurden seine sterblichen Reste nach Süddeutschland gebracht und als Reliquie ausgestellt. Man glaubt es kaum aber die Menschheit von heute hat keinen Respekt mehr vor den Toten.

Im Jahr 2010 wurde dem armen Kerl doch tatsächlich das linke Bein gestohlen.

Zurück auf dem Marktplatz ließen wir uns von den Menschen weitertreiben. So kamen wir an einem Spital vorbei, das nun als Altenheim genutzt wird.

Hier stand ein Plakat „Besichtigung des Rotenburger Tors heute möglich“. Wir liefen über den Spitalhof, hinter dem Pflegeheim vorbei, erklommen eine steile Stiege und wurden von einem höflichen Mann begrüßt. Dieses Tor (Gebäude), erbaut 1390, wird seit ein paar Jahren von Männern in ehrenamtlicher Tätigkeit hergerichtet.

Der Mann zeigte uns Gedenktafeln, die an die Hexenprozesse des 17 Jahrhunderts erinnern. Hier wurden die peinlichen Befragungen, Folter, durchgeführt.

Auf einem Platz ließen wir uns nieder und genossen die Sonnenstrahlen bei Kaffee und Kuchen.

Bei so vielen Stadttoren und kilometerlanger Stadtmauer weiß man gar nicht wo anfangen und wo aufhören.

Vom Segringer Tor aus liefen wir an der „Oberen Mauerkante“

bis zum Nördlinger Tor.

Von hieraus war es bis zu unserem Auto nicht mehr weit. Nun war es schon fast 17.00 Uhr und wir mussten noch bis Bamberg fahren.

In Bamberg lotste uns unser Navi wieder quer durch die Innenstadt. Ich musste mich durch eine „Begegnungszone“ mit 20 Km/h und vielen Fußgängern kämpfen, um dann mitten in einer Festmeile zu stehen. Also so ein blödes Navi! Google fand dann den richtigen Weg und so kamen wir im Hotel Residenzschloss an der Regnitz an.

Nun wurde es aber Zeit für ein anständiges Essen. Auf der Suche nach Nahrung kamen wir an die Festmeile. Hier stellte sich heraus, dass ein großes Fest im Gange ist. Die Sandkerwa. Das ist ein 5-tägiges Fest zu Ehren der Kirchweih der St. Elisabeth Kirche in der Innenstadt.

Man muss ein geringes Entgelt bezahlen und kann sich dann durch überfüllte Gassen schieben lassen. Die Stimmung ist aber riesig.

Es gibt an allen Ecken Musikbands und dazwischen Buden mit Getränken und Essen. In einem Innenhof gönnten wir uns dann gezupften Krustenbraten / Sauerbraten im Brötchen mit Knödel und Kraut und ein Rauchbier dazu.

Nicht ganz einfach zu essen (es tropft an allen Ecken der Saft raus), aber es hat super geschmeckt.

Den Abend verbrachten wir dann mit durch die Gassen pilgern und schauen und staunen.

Weitere Bilder:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert