Theoretisch ist unser nächstes Ziel nur 40 Autominuten von hier entfernt. Das heißt, dass wir uns viel Zeit lassen können. Heute rennt uns wirklich nichts davon. Unsere Unterkunft grenzt direkt an den Tiergarten, so war es naheliegend mal reinzuschauen.

Wir erwarteten nichts Großes und so war es dann auch. Ein kleiner beschaulicher, sehr familienfreundlicher Park mit pflegeleichten Tierarten. Es waren für Samstag wenig Besucher vor Ort. So konnten wir gleich am Eingang die Meerschweinchen und Kaninchen in Ruhe beobachten.

An einer „Telefonzelle“ durfte man die Tiere und den Pfleger Jan anrufen.

Das war witzig und informativ. Die Emu-Dame Emilia fragte gleich, ob Emil am Apparat sei. Sie warte sehnsüchtig auf einen männlichen Emu. Bei Ronja Waschbär sprang der Anrufbeantworter an. Sie sei so müde (gähn) wenn es November sei, dann schlafe sie gerade (gähn) und wenn du im Dezember, Januar oder Februar anrufst, dann auch (gähn).

Bei den Berberaffen wurde gerade gefüttert. Hier durften wir in das Gehege rein gehen. Wir konnten insgesamt 14 Tiere (zwei Junge) zählen. Sie saßen in einem abgestorbenen Baum und als die ersten Tiere sich runtertrauten konnte Tom ein paar wirklich schöne Aufnahmen machen.

Die Nandus waren recht neugierig und kamen nahe an den Zaun. Diese großen Laufvögel können schnell rennen und benutzen ihre Flügel nur noch, um das Gleichgewicht zu halten.

Gegen Mittag verließen wir den kleinen Park und fuhren weiter.
Nächster Halt war Wesenberg am Woblitzsee. Hier wollten wir ein Picknick am See machen. Nur leider gibt es an den Seen keine Uferwege. Wieder einmal konnten wir nur auf einem Weg, der weiter entfernt vom Ufer hinter Bewuchs verlief entlanggehen.

Als ein Weg Richtung Wasser abging, folgten wir diesem und kamen an einem Steg raus. Hier standen zwei Bänke extra für uns bereit.

Zurück liefen wir durch den Ort.

Nächster Halt: Mirow. Hier gingen wir auf die Schlossinsel, eine Nebenresidenz der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz.

Bei einer Besichtigung mit Audio-Guide erfuhren wir viel über dieses Gebäude, das zu Teilen noch von 1708 stammt.

Der Festsaal stammt von 1710. Nach dem Auszug der herzoglichen Familie stand seit dem 18. Jahrhundert das Schloss häufig leer. Zu Zeiten der DDR wurde in diesen vier Wänden ein Pflegeheim betrieben. Von 2001 bis 2014 wurden die Räume renoviert, vieles rekonstruiert und die Zimmer wieder möbliert.

In manchen Kammern hat man noch nichts oder nicht viel gemacht. Die gestickten Tapeten werden immer noch in mühevoller Handarbeit hergestellt!
Eine Person, die hier von 1744 bis 1761 lebte, wurde berühmt. Es ist Sophie Charlotte Herzogin zu Mecklenburg-Strelitz. Sie heiratete mit 17 Jahren König Georg III und wurde so Königin Charlotte von Großbritannien und Irland.
Was mir beim Schreiben des Blogs auffiel war, dass die Pflanze Strelitzie nach dieser Person benannt wurde. Im 18. Jahrhundert wurde die Pflanze von Afrika nach London gebracht und nach der Herkunft der Königin benannt. Mit der an ihre Heimat Strelitz angelehnten Namensgebung drückte Joseph Banks, der Leiter der königlichen Gärten, seinen Respekt für die botanisch sehr interessierte und kundige Königin aus.
Am Nachmittag trafen wir dann in der Paulshöhe in Waren an der Müritz ein. Hier haben wir einen kleinen Bungalow für uns.

Morgen wird´s wieder sportlich.
Noch ein paar Bilder vom Tag




