Das liebe Federvieh
Das liebe Federvieh

Das liebe Federvieh

Auf unserer Strecke liegen mehrere Vogelparks und einer wurde mir von meinen Eltern besonders ans Herz gelegt. So war es schon fast ein Muss, im Vogelpark Marlow vorbeizuschauen.

Aber zuerst mussten wir aus unserem Hotelbungalow in Waren an der Müritz auschecken. Im Hotelgarten habe ich heute schon den ersten komischen Vogel entdeckt.

Ein paar Kilometer weiter fanden wir ein Schild für meine Verkehrsschildersammlung. Eine Warnung vor Fischottern hatte ich noch nicht.

Unser Roadtrip führt durch Mecklenburg-Vorpommern. Hier gibt es sehr große Ackerflächen, die mit großen Traktoren bewirtschaftet werden. Da die Erde zurzeit sehr trocken ist und generell sehr sandig staubt es heftig, wenn diese Landwirtschaftsmaschinen tätig sind. Damit der Wind nicht so sehr über die Straßen fegt ist jeder Weg von Bäumen gesäumt. Man fährt einen großen Teil wie in einem löchrigen Tunnel.

Marlow ist ein relativ kleiner Ort, aber hier ist der besagte Vogelpark. Das Maskottchen des Parks ist der Dodo.

Ein flugunfähiger Vogel, der auf Mauritius lebte und seit 1690 ausgestorben ist.

Gleich zu Anfang wird man von Pelikanen und Strauße begrüßt. In einer riesigen Voliere fliegen Schwärme von Zebrafinken und Wellensittichen in gelb bis blau / türkisen Farben herum.

Die Blauen Wellies waren sehr aufdringlich und wollten meine Schuhe anknabbern.

Nymphensittiche habe ich vergeblich gesucht, aber dafür gab es andere australische und neuseeländische Gesellen zu sehen.

Aber zuerst ging es noch zu den Kängurus. Hier war gerade eine Führung und man konnte sie füttern. Drei von ihnen sind Handaufzuchten, also mit uns Zweibeinern vertraut.

Dann wurde uns bewusst, dass die Vorführung des Falkners bald stattfindet. So sind wir schnell an allen Gehegen vorbeigelaufen, um noch rechtzeitig bei den Greifvögeln einzutreffen. Die Größe des Parks mit 22 Hektar überraschte uns dann doch.

In der Show konnten wir viel über die anmutigen Luftakrobaten erfahren. Eine junge Weißkopfseeadlerin mit ihrem federlosen Partner hat vermutlich alle Herzen erobert, wenn nicht sie dann ihr Partner.

Es wurden uns noch Schopfkarakara, Schlangenadler, Andenkondore und eine Schleiereule präsentiert und erklärt.

Eine Eule in der nächsten Voliere gähnte uns nur an, sie wollte wohl lieber noch schlafen.

Im Wirtshaus zum fliegenden Dodo aßen wir zu Mittag. Das Essen ist nicht erwähnenswert. Sogar mein Kantinenessen ist im Vergleich besser.

Im Bereich der Pinguine konnten wir nicht nur die Humboldt-Pinguine beim Schwimmen und der Gefiederpflege beobachten. Hier hausen auch Pelikane und die seltene Inkaseeschwalbe.

Auf Schautafeln erfährt der Besucher, dass die Pinguine nicht nur durch die Klimaerwärmung bedroht werden, sondern auch dadurch, dass man ihren Kot (Guano) als Dünger von den Nistplätzen entfernt. Nun stürzen die Bruthöhlen wegen fehlendem Baumaterial ein und die Jungen werden begraben.

Auf unserem weiteren Weg durch die Gehege fiel uns auf, dass alles (besonders die Häuser) sehr neu aussieht. Bei der Heidelandschaft wurde gerade ein Bereich neugestaltet und wir sprachen einen Mitarbeiter an. Dieser erklärte uns, dass es 2018 einen Schneebruch gab. Es hätte fast alle Gebäude mit Dach betroffen, diese mussten neu gebaut werden. Das erklärt es natürlich.

In diesem Park leben nicht nur gefiederte Freunde, sondern auch Fellträger auf Pfoten. So zum Beispiel Präriehunde und Katas.

Einen ganzen Streichelzoo für den Nachwuchs der zweibeinigen Feder- und Felllosen darf nicht fehlen.

Nach einem Kaffee im Imbiss „Käpten Dodos Arche“ ging es wieder nach Australien.

In der Voliere der Loris wurden wir von hunderten der farbenfrohen Sittiche umschwärmt.

Tom machte viele Bilder, die ich euch leider nicht alle zeigen kann, das wäre zu viel.

Wen ich unbedingt hier im australischen Bereich noch sehen wollte, war der Helmkasuar. Dieser hatte uns in den Zoos von Singapur und Neuseeland schon einiges abverlangt. So auch wieder hier. Dieser große Vogel (170 cm) mit seinem auffallend blauen Hals und dem Höcker auf dem Kopf schafft es immer sich so gut zu verstecken, dass man ewig vor dem Gehege steht und vergeblich sucht. Diesmal hatten wir Glück. Nachdem wir das Gehege mehrmals umrundet hatten, begann eine Fütterung und die Dame des Hauses zeigte sich in ihrer gesamten Pracht.

Der Herr des Hauses bewacht gerade ein Gelege. Bei diesen Vögeln richtet der Mann das Nest her, die Frau legt ein paar Eier (5-8) hinein und geht weiter zum nächsten Herrn. Der werdende Vater bleibt mit seinen Jungen allein und zieht sie über 9 Monate groß. Dieser Vogel sieht den Bildern der Dinosaurier irgendwie ähnlich.

Unser Ziel für heute ist Diedrichshagen bei Warnemünde / Rostock. Nun haben wir unseren nördlichsten Punkt der Reise erreicht.

Das Hotel “Strandhafer” sieht nicht nur von außen top aus, auch unser Zimmer ist ein Traum.

Ein kleiner Balkon mit Blick Richtung Meer lädt zum Verweilen ein. Nach so viel frischer Luft und Vogelfedern genossen wir hier erstmal das faule Nichtstun.

Aber dann wollten wir schon noch zum Meer, das sich hinter einem Küstenwald versteckt. Vom “Strandhafer” zum Strand mussten wir durch Koppeln mit Eseln und Alpakas gehen

und dann noch durch den Wald,

um an einer Steilküste zu landen.

Aber es gibt zum Glück immer wieder Möglichkeiten ans Wasser zu gelangen.

Unten am Strand erwartete uns dann das nächste Ferdervieh, eine Mantelmöwe.

An diesem Abend habe ich meinen 100. Blogeintrag veröffentlicht.

Heutige Highlights

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