Auf zum Strand
Auf zum Strand

Auf zum Strand

Lucia, die gute Seele der Herberge kündigte uns an, dass um 5.00 Uhr die Brüllaffen loslegen würden. Man glaubt es kaum, aber der Chef der Affen muss eine Schweizer Uhr haben. Präzise um 5.00 Uhr fing er an loszulegen. Der macht einen solchen Radau, da kann man nicht einfach weiterschlafen. Der haut einen buchstäblich aus dem Bett. So standen wir im Morgenrauen im Schlafanzug mitten im Urwald und lauschten den Klängen des beginnenden Tages.

Um 7.00 Uhr richtete Lucia, wie verabredet, unser Frühstück auf der Veranda an und holte uns persönlich an der Zimmertüre ab. Es gab Rührei mit gebratenen Kochbananen, diese schmecken nicht süßlich wie unsere Dessertbanane, sondern kommen der Kartoffel näher.

Nachdem wir alles gepackt und im Auto verstaut hatten, verabschiedeten wir uns noch von dem deutschen Pärchen und schon zogen wir weiter. Heute ist Sonntag und weniger LKWs auf der Straße unterwegs. Dafür kamen wir in den 3 Stunden Autofahrt an 3 Polizeikontrollen vorbei. Über die Fahrt lasse ich Tom, den heutigen Fahrer, berichten: Die Hauptverkehrsachse San José – Limón wird zurzeit zu einer tollen mehrspurigen Schnellstraße ausgebaut. Manchmal war die linken beiden Spuren befahrbar, manchmal die rechten, manchmal alle vier. Leider wurden die Pfeile auf den Spuren nicht angepasst. Es gab Zeiten, da wusste ich nicht, ob die Spur neben mir eine Überholspur oder die Gegenfahrbahn war. Gleich bei unserer “Auffahrt” war nicht ersichtlich, auf welcher Seite der Betonbegrenzung unsere Spur geführt wird (die Betonbegrenzung war an der Einfahrt offen). Nach einem kleinen Schock und abwarten, bis ein Auto kam, konnten wir herausfinden, dass wir als “Geisterfahrer” unterwegs sein sollen. Da fühlt mach sich echt mulmig, wenn man auf die Schnellstraße nach links abbiegt, und dann gegen den Pfeil fährt (siehe Bild unten). Ich habe dann versucht, immer ein Auto vor mir zu haben.

Immer wieder wechselten die Spuren von unserer auf die Gegenfahrbahn. Was wir in Deutschland zu viel an Schildern haben, haben sie hier zu wenig. Es war gelegentlich ein Rätsel wo wir hingehören. Insbesondere da, auf der noch nicht freigegebenen Seite immer wieder Autos fuhren. Dazu kommt noch, man darf auf dieser Verbindung schneller fahren als sonst, nämlich bis zu 100 km/h und es sind Fußgänger und Radfahrer unterwegs.

Dieser Geselle verursachte bei uns dann doch Kopfschmerzen. Er kam uns als Geisterfahrer entgegen.

Nach und nach änderte sich die Landschaft. Was vorher noch Urwald oder mindestens dichter Bewuchs mit riesigen Pflanzen war, wurde zu Plantagen von Bananen und Palmen. Die Früchte der Bananen werden schon am Baum in Plastik gehüllt und später als ganze Staude abgeschnitten. Am Straßenrand standen viele Container mit Firmenzeichen von Dole und Del Monte. Die gehen sicher über den Atlantik zu uns nach Europa.

Ab Puerto Limón ging es an der Karibikküste gen Süden. Nun sind wir südlich von in Puerto Viejo, nicht mehr weit von der Grenze zu Panama entfernt. Tom hat uns für die nächsten drei Nächte in ein Hotel eingecheckt, das La Cameleon. Das ganze Hotel ist eigentlich Urwald. Die Rezeption besteht aus einem Tresen unter Palmen, die Wege zu den Zimmern (3 Blöcke mit ca. 10 Zimmern auf 2 Etagen) führen auf Holzstegen durch üppige Vegetation. Zwischen den Gebäuden liegt ein Pool (das Bild wurde von unseren Balkon gemacht). Es gibt sogar einen hauseigenen Dschungel-Guide, der Führungen anbietet.

Wir waren mal wieder zu früh dran und unser Zimmer noch nicht bezugsfertig. So nahmen wir erstmal ein Mittagessen im Hotel-Restaurant am Karibikstrand ein. Es gab „The catch of the day“ mit Kartoffelbrei und Gemüse, dazu ein stilles Wasser aus der Region.

Dann unternahmen wir noch einen Spaziergang (4 Kilometer) am Karibik-Strand entlang und ich konnte gleich mehrere Strandläufer und Reiher entdecken.

Nach einer Erfrischung am Pool machten wir uns mit einem Tuc Tuc, das sind kleine Kabinen-Mofas mit einer Rückbank für zwei Passagiere, auf den Weg nach Puerto Viejo Zentrum.

In einem einfachen Lokal aßen wir karibisches Essen: Rindfleisch mit Reis und Bohnen. Auf einmal tauchte der Dschungel-Guide aus unserem Hotel auf, und bei einem Gespräch erfuhren wir dann, dass dies das Restaurant seiner Mama sei (das Restaurant wurde uns von der Hotel-Rezeption empfohlen ;-)). Leider hat es dann geregnet, so dass es nach einem kleinen Spaziergang wieder zurück ins Hotel ging.

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