Gestern Abend hatten wir nochmals ein Treffen mit einer Aga-Kröte. Nach dem Abendessen liefen wir den Weg zu unserem Zimmer und plötzlich sprang was auf uns zu. Nach kurzem Zögern konnten wir eine riesige, braune Kröte ausmachen. Da man die Nachttiere nicht mit Blitz fotografieren soll, leuchtete ich mit meiner Handytaschenlampe und Tom machte das Bild. Seinen Schuh hält er zum besseren Größenvergleich mit dazu.

Unser Zimmer in der Hacienda Guachipelin müssen wir erst gegen Mittag räumen und auf dem Hotelgrundstück gibt es noch ein paar Attraktionen, die wir gestern nicht mehr unternommen hatten. Das nächste Ziel liegt auch nur 2 Stunden entfernt, also weshalb nicht heute Vormittag noch hier wandern und danach erst weiterfahren. So kam es, dass wir unsere Koffer im Zimmer, die Wertsachen im Safe, und das Auto auf dem bewachten Parkplatz ließen. Die Strecke führte uns zuerst an den Hotelgebäuden und Stallungen vorbei und dann über Weideflächen hinweg.

Im Wald hatten wir das vertraute sattgrün mit Sonnenstrahlen durchzogen. Ein gut befestigter Schotterweg führte durch dieses Dickicht und wir folgten ihm ganz alleine. Keine weiteren Menschen waren unterwegs. Das lag sicher daran, dass die einen Gäste gerade abreisen, und die anderen noch unterwegs sind. Unterwegs fielen mir die dornenbewehrten Pflanzen auf. Mit den Dornen schützen sie sich vor Fressfeinden, wenn nicht mein Schutzengel auf sie aufpasst 😉.


Als wir auf einer großen, von Blättern gereinigten, Stelle ankamen, sahen wir einen Hotelangestellten mit Rechen die herabgefallenen Blätter und Äste zusammenzusammeln. Als er uns bemerkte, wurden wir begrüßt, und wir mussten unsere Hotel-Armbändchen wieder einmal vorzeigen und die Zimmernummer sagen; erst dann durften wir bis zum Wasserfall weitergehen.

Während wir das tobende und brausende Nass von allen Seiten ablichteten, kam ein weiteres Pärchen dazu. Welch Massenandrang an Zweibeinern auf einmal! So verließen wir diesen Ort wieder und liefen zurück.

Auf dem Heimweg nahmen wir viel mehr Vögel im Unterholz wahr als zuvor. Bevor wir diese Reise starteten, schaute ich mir die in Costa Rica lebenden Vogelarten an. Ich dachte damals, einen Motmot möchte ich sehen. Der sieht mit seinen speziellen langen Schwanzfedern witzig aus. Aber ob mir das gelingen wird? Heute sollte es wahr werden. Ich bemerkte neben mir ein ungewöhnliches Geräusch und als ich den Kopf wendete, saß da ein Diademmotmot. Wow, mein Traum wurde wahr, und der Motmot präsentierte sich von allen Seiten und flog nicht davon.


Nach weiteren Metern auf dem Weg, huschte wieder etwas durchs Unterholz und ich erspähte ein Aguti. Das sind Nagetiere in der Größe unserer Feldhasen. Auch dieses blieb lange auf der Stelle sitzen; bis wir mit Fotografieren fertig waren.

Als wir dann aus dem Wald wieder zwischen die Weideflächen traten, flatterten viele verschiedene Schmetterlinge an den blühenden Stauden herum. In der Sonnen stehend, schossen wir viele Bilder von den filigranen Geschöpfen.


Bis wir zu unserem Zimmer kamen, waren wir wieder einmal nassgeschwitzt und klebrig. Da wir noch nicht ausgecheckt hatten, nutzen wir noch einmal die Dusche und konnten dann erfrischt die Weiterfahrt nach Monteverde angehen. Der grüne Hügel, wie es übersetzt heißt, ist ein Gebirgszug mit bis zu 1700 Höhenmetern. In die Orte in dieser Region führen nur sehr wenige Straßen und diese sind mit vielen, auch sehr tiefen, Schlaglöchern bestückt. Wir kletterten in Serpentinen sehr große Steigungen hinauf, um dann eine grandiose Aussicht über Costa Rica bis hin zum Pazifik und der Nikoya-Halbinsel zu bekommen.

Unsere Residenz Los Pinos – Monteverde, Costa Rica für die nächsten zwei Nächte liegt zwischen den Orten Santa Elena und Monteverde. Unsere Unterkunft ist eigentlich ein nettes kleines Häuschen mit Kamin, Küche und Schlafzimmer.


Heute stauen sich die Wolken an dem Gebirgszug und es ist kühl und regnerisch, aber wir unternahmen doch einen kleinen Spaziergang und bereuten es auch nicht. Denn plötzlich flog etwas Blaues ganz nah vorbei. Ich dachte es wäre wieder dieser große Morpho-Falter, aber als ich versuchte ihn zu entdecken, saß da nicht ein Schmetterling, sondern wieder ein Motmot. Heute ist doch wirklich der Tag, an dem Träume in Erfüllung gehen.


Nach einem vorzüglichen Abendessen im Restaurante Thomas & Thiago war es uns in unserer Unterkunft zu kühl, und so machte Tom ein Feuer im Kamin.

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