Nebelwald mit Nebel
Nebelwald mit Nebel

Nebelwald mit Nebel

Als wir gestern Eintrittskarten für das Reserva Monteverde kaufen wollten, war dies online nicht mehr möglich, aber die Frau an unserer Rezeption sagte, dass es sicher morgens um 7.30 Uhr noch welche gibt. Oder aber wir könnten in ein anderes Reservat in der Nähe fahren, das sei genauso schön und nicht so überlaufen. Wir beschlossen einfach, in den nicht ganz so populären Park zu gehen und dadurch kein Risiko mit Karten einzugehen. Deshalb frühstückten wir erst mal in Ruhe in unserem Häuschen und konnten dazu noch einen Motmot vor unserem Fenster beobachten. Wahnsinn, der scheint nicht selten zu sein und scheu schon gar nicht.

Das Frühstück war dann eine kleine Herausforderung. Das Brot, das Tom sich gestern ausgesucht hatte, war mit Käse und dazu passt irgendwie unser Honig nicht wirklich gut. So gab es aufgeröstetes „Käsebrot“ (sehr luftig) mit Butter.


Als wir dann in das Reserva Santa Elena starteten, zeigte uns unser Navi, dass es im Ort einen Stau gebe. Als wir dann an der Stelle ankamen, war die Straße komplett gesperrt und eine andere Möglichkeit drumherum zu kommen, gibt es in diesem kleinen Dorf nicht. So planten wir kurzfristig um und fuhren zum Reserva Monteverde. Auf dem Parkplatz waren noch viele Plätze frei und die Frau am Pförtnerhäuschen meinte es sind noch genügend Tickets da. Kein Wunder, wenn die Zufahrt blockiert ist. So schafften wir es Problemlos in den Park.

Wir sind hier auf über 1.600 Höhenmetern und stehen in einem Nebelwald. Dieser hat seinen Namen nicht von ungefähr und dies wurde uns auch bewiesen. Es gab Nebel, Sprühregen, Sonnenschein und Wind. Immer wieder zog eine Wolke über die Bergrücken hinweg und wir standen im Nebel. Das sorgte für einen mystische Stimmung.

Wie so oft lauschten wir nach den Vögeln der Region und konnten während unseres Aufenthalts sicher an die 15 neue Freunde auf unserer App ermitteln.

Wie überall, wo viele Touris sind, gibt es auch hier viele gut angelegte Wege und eine sehr gute Beschilderung. Wir liefen zuerst den von der Frau an der Kasse empfohlenen „Idiotenrennpfad“ entlang, entschlossen uns dann aber den Weg über die Hängebrücke zu nehmen.

Das war nicht die schlechteste Entscheidung, von der schwankenden Brücke aus kann man herrlich in die Baumkronen schauen.

Um zum sogenannten Aussichtspunkt zu gelangen, mussten wir über eine kurze Strecke auf einem breiten Grat entlang gehen. Hier pfiff der Wind Wolkenfetzten über uns hinweg. Auf der Plattform hatten wir durch die hohe Luftfeuchtigkeit (Sprühregen) eine sehr begrenzte Sicht. Es verlieh dem Ganzen aber auch etwas Verzaubertes.

An diesem Punkt des Parks sammelten sich dann doch ein paar Zweibeiner und wir beschlossen nun vollends den Hauptstrom zu verlassen. Nun gingen wir auf einen Pfad, der insgesamt 1,7 Kilometer lang sein soll aber auf der Strecke 130 Höhenmeter hoch und auch wieder runter geht. Klang erstmal nicht so wild, aber wir vergaßen, dass wir hier schon auf 1600 Meter Höhe sind und wir deshalb mehr ins Schnaufen kamen als am Bodensee.

Der Weg war dann auch eher ein schmaler Pfad, der mit Gittersteinen befestigt war. Wir mussten uns auf jeden Schritt konzentrieren und, um die Umgebung zu erkunden, stehenbleiben. So verbrachten wir viel Zeit mit dem Aufstieg, der dann auch noch mit umgestürzten Bäumen erschwert wurde.

Aber die Vegetation in einem Nebelwald ist etwas Besonderes und wir genossen es in vollen Zügen. Immer wieder steht man vor einem Riesen und wundert sich, wie der hier stehen kann. So dicht am Abgrund und mit so vielen Schmarotzerpflanzen in der Krone.

Das Engelchen konnte ich gerade noch daran hindern von den verbotenen Früchten zu naschen.

Unterwegs begegnete uns lange Zeit niemand. Normalerweise soll es hier zugehen wie auf der Mainau im Sommer. Auch so ein Vorteil von gesperrten Zufahrtsstraßen. Als wir dann endlich am anderen Ende des Pfads wieder auf die Zivilisation trafen, waren wir fix und alle und wünschten uns nur noch etwas Warmes zum Essen und einen trockenen Sitzplatz zum Ausruhen. Direkt außerhalb des Parks liegt das Café „Kolibri“, das uns empfohlen wurde. Wir suchten uns ein paar Empanadas (Teigtaschen) aus und wollten gerade bestellen als uns der junge Mann hinter der Theke mitteilte, dass sie seit 11.00 Uhr einen Stromausfall hätten und es nichts Warmes gibt. Auch Kartenzahlung sei nicht möglich. Dann also nur süßes Gebäck mit einer Cola.

Frisch erholt und gesättigt, gingen wir dann auf die Terrasse auf der Kolibris mit Nektarspendern angelockt werden. Mensch, wie das hier abgeht. Ständig wurde man von den flinken Fliegern umschwirrt. Tom schoss wieder ganz viele Bilder, vermutlich machen wir demnächst  noch eine extra Galerie mit Naturaufnahmen auf. Als wir dann aufbrechen wollten, kam ein heftiger Regenguss rein und wir stöberten noch im angrenzenden Souvenirladen rum und erstanden die ersten Mitbringsel.

Als wir zurück in unserem Bungalow waren, mussten wir leider feststellen, dass auch wir keinen Strom haben. Auch das W-Lan funktioniert dann selbstverständlich nicht. Ich arbeitete schon mal etwas am Blog und Tom konnte nichts weiter machen als lesen. Wir hatten gestern fürs Abendessen eingekauft, aber ohne Strom sind Eier mit Speck nicht so bekömmlich. Als wir zur Rezeption sind, meinten die Angestellten, dass es um 16.00 – 17.00 Uhr wieder Strom geben soll. Uns kam dann so langsam, dass dies evtl. nicht eingehalten werden kann und wir ab 17.30 Uhr vermutlich im Stockdunklen sitzen werden und weiterhin Hunger schieben müssen. Restaurants können ja auch nicht kochen. Kurzentschlossen liefen wir zum nahen Supermarkt, der aber geschlossen war. Vermutlich, weil die Kasse nur mit Strom funktioniert.

Mist, dass kann ja noch heiter werden. Als Tom dann, solange es noch hell ist, vorsichtshalber Brennholz für den Kamin reinholte, ging dann plötzlich der Kühlschrank und die Lampen an. Es war 16.40 Uhr, welch ein Timing.

Nun sind wir nur noch gespannt, ob wir morgen weiterfahren können oder ob die Straße immer noch gesperrt sein wird.

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