Heute geht es in den Nationalpark Manuel Antonio. Tom hat unsere Unterkunft extra so ausgewählt, dass wir direkt vom Hotel zum Parkeingang laufen können und kein Auto benötigen. In diesem Ort versucht jeder, an den Touris was zu verdienen und so wird man beim Autofahren in jede erdenkliche Parklücke dirigiert, um dafür dann Geld zu verlangen. Gestern auf der Fahrt zum Hotel ist uns sogar eine Frau vors Auto gesprungen, um uns ihren Parkplatz zu zeigen.

Für den Einlass ins Naturschutzgebiet mussten wir uns, wie so oft, vorab anmelden und Tickets kaufen. Trotzdem standen wir in einer langen Schlange und warteten, durchgelassen zu werden.

Auch hier werden die Rucksäcke auf Lebensmittel und Einwegplastik untersucht. Wasser darf man nur in eigenen Getränkeflaschen mitbringen, sicher um Müll zu vermeiden, und Lebensmittel sind nicht erlaubt, da diese die Tiere (Affen) anlocken und sie dadurch die Scheu vor dem Menschen verlieren.

Im Park liefen wir dann auf den uns schon vertrauten Stegen und an Gruppen mit Guides vorbei.

Immer wenn wir sahen, dass sich ein Häufchen um ein Fernglas sammelte, suchten wir die Umgebung nach einem Tier ab. So wurden wir auf diese Landkrabben in den Mangroven aufmerksam. Sie leben, wie es der Name schon sagt, an Land und gehen nur zur Eiablage ans Meer.

Der Strand im Nationalpark ist traumhaft. Der Sand ist strahlend weiß und das Meer schlägt in sanften Wellen ans Ufer, das mit Kokosnusspalmen und Mangroven bewachsen ist. Genau so stellt man sich die Karibik vor (wir sind aber am Pazifik).

Auf dem strandnahen Weg konnten wir viele Einsiedlerkrebse beobachten und auch filmen.
Der Schwarzleguan ist hier stark verbreitet. Sobald wir es rascheln hörten, und nach dem Verursacher suchten, fanden wir einen seiner Vertreter.

Von einem Aussichtsturm aus konnte man die Region besser überblicken. Über Jahrtausende entstand eine Landbrücke, die eine Insel mit dem Festland verband und in ihrem Inneren hat sich ein Süßwassersee gebildet.


Als wir zu einem kleinen Bistro kamen, sprangen hier nicht nur Zweibeiner rum. Es tummelten sich auch Weißgesichtsaffen. Putzig diese bei der Nahrungssuche zu sehen. Damit sie die Touristen nicht ausrauben, wurden die Rucksäcke kontrolliert und hier sind die Essplätze durch Zäune vor der Umwelt gesichert. Hier können Affen die Menschen in Käfigen besichtigen.
Nach drei Stunden waren wir vom vielen Laufen in der Wärme erledigt und so verließen wir das Naturparadies und kühlten uns erstmal ab.

Als wir einen Kaffee am Hotelpool tranken, fiel Tom an einem Serviettenspender eine Werbung für eine Nachtführung im Urwald auf. Kurzentschlossen buchten wir für diesen Abend ein Abenteuer im Dschungel.

Punkt 18.00 Uhr wurden wir mit Taschenlampen bewaffnet und bekamen die ersten Warnhinweise. Lasst eure Hände bei euch, nichts anfassen und immer auf dem Weg bleiben. Der Guide läuft als erster vorneweg, höchstens er gibt andere Anweisungen. Bitte immer auf den Weg achten, es könnten Pflanzen von oben in die Quere kommen und unten Wurzeln einen zum Stolpern bringen. So liefen wir in die Finsternis hinein. Der Guide und wir suchten die Umgebung nach interessanten Objekten ab und sobald etwas entdeckt wurde, bekamen wir Infos dazu. Wenn es möglich war, stellte unser Führer sein Fernglas auf, machte eine Handyaufnahme und wir durften alle (8 Personen) durchsehen. Was da alles so im Wald nachts zu sehen ist! Tom erspähte einen Skorpion am Pfosten unserer Wegbefestigung. Deshalb: ja nichts anfassen. Skorpione leuchten bläulich auf wenn man sie mit Schwarzlicht anstrahlt.

Auch zwei schlafende Vögel fanden wir vor. Dieser hier sieht doch irgendwie aus, wie einer von den Angry Birds. Die Jüngeren wissen, was ich meine.

Gestern Abend fiel uns der Ruf eines Vogels auf, eine Pauraquenachtschwalbe. Ich wusste nicht, dass es Schwalben gibt, die nachts Insekten jagen. Sie sitzt gerne gut getarnt am Boden und wartet auf Beute. So fanden wir in dieser Nacht einen dieser Vögel auf dem Weg lauernd vor. Hätte nie gedacht eine live zu sehen.

Als wir auf dem Rückweg an unserem Hotelrestaurant vorbeikamen, beschlossen wir den Abend hier bei Gitarrenmusik und Sangria ausklingen zu lassen.


Was für ein Tag mit zwei ganz verschiedenen Naturerlebnissen. Wie Tag und Nacht.