Göttervogel
Göttervogel

Göttervogel

Wir sind aus einem bestimmten Grund in dieses Tal gefahren. Hier kann man den Göttervogel “Quetzal” (auch Paradiesvogel genannt) sehen. Um dies erleben zu können, mussten wir mal wieder um 5.00 Uhr aufstehen. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wobei ein Quetzal sich nicht von Würmern ernährt, er bevorzugt wilde Avocados. Diese wachsen an den steilen Hängen im San Gerardo de Dota Tal, das auf ca. 2 000 Höhenmetern liegt und von bis zu 3 000 Metern hohen Bergen umgeben ist.

Wir versammelten uns also früh morgens um den Guide und waren verwundert, dass wir mit über 20 Personen hier waren. Alles starrte die Böschung hoch und hoffte irgendeinen Farbtupfer zu entdecken. Plötzlich flog ein Quetzal über uns hinweg und verschwand in den Bäumen. Unsere Guides konnten ihn dann weit entfernt mit ihren Teleskopen ausmachen und jeder durfte mal durch die zwei zur Verfügung stehenden Gläser sehen. Danach wurde versucht, von jedem mit dem Handy der Teilnehmer eine Aufnahme zu machen. Leider bleiben die Vögel nicht an einem Platz sitzen und so mussten wir immer wieder warten, dass sie wieder erspäht werden und dann geht das Prozedere wieder von vorne los. Wir schafften es in den 2 Stunden mehrmals eine Aufnahme mit unserem Handy durch das Tele zu erhalten. Ansonsten standen wir auf der Straße rum und starrten in die Bäume ohne wirklich etwas zu entdecken. Ohne Fernglas hatten wir hier keine Chance.

Danach gab es Frühstück in unserer Unterkunft, das wir mit einem Paar aus der Umgebung von Hamburg einnahmen. Wir hatten uns bei der Veranstaltung kennen gelernt und so tauschten wir Reiseerfahrungen aus. Auch sie verlassen demnächst dieses Land und fliegen nach 4 Wochen Aufenthalt zurück nach Deutschland.

Wir unternahmen noch eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall in diesem engen Tal. Die Vegetation ist recht üppig für diese Höhe. In den Alpen wächst da höchstens noch Gras und kleine Polsterpflanzen.

Auf unserer weiteren Fahrt lag noch der Nationalpark Quetzal. Dieser erstreckt sich auf einer Höhe zwischen 2 000 und 3 190 Metern über 50 km².

Wir unternahmen auch hier einen kleinen Spaziergang, der uns durch einen typischen Nebelwald führte. Hier sind die Baumstämme wieder mit Moosen und Flechten reich behangen und in den Kronen stehen üppige Bromelien. Die Temperaturen sind seit der Pazifikküste mit 34 °C auf 15 °C gefallen. Wir passen uns also langsam an die Kälte in Deutschland an.

Das Engelchen hat sich ein Bett im Moss gesucht, wolle dann aber lieber mit uns weiterreisen.

Nun sind wir in ein anderes, auch sehr bekanntes Tal, gefahren. Das Orosi-Tal liegt etwa 35 Kilometer von San Jose entfernt, von wo wir in 3 Tagen nach Hause fliegen werden. Orosi ist eine der ältesten Gemeinden Costa Ricas. Hier siedelten die spanischen Eroberer im 16. Jahrhundert, weil das Tal reich an Wasser ist und das Land sehr fruchtbar.

Unsere vorletzte Unterkunft in Costa Rica ist ein sehr großes Anwesen, das von deutschen Auswanderern vor 30 Jahren bebaut und hergerichtet wurde. Nun steht hier ein großes Herrenhaus mit einem separaten Bau mit 4 Schlafzimmern und einem Gemeinschaftsraum, Jaccuzi und Pool. Von unserem Zimmer aus haben wir eine grandiose Sicht über den wunderschönen Garten, die umgebenden Berge und die Städte Orosi und Cartago.

Hier werden wir zwei Nächte verbringen und dann in ein Hotel in der Nähe des Flughafens ziehen bevor wir unsere Heimreise starten.

Auf den Bergrücken, auf denen wir gestern und heute unterwegs waren, stehen mehrere Windkrafträder. Das hat mich daran erinnert, dass ich euch mal noch berichten wollte, wie hier Strom gewonnen wird. Costa Rica hat es geschafft 98% des Energiebedarfs aus regenerativen Energien zu gewinnen. 68 % des Stroms wird mit Wasserkraftwerken erzeugt. So wird der Arenalsee, ihn konnten wir sehen, als wir um den Vulkan El Arenal wanderten (Blogeintrag „Der Sandige“), genutzt. Geothermiekraftwerke, wie wir eines beim Vulkan Ricon de la Vieja sahen, liefern 15%. Windkraft kommt auf rund 5 %.

Ein Kommentar

  1. Pingback: Resümee | Ute und Tom auf Reisen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert