Resümee
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Resümee

Nachdem wir nun wieder heil zurück in der Heimat sind, möchte ich noch eine kleine Zusammenfassung des Urlaubs schreiben.

Wir hatten mit 5 Wochen Urlaub genügend Zeit um an den jeweiligen Orten die Highlights zu sehen, und mussten nicht schnell weiterfahren, wie dies bei einem kürzeren Aufenthalt gewesen wäre. Wir konnten alle drei Klimazonen begutachten und so gut wie alle Tiere entdecken. Die Lebewesen im Wasser / Meer haben wir allerdings ausgelassen. Das Wetter hat überwiegend mitgespielt. Zu Beginn des Urlaubs hat es immer am Nachmittag oder spätestens in der Nacht angefangen zu regnen. Was aber bis zum Morgen wieder vorbei war. Dadurch war die Erde immer nass und die Pflanzen intensiv grün. Einen komplett verregneten Tag hatten wir dann doch noch, aber bei den warmen Temperaturen war dies nicht so schlimm.

Temperaturen

Temperaturen hatten wir zwischen 12°C in den Bergen auf 2200 Höhenmetern und 34°C an der Pazifikküste. Die Luftfeuchtigkeit war überall sehr hoch. So wurde unsere Wäsche auch in der heißen Sonne nicht trocken. Der Kofferinhalt fühlte sich klamm an. Wir können gut nachvollziehen, warum viele Costa Ricaner in der höher gelegenen, und damit kühleren, Zentralregion leben.

Überwältigende Natur

Die Natur hat uns sehr gut gefallen. Wie gesagt, es war durch die Regenzeit alles sehr grün und saftig. Auch die sonst eher prärieähnlichen Gegenden war noch grün, gingen zum Teil aber in Gelbtöne über. Ich war verwundert, als ich erfuhr, dass viele Wälder Sekundärwälder sind. Diese waren trotz ihres jungen Alters (40 – 50 Jahre) sehr dicht und die Bäume schon riesig. Wir konnten die Unterschiede von Nebelwald und Küstenurwald sehr gut erkennen. Auch die riesigen Feuchtgebiete hatten ihren Reiz, diese konnten wir aber nur per Boot erkunden. Die Strände haben wieder ein anderes Ökosystem. Dazu schreibe ich weiter unten noch ausführlicher, siehe hierzu Bäume / Strände.

Artenreiche Tierwelt

Die Tierwelt war für uns etwas Besonderes. Hier leben ganz andere Tiere als bei uns. Angefangen mit den Echsen, Leguanen und Amphibien. Nicht nur giftige Schlangen und Spinnen gibt es, sondern auch Frösche und Kröten können einem Probleme bereiten. Eine Aga-Kröte kann mit ihrem Sekret einen großen Hund töten. Die Insekten sind eine Gattung für sich. Ameisen gibt es in allen Größen. Auch diese können schmerzhafte Bisse hinterlassen, an die man sich noch Tage danach erinnert.

Immenses Vogelreichtum

Die Vogelwelt hat uns beide fasziniert. Es leben hier über 800 verschiedene Arten, von groß und bunt, bis klein und schillernd ist alles dabei. Wir haben mit Hilfe der Merlin-App auf unseren Handys an die 200 Vögel identifiziert und gelistet. Allein von den Kolibris gibt es 35 verschiedene Arten. Was ich dazulernte war, dass ein Kolibri, um so flink fliegen zu können ständig Nahrung (Nektar) benötigt und einen sehr schnellen Herzschlag hat. Da er im Schlaf aber schlecht Nahrung aufnehmen kann, muss sein Herz in dieser Phase langsamer schlagen. Der Puls geht so weit runter, dass er fast im Koma ist.

Die großen Papageien hatten es mir am meisten angetan. Diese sind alle leider stark bedroht und benötigen einen besonderen Schutz und Hilfe. Die Bechsteinaras (Great green Macaw) benötigen einen bestimmten Baum zum Brüten. Damit sie mehr Nisthöhlen finden werden Tonnen in die Bäume gehängt. Mit dieser Maßnahme konnte der Bestand wieder erhöht werden. Wir konnten einen ganzen Schwarm dieser Luftakrobaten beim Anflug in ein Tal beobachten. Ein sehr spektakuläres Erlebnis. Die Scharlacharas leben in Costa Rica nur an der südlichen Pazifikküste. Als ich das erste Paar unterhalb unseres Hotels dahinfliegen sah, konnte ich mein Glück fast nicht fassen. Durch ihr rot-blaues Federkleid sehen sie noch bemerkenswerter aus als die grünen Aras.

Säugetiere

Von den Säugetieren sahen wir alle Wichtigen. Nachdem wir unser erstes Faultier von einem Führer gezeigt bekamen, konnten wir selbst immer wieder eines in einer Astgabel entdecken. Ihr Bestand ist mittlerweile gesichert. An Affen leben in Costa Rica vier verschiedene Arten. Wir konnten alle in Freiheit bewundern. Unsere erste Begegnung waren die Brüllaffen (Howler Monkey). Das Männchen ist über 5 Kilometer weit zu hören. Dann sahen wir die Klammeraffen (Spider Monkey). Diese Affenart kann sich mit ihrem Schwanz gut festhalten und ist Meister im Klettern. Der Weissschulterkapuzineraffe (White-faced capuchin) ist am häufigsten anzutreffen. Sie waren der Grund dafür, dass wir keine Lebensmittel mit in die Nationalparks nehmen durften. Sie können sehr aufdringlich und aggressiv werden. Das Totenkopfäffchen (Squirrel Monkey) ist der kleinste und leider auch am bedrohtesten. Er ist bekannt als Herr Nilson von Pipi Langstrumpf. Er nutzt seinen Schwanz nicht zum Festhalten, sondern wie eine Katze zum Balancieren.

Dass wir Wildschwein, Ameisenbär und Tapir sehen werden, hatten wir nicht gedacht. Das war dann am Ende unserer Reise nochmals ein Highlight. Der Ameisenbär ist übrigens mit dem Faultier verwandt. Auch er hat keine Finger oder Krallen, sondern zu Haken geformte Klauen. Der Tapir ist sehr selten. Es kommt ein Tier auf 4 km², stellenweise sogar eins auf 20 km².

Mietwagen

Unser Auto war ein allradgetriebener Hyundai Tucson. Wir waren sehr froh uns für diese Art von fahrbarem Untersatz entschieden zu haben. Die Straßen sind nicht alle asphaltiert und auch die geteerten haben manchmal sehr große, tiefe Schlaglöcher. Die Schotterpisten waren nach Regenfällen sehr rutschig und manchmal sehr steil. Als wir zweimal einen Fluss durchqueren mussten, waren wir über den hohen Radstand und den Vierradantrieb dankbar.

Reiseapotheke

Bei der Reiseapotheke waren wir über den Inhalt froh. Ich hatte mehrere Insektenstiche die mich mehr als unsere Schnakenstiche plagten. Fenistil in Creme und Tabletten Form waren meine Freunde. Auch die antiseptische Lösung wurde von mir benötigt. Zum Ende unseres Aufenthalts bekamen wir doch tatsächlich noch Montezumas Rache zu spüren. Keine Ahnung was der Auslöser war, aber Imodium kam auch noch zum Einsatz.

Energieversorgung

Über die Energieversorgung hatte ich schon in meinem Blog geschrieben Göttervogel | Ute und Tom auf Reisen (ute-tom.de). Costa Rica hat es geschafft 98% ihres Strom-Bedarfs aus regenerativen Energien (Wasserkraft, Windkraft und Geothermie) zu decken. Nur die Autos sind alle noch Verbrenner. Stromtankstellen sieht man so gut wie nicht.

Strände

Costa Rica hat zwei verschiedene Küsten, die karibische und die pazifische, mit einer Küstenlänge von insgesamt 1.290 km. Da gibt es unzählig viele Strände, die man besuchen könnte. Die Uferbereiche, die wir sahen, waren alle samt sandig, von blendend weiß bis fast schwarz (das liegt an den Vulkanen). Wir fanden nur selten Muscheln oder Treibgut am Strand. Die Gezeiten sind an der Pazifikseite auffallender, https://ute-tom.de/ein-besonderes-ereignis/. Der auffälligste Unterschied ist, dass die Sonnenuntergänge an der Pazifikseite schöner sind, da sie hier direkt im Meer versinkt.

Blumen

Es gibt so viele verschiedene Blumen, da weiß ich nicht wo anfangen und wo aufhören. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit gedeihen hier Bromelien, Tilandsien und Orchideen sehr gut. Dies sind Aufsitzer- oder Schmarotzerpflanzen, die nicht im Boden wurzeln sondern in den Ästen und der Rinde der Bäume sich festhalten und die Flüssigkeit über die Luft erhalten.

Dazu kommen noch die Pflanzen mit sehr auffälligen Blüten um Kolibris und Schmetterlinge anzulocken.

Bäume

Auch bei ihnen gibt es eine sehr große Auswahl. Bei den Palmen gibt es zum Beispiel die zur Ölgewinnung in den Plantagen, an den Küsten die Kokospalmen, in den Feuchtgebieten wächst eine Palme, die mit der Nässe an den Wurzeln keine Probleme hat und ein Wedel bis zu 17 Meter Länge erreichen kann.

Dann kommen noch die verschiedenen Ficusbäume. Hierzu gehören auch viele unserer Zimmerpflanzen (Fensterblatt, Elefantenohr, Ficus), die in diesem Klima zuhause sind und deshalb extrem groß und kräftig werden. Dann sind da noch die Ficusbäume, die wahnsinnslange Luftwurzeln bilden und damit sich im Boden verankern und abstützen. Die Früchte dieser Bäume ist für den Menschen giftig, die Affen lieben sie dafür um so mehr.

Städte und Ortschaften

Städte und Ortschaften haben uns im Allgemeinen nicht gefallen. Warum? Viele Wohnhäuser sichern sich durch hohe Mauern, Zäune und massive Gitterstäbe ab, oftmals noch getoppt durch eine Rolle Stacheldraht. Sie haben teilweise noch zusätzlich Fenster mit massiven Gitterstäben. Die Phrase “Menschen hinter Gittern” hat sich uns eingeprägt. Die Häuser selbst sind nicht selten sehr einfach gebaut, teilweise simple Wellblech- / Sperrholzverschläge. Wir waren überrascht über das Ausmaß an Armut, das wir gesehen haben. In Gesprächen mit Einheimischen wurden uns gesagt, dass oftmals illegale Immigranten aus Nachbarländern, z.B. Nicaragua, in prekären Verhältnissen wohnen würden.

Unsere Unterkünfte

Tom buchte die Unterkünfte immer ein paar Tage im Voraus. Diesmal waren wir oft in Hotels, weniger in Airbnb´s unterwegs. Bis auf das Zimmer in Tortugero waren wir mit allen sehr zufrieden. Meistens hatten wir mit Frühstück gebucht. Wenn wir eine Küche hatten, dann kochten wir auch mal was oder sorgten selber für die Morgenmahlzeit. Wie so oft im Ausland gab es auch diesmal immer nur eine große Decke für beide zusammen. Solange es warm ist, geht es ja aber wenn es kühl ist zieht es dann immer rein. Auch durch die Fenster zieht es. Von isolierten Fenstern hält man hier scheinbar nicht viel. OK, es wird ja auch an den meisten Orten nicht wirklich kalt. Aber in den Bergen (Monte Verde, San Gerardo de Dota) wurde es nachts doch empfindlich kühl und wir machten den Kamin an oder hatten eine Wärmflasche im Bett. Andersherum war es in Küstennähe. Bei Temperaturen um die 30°C lief bei uns auch nachts die Klimaanlage, um irgendwie schlafen zu können. Bei den Duschen kam nie konstant die selbe Wassertemperatur raus. Zweimal hatten wir einen Durchlauferhitzer im Brausekopf. Einmal verbrühte ich mich fast, so heiß kam es plötzlich von oben herabgeprasselt.

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