Zurück in die Zukunft
Zurück in die Zukunft

Zurück in die Zukunft

Gleich nach dem Aufstehen wurden die Zähne geputzt und die Schlafanzüge zurück in die Koffer gepackt. Frühstück wird es heute erst nach dem Check-in und dem Sicherheitscheck geben. Tom hat in diesem Jahr nochmals den Vielfliegerstatus und so konnten wir am Check-in an der Schlange vorbei und bei der Business Class einchecken.  Der Weg bis zum Terminal war dann doch etwas länger als wir dachten. Auch in München muss man mittlerweile mit einem Bähnchen zum nächsten Gebäude fahren. Auf unserem Weg zum Frühstück ging die Sonne auf und taucht alles in ein warmes rötliches Licht.

Unser Ziel war die Lounge von Lufthansa, um dort in Ruhe ein Frühstück zu genießen. Am Eingang gab es dann erstmal ein kleineres Problem, da unser Flieger von einer neuen Lufthansa-Tochter namens discover betrieben wurde – Problem hat sich aber in Wohlgefallen aufgelöst.

Pünktlich zur Boardingzeit waren wir dann frisch gestärkt am Terminal. Bei dem kurzen Flug (2,5 Std.) gab es keine Verpflegung. Wer etwas wollte und sei es nur ein Wasser, musste dies bezahlen. Zum Glück hatte ich in der Lounge meine Wasserflasche aufgefüllt.

Der Flughafen auf Rhodos ist selbstverständlich kein großer, und so stiegen wir über eine Treppe aus und wurden mit Bussen zum Gebäude transportiert.

Laut Studiosus sollte uns in der Empfangshalle ein Mitarbeiter des Unternehmens erwarten. Hier standen auch viele Menschen mit Schildern von allen möglichen Veranstaltern rum, aber unseren konnten wir nicht erspähen. Nachdem Tom mehrmals alles abgesucht und auch ich eine Runde gedreht hatte, beschlossen wir beim Veranstalter anzurufen. Merkwürdigerweise konnte ich genau danach jemanden mit einem Zettel von unserem Unternehmen erspähen. Als wir dann zu ihm gelangten, stand da doch tatsächlich eine Gruppe rum. Keine Ahnung, wo der sich versteckt hatte. In den vergangenen Tagen hatten wir schon überlegt, wer sich denn so alles in dieser Gruppe befinden wird, wie alt sind die Teilnehmer und vor allem wie fit sind die? Da es ja ein Wanderurlaub sein soll, ist es spannend, ob wir da mithalten können. Nun fanden wir uns in einer Gruppe von 10 Personen wieder, alle hatten graue Haare und waren schon im Rentenalter. Ok, wir senkten definitiv den Altersdurchschnitt. Im Bus zum Hotel sang sich Thomas Anders mit alten Modern Talking Hits die Seele aus dem Laib und das Handy einer Mitreisenden klingelte. Als sie dran ging und ihre Mutter begrüßte, musste ich schmunzeln. „Wo steckst du und was ist heute für ein Tag“ bekam ich mit. Wie es sich anhörte, ist die Mutter sicher schon 90 und etwas verwirrt.

Im Hotel kamen wir um 12.30 Uhr Ortszeit (1 Stunde Zeitverschiebung) an, und mussten leider noch auf unser Zimmer warten. Also entschieden wir gleich hier am Pool zu Mittag zu essen. Schließlich war das Frühstück schon 7 Stunden her und der Bauch verlangte nach Nachschub.

Das Zimmer ist sauber und ordentlich, der Balkon ist allerdings so klein, dass nur zwei Stühle (ohne Tisch) drauf Platz finden. Das soll uns aber nicht stören, schließlich sind wir hier mit einer Reisegruppe und werden vermutlich nicht viel Zeit in diesen vier Wänden verbringen.

Um 19.30 Uhr sollen sich die Teilnehmer im Foyer einfinden. Bis dahin haben wir noch viel Zeit, und so gehen wir auf Ortserkundung. Das Hotel liegt sehr zentral und wir pilgerten erstmal zum Hafen. Hier soll, wenn man den Überlieferungen glauben darf, der Koloss von Rhodos gestanden haben. Nach einem Erdbeben stürzte die Bronzestatue ein und man kann nicht sicher sagen, wo er sich wirklich befand und wie er aussah.

Wir schlenderten um das Hafenbecken herum und bestaunten die alten Windmühlen und das Fort des Heiligen Nicolaus (Schutzpatron der Seefahrer).

Hier liegt ein Geocache, den ich doch gleich mal mitnehmen musste. Wir waren zwar schon in Griechenland, aber damals frönte ich noch nicht diesem Hobby und so musste dieser unbedingt gemacht werden.

Für mein anderes Hobby der Ornithologie gab es auch noch einen neuen Kandidaten. Wir konnten eine Seglerart, wie unseren Mauersegler, hören und beobachten. Der hiesige heißt ‘Fahlsegler’ und jagt hier den Insekten hinterher.

In der historischen Innenstadt war viel los, die kleineren Gassen waren mit Touris geflutet, aber es gab auch stillere Ecken und Winkel zu sehen. Vor den Stadtmauern entstand dieses Foto mit dem Großmeisterpalast im Hintergrund.

Pünktlich um 19.30 Uhr versammelten wir uns dann in der Hotellobby und besahen uns schon mal die anderen Teilnehmer. Wir sind nun eine Gruppe von 20 Personen (bis auf 4 allein reisende Frauen sind alles Pärchen), von denen wir und der Guide die jüngsten sind. Viele wohnen in München und Augsburg, ein Teil stammt aus Köln und Düsseldorf, die nördlichsten Teilnehmer kommen aus der Hamburger Gegend. Wir sind die südlichsten und hatten wohl auch die längste Anreise zum Flughafen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, bei der wir erfuhren, dass viele schon häufiger bei Studiosus gebucht hatten, erhielten wir kleine Funkgeräte, mit denen wir bei den Führungen die Geschichten und Erzählungen von unserem Guide besser hören sollen.

Zudem erfuhren wir, dass wir eine Zeitreise um 4 Wochen in die Vergangenheit gemacht hatten, aber durch die Zeitverschiebung auch eine Stunde in die Zukunft -> in Griechenland ist jetzt gerade die Karwoche. Sprich: heute ist Palmsonntag und unsere Abreise findet am Ostersonntag statt. Das kommt daher, dass in diesem Land der orthodoxe Glaube vorherrscht und dieser sich am Julianischen Kalender orientiert. Wegen der Feiertage hat unser Reiseleiter die Unternehmungen etwas umgestellt und wir werden, anders als geplant, morgen eine Stadtführung machen. Dann können wir schon mal sehen, wie es mit der Fitness der anderen aussieht.  

Beim gemeinsamen Abendessen erfuhr man schon das ein oder andere über seine Sitznachbarn. Da alle älter sind und in ihrem Leben schon viel erlebten, wurde es nicht langweilig, den Reiseberichten zu folgen.

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