Auf Ziegenpfaden und bei Schmetterlingen
Auf Ziegenpfaden und bei Schmetterlingen

Auf Ziegenpfaden und bei Schmetterlingen

Heute ist die erste Rhodos Wanderung, die auf dem Programm steht. Nikos versprach uns, dass es eine ca. 3-stündige, etwas anspruchsvollere Wanderung werden soll. Um 8.30 Uhr versammelte sich die Gruppe am Hafen, wo unser Bus abfährt. Auf der Fahrt zum Startpunkt erzählte uns der Reiseleiter wie die Wanderstrecke aussieht und was er sich noch alles für uns ausgedacht hat. Der Weg verläuft zuerst bergauf, geht dann in einen Ziegenpfad über und kommt dann an der Kalopetra Monastery vorbei. Wenn der Mönch anwesend sei, könnten wir das kleine Kloster besichtigen. Danach wollen wir über das Tal der Schmetterlinge absteigen und am Ende wartet dann der Bus auf uns, der uns zu einer Weinprobe und kleinem Mittagsessen bringen wird. Danach steht noch ein Besuch in der antiken Stadt Ialyssos an. Wow, klingt nach einem vollen Tag.

Rhodos Wanderung

Unser Bus hielt in den Bergen in einem kleinen Dorf und wir liefen froh gemuts immer brav hinter dem ortskundigen Mann her.

Rhodos Wanderung Wald

Unser Reiseleiter legte ein straffes Tempo hin und das Feld zog sich langsam auseinander.

Rhodos Wanderung Blume

Der Weg war gesäumt von Salbei- und Thymiansträuchern und da die Gruppe dran vorbeistreifte oder das ein oder andere Zweigchen brach, war die Luft gefüllt von deren Duft, der Stark an Hustenbonbons erinnerte. Irgendwann ging ein kleiner, fast nicht wahrnehmbarer Pfad ab.

Rhodos Wanderung Wald

Hier konnten wir nur noch im Gänsemarsch hintereinander hergehen und die Gespräche erstarben. Über unseren kleinen Pfad lagen immer wieder Bäume, die laut Guide vor 3 Jahren unter einer 30 cm hohen Schneelast umfielen.

Rhodos Wanderung Wald

Wir kämpften uns unter und über den Stämmen durch. Die Teilnehmer mit Wanderstöcken hatten so ihre kleineren Schwierigkeiten bei den Hindernissen.

Rhodos Wanderung Ziegen

Als eine Ziegenherde von uns aufgeschreckt wurde, wussten wir, dass der Weg wirklich ein Ziegenpfad ist und nicht nur so genannt wird.

Rhodos Wanderung Wald

Irgendwann mündete der Pfad in einen breiteren, von Häckselschnipseln bedeckten, Weg und wir konnten wieder nebeneinander hergehen und weiter ausschreiten.

Rhodos Wanderung Kloster Kalopetra

Am Kloster Kalopetra standen wir leider vor verschlossenen Toren und so mussten wir ohne Besichtigung weiterziehen.

Rhodos Wanderung Schmetterlingstal

Nun ging es in das Schmetterlingstal. Auf sehr gut befestigten, aber auch gut benutzten Treppen und Stegen liefen wir bergab.

In diesem Tal ist der Schmetterling „Russische Bär“ / „Spanische Flagge“ zuhause. In ganz Griechenland ist er nur hier zu finden. Man vermutet, dass es an dem Harzgeruch der Amberbäume liegt. Durch das immer größer werdende Interesse der Touristen geht die Population leider immer mehr zurück. Die Schmetterlinge werden beim Ausruhen gestört, verlieren an Kraft und können sich nur noch begrenzt weitervermehren. Die Falter mögen nicht nur den Geruch, sondern auch die etwas höhere Luftfeuchtigkeit, die von einem Bach, der hier in kleinen Wasserfällen bergab fließt, kommt. Durch die Klimaerwärmung und fehlender Niederschläge versiegt der Strom leider immer mehr und man versucht dagegen vorzugehen, indem man einen Teil des Wassers wieder hochpumpt. Die Saison der Falter hat noch nicht begonnen, dafür konnten wir Frösche hören und Krabben sehen.

Am Ende des Tals wurden wir von unserm Busfahrer schon erwartet und er fuhr uns zu einem kleinen Weingut in den Bergen.

Rhodos Wanderung Weinprobe

Bei einem herrlichen Blick über Weinreben konnten wir den hiesigen Wein probieren und bekamen ein köstliches Mahl serviert.

Nach dieser Verschnaufspause ging unsere Tour mit übervollen Bäuchen weiter auf den 297 m hohen Berg Filerimos (auch Phileremos oder Philermos). Hier stand die Akropolis der antike Stadt Ialyssos. Wir sahen Überreste aus verschiedenen Epochen. Ein Brunnenhaus aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., Säulenteile vom Tempel der Athene aus dem 2. Jahrhundert, ein Taufbecken der Basilika aus dem 5. Jahrhundert und Teile der Byzantinischen Kirche.

Das Kloster, das von Johannitern errichtet wurde, ist von italienischen Archäologen restauriert worden.

In der Höhlenkirche Agios Georgios aus dem 5. Jahrhundert sind die Fresken noch gut erhalten.

Von hier oben hat man einen sehr guten Ausblick auf die Westküste von Rhodos, das Ägäische Meer und auf die Buchten von Ixia und Trianta.

Auf dem gesamten Areal sind sehr viele Pfaue anzutreffen. Jetzt im Frühling versuchen die Männchen mit ihrem Geschrei und dem Aufstellen der Schwanzfedern den Weibchen zu imponieren.

Das ist für uns Federlose auch beeindruckend und die gesamte Gruppe versuchte es festzuhalten. Nikos berichtete uns auf der Heimfahrt wie sich die alten Griechen das Gekrächze eines so schönen Vogels erklärten: Hera (Göttin der Ehe und Gemahlin von Zeuss) ließ ihren Gatten, der sich gerne mit anderen Frauen umgab, durch einen Pfau beschatten. Dieser bemerkte es und nahm dem Tier die schöne Stimme, damit es seine Untreue nicht weitererzählen konnte.

    

Am Abend gingen wir noch eine Kleinigkeit essen. Ich bestellte mir Orzo (ein Nudelgericht) und Tom ein Clubsandwich. Die Kleinigkeit war dann doch etwas größer als erwartet.

Nach der klitzekleinen Kleinigkeit mussten wir noch ein Verdauungsspaziergang durch die Altstadt unternehmen.

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