Abflug?
Abflug?

Abflug?

Der Tag begann, wie so oft in den letzten Tagen, mit einem Blick ins Internet. Tom fand schnell raus, dass noch mehr Flugzeuge eingesetzt werden sollen. So versuchte er nochmals unseren Flug, der ja am 29.03. nun gehen soll, nochmals zu ändern. Nach ein paar Versuchen und einem geringen Aufpreis erhielten wir zwei Plätze in einem Flieger, der heute um 21.45 Uhr noch abheben soll. Diesmal direkt nach Doha. Hoffentlich klappt das nun auch wirklich. So langsam sind die Nerven durch.

Als erstes räumten wir das Wohnmobil, das in der Nähe parkte, aus und brachten den Inhalt ins Hotel.

Dann fuhren wir zur nächsten Tankstelle, denn wir müssen es mit vollem Tank zurück geben. Und weiter ging die Fahrt. An der Vermietstation standen die Fahrzeuge schon auf der Straße, weil der eigentliche Parkplatz nicht mehr ausreichte.

Nach einem kleinen Kontrollgang der Mitarbeiterin ums Wohnmobil und einem kurzen Check im Innern durften wir gehen. Das nächste Uber-Taxi brachte uns wieder zurück zum Hotel, wo wir nun noch ein paar Stunden verbringen werden. Zuerst wurden die Koffer gepackt. Ab und zu nochmals nach den Mails geschaut, nicht dass doch noch abgesagt wird und die Kinder informiert, dass wir kommen werden. Aus den noch übrigen Lebensmitteln habe ich ein kleines Mittagessen gezaubert. Damit wir diesen langen, stressigen Tag heute noch überstehen, legten wir ein Mittagsschlaf ein und machten dann noch einen Kaffee, diesmal nur Instant, und aßen das noch verbliebene Müsli. Wann wir heute wieder etwas zu Essen bekommen können wir noch nicht abschätzen. Werden die Restaurants und Läden im Flughafen offen sein? Gibt es da auch nur „Take away“?

Um 16.00 Uhr waren wir mit allem fertig und bestellten uns wieder ein Uber-Taxi. Die Fahrt verlief reibungslos und so kamen wir bei Zeiten am Airport an. Vor den Check-in-Schaltern stellten Mitarbeiter gerade Absperrbänder auf, um die Mitreisenden in den richtigen Bahnen zu lenken. Vor dieser Fläche standen die Passagiere deshalb etwas dichter als die empfohlenen 1,5 Meter. Tom brachte in Erfahrung, dass die Schalter erst um 18.00 Uhr geöffnet werden und so verzogen wir uns in einen etwas ruhigeren Bereich. Nach 18.00 Uhr stellten wir uns, mit Mundschutz, dann wieder zu den anderen. In den Reihen kann man schlecht den gewünschten Abstand einhalten, aber man bemüht sich.

Während dem Warten wurden die Wartenden von Polizisten gefragt, ob sie Australier seien. Diese dürfen ihr Land nicht mehr verlassen. Am Schalter bekamen wir dann einen kleinen Schock. Die Mitarbeiterin las unsere Pässe ein und zögerte. Dann griff sie auch noch zum Telefon! Oh, oh, jetzt kommts! Es ging aber nur darum, dass wir in der Schweiz landen wollen und doch in Deutschland leben. Sie erkundigte sich, wie wir weiter reisen, klärte es mit irgendjemandem am Telefon ab und wir waren erleichtert. Der Herzschlag und die Atmung konnten sich wieder beruhigen. Dann stellte sie fest, dass wir beim Anschlussflug nicht nebeneinander sitzen und bemühte und fand noch eine Lösung. Mensch, war diese Person trotz Ausnahmezustand freundlich und zuvorkommend. Zum Abschied sagte sie noch auf Deutsch: „Angenehmen Flug und kommen Sie gut nach Hause“.

Die Passkontrolle verlief dann unspektakulär. Der Sicherheitscheck verhalf Tom wieder zu einem schnelleren Herzschlag. Als er durch den Metalldetektor lief, wurde er von einem Beamten rausgezogen und um einen besonderen Check gebeten. Diesmal wurde er auf Sprengstoff untersucht. Als auch diese Prozedur überstanden war, waren wir doch ziemlich erleichtert. Bisher läuft alles glatt. Der Bereich nach der Sicherheitskontrolle sah etwas vereinsamt aus. Fast alle Geschäfte waren geschlossen, die Bars und Restaurants hatten ihre Sitzbereiche mit Bändern abgesperrt oder die Stühle aufeinander gestapelt. Wenn man überlegt, was sonst auf Flughäfen so los ist, herrscht nun Untergangsstimmung. Bei unserem Abfluggate war einiges los. Heute gehen zwei Flüge zeitgleich an benachbarten Gates ab. Wir verließen den Bereich nochmals und suchten uns einen abgelegen Platz, um die restliche Wartezeit zu überbrücken.

Beim Boarding kam dann der nächste Schreck. Als sie unsere Bordkarten einlesen wollte ging das nicht. Was ist nun schon wieder passiert? Unsere Sitzplätze wurden geändert. Na gut, dann halt ein anderer Platz, aber nehmt uns doch bitte mit! Auf dem restlichen Weg zum Flugzeug lasen wir die neuen Bordkarten und sahen, dass wir auf Businessclass aufgewertet wurden. Womit haben wir das verdient? So ein Luxus. Unsere Plätze sind nun kleine Kabinen, mit Türe und Stühle, die man zu richtigen Betten umbauen kann.

Im Wohnmobil hatten wir weniger Platz als hier. Das Essen wurde uns auf Tellern serviert und die Getränke in Gläsern gereicht. Zur Nacht bekamen wir Schlafanzüge und die Stewardess machte uns unser Nachtlager. So kann man einen 15 Stunden-Flug gut überleben.

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