Wieder einmal heißt es Abschied nehmen. Nun werden wir den Grand Teton Nationalpark mit seinen (großen Titten) großen Bergen verlassen. Es war noch schöner als damals mit den Kindern. Wir hatten wesentlich mehr Zeit für Unternehmungen, die wir auch dafür genutzt haben. Es war zwar anstrengend auf diesen Höhen bergauf zu wandern, aber es hat sich wirklich gelohnt. Wir waren im stillen Wald (kein Vogel und auch keine Fliege war zu hören) unterwegs und waren doch nicht ganz allein unterwegs. Das war auch beruhigend, denn wer weiß schon wie man sich richtig verhält, wenn dann wirklich ein Bär vor einem steht. Könnt ihr euch an den kleinen Jäger mit seinem Tropenhelm und Knubbelnase beim rosaroten Panther erinnern? Wir machten unsere Scherze, wie wir so durch das Unterholz gingen, immer auf der Suche nach einem Tier (Bär), in Gedanken an diesen Jäger, hinter dem dann der Bär genauso dahinschleicht und dann irgendwann dem Mann auf die Schulter tippt. So stellten wir es uns dauernd vor.
Bevor wir die Zelte am Jackson Lake abbrechen, wird nochmals die Morgenstimmung genossen.

Unser heutiges Ziel ist der nicht weit entfernte Ort Jackson. Der Campingplatz ist für uns schon mit Full-Huck-Up gebucht und so können wir uns bis dort Zeit lassen. Wir wollten heute versuchen beim Jenny Lake noch ein paar schöne Bilder zu machen. Es sollen tolle Spiegelbild-Aufnahmen vom Felsmassiv im Morgenlicht möglich sein. Wir fuhren also zum Visitor Center am Jenny Lake, um festzustellen, dass es hier keine Parkplätze mehr gibt. Sogar die PKWs standen schon am Straßenrand der Zufahrtsstraße. So halb im Straßengraben wollten wir unseren Koloss dann doch nicht abstellen und wir fuhren zurück zu dem Platz, an dem wir gestern schon waren. Hier hatten wir sogar eine große Anzahl an Parkplätzen für unsere Wohnung zur Verfügung.

Der Rucksack wurde noch rasch mit den nötigsten Dingen bestückt und los gings auf Schusters Rappen, diesmal Richtung Jenny Lake.

Die ersten schönen Aufnahmen mit Spiegelung entstanden noch am String Lake bevor es zum Jenny Lake weiter ging.

An Jenny Lake liefen wir leider nicht am Ufer sondern etwas höher im Wald, deshalb waren Fotos von den Bergen und dem See fast nicht zu machen.

Irgendwann, wo es möglich war, sind wir dann mal kurz zum Kiesbett runter und konnten von dort aus die Aussicht über den See zum Cascade Canyon am Fuße des Teton sehen.

Durch diese Schlucht kamen D. und J. nach ihrer großen Wanderung wieder raus. Hochachtung, dies hätten wir uns nie zugetraut.

Unser Weg führte uns noch ein paar Meilen weiter bis zum Jenny Lake Overlook. An diesem beliebten Punkt tummelten sich die Autos und ihre Besitzer. Es war fast nicht möglich ein Foto ohne fremde Personen darauf zu knipsen. Wir bekamen aber trotzdem ein paar nette Bilder mit Spiegelung. Uns persönlich gefiel die Aussicht vom String Lake besser. Auch die Wanderung war schöner, da sie mehr in Ufernähe verlief.


Jetzt wird es aber Zeit, weiterzureisen, auch wenn wir schon wissen, dass der Stellplatz sicher ist.

Auf unserem Weg lag noch ein historischer Punkt, den ich sehen wollte. Am Rand des Nationalparks steht die Chapel of the Transfiguration. Na ja, eine Kapelle ist sie nicht wirklich. Es ist eine einräumige Blockhaus-Kirche von 1925.

Was ich aber sehen wollte, ist das Altarfenster, durch das man den Grand Teton sehen soll. Ich dachte da an unsere Kirchenbesichtigung in Rotorua (Neuseeland), wo man durch ein Fenster Jesus als Maori über den See gehen, sehen kann. Leider war heute in der Blockhauskirche eine Hochzeit und wir konnten uns das Innere nicht ansehen.

Auf einem kurzen Trail, der hier beginnt, konnten wir noch Menor´s Ferry besichtigen. 1894 richtete William D. Menor eine Fährverbindung über den ungezähmten Snake River ein. Eine Überfahrt damals kostete 25 cents, das entsprach in etwa 10 $ heute. Mit Gespann wurde es teurer, doppelt so teuer.

Ein Nachbau der Fähre steht am Ufer.

Man zog das Schiff mit Muskelkraft an einem Seil quer über den Fluss.

Das Wohnhaus wurde immer wieder um einen Raum vergrößert.



Ein Zimmer diente als Verkaufsraum, die anderen beiden als Küche, Wohnraum und als Schlafzimmer. Williams Bruder Holliday zog 1905 zu ihm und baute sich ein eigenes Haus. 1918 verkaufte William die Fähre und verschwand nach Kalifornien. Die Fährverbindung wurde nach dem Bau einer Brücke 1927 eingestellt.

Zurück in die Gegenwart und on the road again fuhren wir zum Black Tail Ponds Overlook. Von diesem Punkt aus konnten wir dem Felsmassiv, das sich ca. 2000 Meter vor uns aufbaute, nochmals Tschüss sagen.


Jackson, unser Ziel, liegt am südlichen Ende dieser Ebene. Wir fuhren durch eine weite Prärie, auf der Kühe stehen und die von Cowboys noch bearbeitet wird. Auf unserem heutigen Campingplatz wurden wir von einem Golf Caddy zum Stellplatz geleitet, mal was Neues.

Bei der Stadtbesichtigung waren wir von den vielen, im Westernstyle gekleideten Menschen überrascht. In Jackson ist dieses Wochenende ein Musik Festival mit Country Music.


Die Innenstadt war gut bevölkert, alles Restaurants voll besetzt und in den Läden viel los.

Am Town Square stehen in jeder Ecke solch ein Bogen aus Hirsch (Elk) Geweihen. Diese wurden von den Wapiti Hirschen im Frühling abgeworfen und von Scouts eingesammelt.