Heute lacht die Sonne wieder vom Himmel und so sehen wir uns nochmals Travemünde bei Sonnenschein an. Mir wurde gesagt, dass ich auf den Leuchtturm (Hus Blinkfüer) soll, also liefen wir dort hin.

Hier steht Deutschlands ältester Leuchtturm, der 31 Metern hoch ist.

1972 wurde sein Licht von einem neu gebauten Hochhaus verdeckt und sein Feuer wurde gelöscht. Nun sendet das Hochhaus mit 115 Metern sein Signal aufs Meer hinaus.

Beim Betreten des Leuchtturms ging ich die Eingangsstufen hinter Tom hoch. Mir fiel auf einer der Steinstufen ein kleines weißes Plastikmodell-Tierchen auf. Ich rief hinter Tom her: „Da sitzt ‘ne Ratte, hast du sie gesehen?“ Da kann ich von weiter vorne eine Frauenstimme vernehmen: „Das ist eine Maus.“ Das machte mich stutzig und ich sagte: „Ich bin mir ziemlich sicher, das ist eine Ratte.“ Die Stimme: „Das ist meine Maus“. Ich dachte da will mich jemand auf den Arm nehmen. Für mich war klar, das ist eine Ratte. Deshalb antwortete ich: „Die hat einen nackten Schwanz, deshalb ist die Figur eine Ratte“ Die Frau: „Das ist meine Glücks-MAUS!“. Ich gab nach und sagte: „OK, dann ist das ihre Glücksmaus.“ Nachdem Tom bei ihr unser Eintritt bezahlt hatte, war sie etwas milder gestimmt und meinte: „Sie sind seit 20 Jahren die erste Person, die meint, das sei eine Ratte. Warum meinen Sie das sei eine Ratte?“ Ich: „Die hat einen unbehaarten Schwanz. Das haben nur Ratten.“ „Sind Sie sich da sicher?“ Da ich ja gemerkt hatte, dass es für sie eine besondere Maus ist, wollte ich nicht so besserwisserisch rüberkommen und sagte: „Wissen Sie was, wir werden beide heute Abend zuhause Google befragen und dann wissen wir´s.“ Damit war sie zufrieden und wir stiegen die steilen Stufen in die Höhe.
Auf dem Weg wurden wir über diverse verschieden Leuchtfeuer informiert.

Ein Ausstellungsobjekt hat uns überrascht. Es gibt oder gab Signale auf Hoher See, die mit Propangas betrieben wurden.

Oben angekommen konnten wir das gelöschte Feuer des Turms bewundern

und selbstverständlich auch die Aussicht genießen.

Bei einem Rundgang auf dem Balkon hatten wir Sicht auf die Segelschiffte

und einem Fischer konnten wir bei der Arbeit zusehen.

Nachdem wir die steilen Stiegen heil wieder runterkamen, stand die Kassiererin vor dem Turm und schaute uns entgegen. Sie meinte, dass Google meine Ansicht über ihre Maus bestätigt hat. Ich hätte ihr nach 20 Jahren die Illusion genommen, dass sie eine Maus täglich auf die Treppe setzt. Sie war nur überrascht, dass das noch kein anderer Besucher festgestellt hat. Wir hatten ein sehr freundliches Gespräch mit ihr zum Thema Ratten (Wasserratten, Nutria), aber letztendlich war sie doch etwas geknickt.

Wir liefen noch auf die Mole und konnten nochmals eine Fähre beim Auslaufen beobachten.

Tom wollte zum Abschied vom Meer wenigstens einmal den Sand unter den Füßen spüren. Hier in diesem Ort hatten wir übernachtet und die Kurtaxe bezahlt und durften deshalb auch den Strand betreten.

Also schnell Schuhe und Strümpfe aus und ans Wasser.

Zurück auf der Uferpromenade verweilten wir noch etwas bevor es zu unserem nächsten Ziel, Hamburg, ging. Ich hatte langsam genügend Straßen und Häuser gesehen und hatte den Drang wieder in die grüne Natur einzutauchen. Deshalb suchte ich eine kleine Wanderung raus, die zwischen Travemünde und Hamburg liegt. Hier liefen wir ein kleines Stück. Damit die Wiesen frei von Bäumen bleiben, dürfen Rinder sie abweiden. Im Fell der Tiere haben sich viele Kletten verfangen und der Pelz ist filzig.

Wir sahen Schlehenbüsche und Nester der Rosengallwespe.

Eine kleine Ringelnatter kreuzte unseren Weg.

Jetzt hatte ich Natur und wir konnten in die nächste Hansestadt fahren.
Nach unserer Ankunft in Hamburg sind wir noch an die Außenalster. Die Sonne strahlte kräftig vom Himmel und wir bekamen fast noch einen Sonnenbrand. Leider sind unsere Hüte im Auto geblieben, die hätten uns sehr geholfen. Auf unserem abendlichen Spaziergang kamen wir an einer Mosche vorbei.

Auf der Alster war richtig was los. Paddel-, Tret- und Segelboote fuhren an uns vorbei.

Ein Hochzeitspaar fuhr auf einem Dampfboot mit ihren Gästen auf dem Fluss ins Eheglück.

In diesem Hotelzimmer werden wir die nächsten zwei Nächte verbringen.

Heutige Galerie






