Heute wollten wir unsere Heimatstadt Konstanz mit den Augen von Touristen sehen. So fuhren wir morgens zum Landratsamt und parkten dort das Auto. Vom Parkhaus ging es an der Musikschule vorbei zum Archäologischen Landesmuseeum.

Eine Sonderausstellung wird mit dem Titel „Magisches Land“ beworben. Das machte Tom neugierig und so kam dieser Punkt oben auf unsere To-do-Liste für heute.

Bevor wir zu der Ausstellung kamen, wurden wir höflich darauf hingewiesen, dass wir meine Handtasche / Rucksack wegschließen müssen. Meine Idee war dann, dort auch unsere Jacken (es regnete heute früh) einzuschließen. Handy und Fotoapparat nahm ich noch raus. An der Kasse war es gut, dass ich mein Smartphone nicht eingeschlossen hatte. Auf ihm ist ja mein Impfstatus vermerkt.

Als wir dann zur Ausstellung kamen erklärte man uns, dass das Fotografieren verboten sei. Na super, für was schlepp ich dann das Ding mit mir rum. So kann ich euch leider keine Bilder vom magischen Land zeigen. Ihr könnt einige Bilder auf https://www.alm-bw.de/de/magisches-land-kult-der-kelten-in-baden-wuerttemberg sehen. Die Exponate liegen natürlich geschützt in Vitrinen und die Zimmer sind gut runtergekühlt. An einem richtig heißen Hochsommertag währe dies sicher herrlich. Dumm nur, dass wir unsere Jacken eingeschlossen hatten. An manchen Stellen im Museum zog ein recht frischer Wind um uns herum. In Museen mit solch alten Funden gibt es immer einiges an Text zu lesen und vieles das dort steht sind Vermutungen. Schriftlich gibt es von dieser Zeit so gut wie nichts. Nur die Römer haben später von den Kelten, die sich selbst nie so nannten, in Schriftstücken berichtet. Nach knapp 1 ½ Stunden waren wir müde vom vielen lesen.
Da es nun schon fast Mittag war, beschlossen wir in die Innenstadt zu laufen. Wir liefen über die alte Reihnbrücke, am Rheintorturm (einer der zwei noch bestehenden Tore der Stadtmauer) vorbei in die Niederburg. An dem Platz der Baustelle neben dem Turm und in dem Altbau daneben befand sich fürher die Mädchenrealschule Zoffingen, in die ich vor langer, langer Zeit mal ging. Nun entsteht hier ein Altenheim. Vielleicht treffe ich im Alter dann dort meine Klassenkameraden wieder.

Das alt Sankt Johann (früher mal eine Kirche, jetzt ein Restaurant)

und das Münster mit seinem schön hergerichteten Vorplatz,

sehen mittlerweile richtig ansprechend aus. Unsere Innenstadt hat sich in den letzten Jahrzehnten zum Vorteil verändert. Früher fuhren hier die Autos durch.
Zum Mittagessen sind wir eine Gasse vom Touristenstrom entfernt, auf dem Platz unterhalb des Pfalzgarten gewesen. So ganz einsam war es hier auch nicht, aber es war auch kein Nepp.

Als Dessert gönnten wir uns dann noch ein Eis.
Zur Verdauung unternahmen wir nun einen Stadtbummel.

Unter Regenschirmen führte unser Weg durch das Schnetztor,

das zweite Stadttor von der ehemaligen Stadtbefestigung, an schön hergerichteten Häusern

vorbei fast bis zur Schweizer Grenze.

Über die Rosgartenstraße mit vielen Touris und unter Blumenbällen hindurch führte die Strecke am Rosgartenmuseum vorbei.

Allerdings fiel mir hier ein Geheimtipp ein. Also doch nicht vorbei sondern rein. Im Innenhof des Museums gibt es ein kleines gemütliches Café. So liefen wir durchs Museum in den Innenhof, leider zu kühl und schattig, und weiter ins Café.

Ganz in Ruhe ohne Touristen konnten wir hier einsam sitzen und den Late Macchiato genießen.

Mit diesem Doping machten wir uns weiter auf den Weg an alten Häusern vorbei und durch schöne Gassen hindurch.

Konstanz ist einfach schön.
Mein heutiger Wunsch war dann noch ein Abstecher in den Turm zur Katz. Hier ist eine Ausstellung zum Thema Seuchen früher und heute. Die hochschulübergreifende Projektgruppe der Uni und der Hochschule Konstanz haben eine mediale Ausstellung gezaubert. Wir bekamen am Eingang ein Tablet ausgehändigt. Mit diesem Gerät konnte man an verschiedenen Stellen Texte aufrufen und Erzählungen lauschen. Das war zwar mal was Neues aber so richtig überzeugt hat es uns nicht. Ein großes Problem war dann auch noch die Mund-Nasen-Schutzmaske. Mit beschlagener Brille lesen sich die Texte verdammt schlecht und ohne Brille sind die Arme leider zu kurz. Was ich auch störend fand, in einem Raum waren 5 Personen, alle mit ihren Tablets und jeder hörte einen anderen Text. So ein Kauderwelsch, da wird es verdammt schwierig sich auf sein eigenes Gerät zu konzentrieren.
Nach so viel moderner Wissensübermittlung ging es an der frischen Luft an Toms Schule vorbei und über die Radbrücke zurück zum Auto.