Auf dem Weg nach Rotorua
Auf dem Weg nach Rotorua

Auf dem Weg nach Rotorua

Bei der Ankunft in unserer Unterkunft gestern hatte ich an einer Straßenkreuzung einen großen Sessel mit Lampe stehen sehen. Diesen wollte ich heute bei der Weiterfahrt fotografieren. Als Tom nun zur Kreuzung kam fand er nicht so schnell einen Stellplatz fürs Auto und ich schoss rasch beim Vorbeifahren ein Bild.

Im nächsten Wohngebiet wendete Tom und stellte das Auto nicht weit vom Objekt der Begierde ab und ließ mich aussteigen.

Als wir weiterfuhren kam uns die Idee, dass wir heute den Tag mal mit einem Hütebild beginnen könnten, anstatt erst am Abend noch krampfhaft ein passendes Motiv zu suchen. Also wieder wenden und zurück zum Stuhl. Hier stand schon eine andere Familie und machte Bilder. Warten? Ja, wir warten! Wir haben ja Zeit. Aber wie macht man ohne Stativ und passender Unterlage ein Gemeinschaftsbild? Kurzentschlossen legte ich den Foto ins Gras und drückte den Selbstauslöser. Mist, ist der Sessel hoch und oben sitz schon grinsend der liebe Göttergatte. Hilfe, wie komm ich da in 10 Sekunden rauf. Geschafft!

Die größte Aufgabe des Tages haben wir schon mal im Kasten. Nun kann es mit Erholung weitergehen. Und diese kam dann auch sogleich mit einem Bad in einer Thermalquelle. Wie gesagt, hier dampft und sprudelt es überall. Dieses Bad wurde an einer Austrittsstelle von heißem, mineralhaltigem Wasser gebaut.

Je nachdem wie es durch den Pool fließt hat man warmes oder gar heißes Wasser. Auf einem Schild wird darauf hingewiesen, dass es über 40° C erreichen kann.

Das Herumtreiben im warmen Wasser tat unseren geplagten, müden Knochen gut.

Entspannt und frisch gebadet konnte die Fahrt weitergehen. Als nächstes Ziel steuerten wir dann Orakei Korako an. Hier tritt heißes, mineralreiches Wasser an die Oberfläche und formte über 700 Jahre die Region. Man muss, um an die Stelle zu kommen, mit dem Boot über einen Fluss fahren.

Dort angekommen läuft man auf festen Stegen über die Sinterterrassen, an dampfenden und blubbernden Löchern, und an ehemaligen Geysiren vorbei.

Hier sieht man eigentlich alles, was ein geothermales Gebiet zu bieten hat.

Die Quellen erstrahlen in den wildesten Farben. Das liegt an Algen die in unterschiedlich warmen Wasser vorkommen und an den mitgeschwemmten Mineralien. Auf dem Rundweg kamen wir auch an einer Höhle vorbei. Es gibt nur 2 Höhlen auf der ganzen Welt, die in einem Thermalgebiet sind. Die andere liegt in Italien.

Der Ursprung dieser Höhle ist unklar. Entweder soll sie durch einen gigantischen Hydrothermalausbruch oder durch einen Erdeinbruch entstanden sein.

Von hieraus fuhren wir zum nächsten Thermalgebiet dem Wai-O-Tapu. Dieses ist größer und touristisch erschlossener als Orakei Korako. Wir bekamen sogar eine deutschsprachige Broschüre zum Eintrittsticket dazu. Jede Quelle und jedes Loch wird hier mit Namen und Bedeutung beschrieben. Von Interesse ist evtl., dass die Mineralien folgende Farben hervorbringen: Braun/Rot – Eisenoxyd, Lila – Manganoxid, Gelb – Schwefel, Rosa – Zinnober (Quecksilbersulfid), Weiß – Kaolin (bekannt als chinesischer Ton).

Die größte Quelle, die größte Neuseelands, heißt Champagne Pool und hat einen Durchmesser von 65 m und einer Tiefe von 62 m und eine Oberflächentemperatur von 74° C.

Im Wasser steigen CO² Bläschen auf, daher kommt der Name.

Das Alter der Quelle wird auf 700 Jahre geschätzt. Zwischen den dampfenden Löchern und den Warmwasserseen wurde es in der stechenden Sonne unangenehm heiß und schweißtreibend. Hier hatten wir wirklich eine Dampfsauna, nur leider ohne Kältebecken zum Abkühlen. Aber wir freuten uns dann um so mehr auf die Dusche in der Unterkunft in Rotorua. Hier haben wir eine Etage für uns, mit eigenem Bad und kleinem Wohnzimmer. Hier schreibe ich auch gerade den Blog.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert