Auf Höhe kommen leicht gemacht
Auf Höhe kommen leicht gemacht

Auf Höhe kommen leicht gemacht

Heute haben wir alle erstaunlich lange geschlafen. Das lag sicher an unserem gestrigen Ausflug, der uns noch in den Knochen steckt. Beim ersten verschlafenen Blick aus dem Fenster war keine Sonne zu sehen, nur bedeckter Himmel und kühler Wind. So überlegten wir länger, was man unternehmen könnte. Tom machte den Vorschlag Como anzusehen und evtl. zum Stadtteil Brunate zu gehen.

– Aber wie kommen wir nach Como runter? Wieder am Straßenrand entlang, den Berg hinab und am Nachmittag wieder hoch? Nee, nicht nochmal. Höhenmeter waren gestern schon anstrengend.

– Mit dem Bus? Währe eine Option, aber wo bekommt man Tickets, wo hält der Bus, wann fährt er und wie oft? Einige der Fragen konnte uns unsere Vermieterin beantworten. Aber wie sieht es dann zurück aus. Bekommt man dann eine Fahrgelegenheit, wenn man nach Hause will und wo startet diese? – – Mit dem eigenen Auto? Gerne, aber wo ist ein Parkhaus und wie viel kostet dieses? Das konnte Google beantworten. Für vier Personen Busfahrtickest hin und zurück ist teurer als das Auto 4 Stunden ins Parkhaus zu stellen. So fiel die Entscheidung aufs Auto.

Wir parkten in einem neueren Parkhaus, dicht an der Innenstadt. Beim Bau wurden alte Mauerreste entdeckt (wie bei uns in Konstanz: wenn man gräbt, findet man sicher was für die Archäologen) und diese kann man nun im Keller des Parkhauses ansehen.

Die haben tatsächlich eine ganze Ebene Parkfläche für die Steinbrocken geopfert. Es handelt sich um die Überreste einer Therme aus der römischen Kaiserzeit vom 1. Jahrhundert nach Christi, die man hier besichtigen kann.

Unser Tag in der Stadt begann mit dem großen Wunsch italienisches Eis zu probieren. Aber das gibt´s doch nicht! Erst finden wir ewig keine und dann ist die eine, die wir finden auch noch geschlossen.

Nachdem wir den ersten Frust verdaut hatten, faden wir gleich um die Ecke eine offene Eisdiele. So konnten wir das Gefrorene doch noch bestellen. Man bestellt hier keine Kugeln, sondern man sagt welche Waffelgröße man mit welcher Sorte gefüllt haben möchte. So wurden unsere Waffeln mit einem Spachtel mit dem kostbaren Gelati gefüllt. Hmmm.

Unser Weg durch Como führte uns heute in die Basilika San Fedele.

Sie wurde im ausgehenden 12. Jahrhundert in einem merkwürdigen Grundriss erbaut. Dieser nennt sich Drei-Konchen-Chor und wurde Anfang des 11. Jhd. im Kölner Raum entwickelt.

Dies bedeutet, dass der Grundriss asymmetrisch ist. Von der mittelalterlichen Dekoration ist ein geflügeltes Tier erhalten. Dieses wird mal als kämpfender Drache und mal als geflügelter Löwe gedeutet.

Ansonsten sieht es in dieser Kirche aus wie in vielen anderen alten Gotteshäusern. Viel Gold, viele Bilder, Schutzpatronen, Maria und Jesus.

In der hiesigen Altstadt findet man viele schmale, schön hergerichtete Gässchen und ebensoviele Touristen.

Zu einem späten Mittagessen wollten wir in den oberen Stadtteil Brunate. Von hier aus soll man eine gute Sicht auf den See und die umliegenden Orte haben.

Nicht schon wieder bergsteigen !!! Das hatten wir doch erst gestern. Wir haben keine Lust mehr auf “Höhe machen per Pedes”. Aber es geht zum Glück auch einfacher. Seit 1894 verkehrt hier eine Standseilbahn, die die beiden Orte miteinander verbindet.

Nach einer Wartezeit von 30 Minuten durften wie einsteigen und die Bahn schaffte uns bequem auf 714 Höhenmeter.

In Brunate liegt einem Como zu Füßen.

Man sieht die Kirchen und den Wehrturm, den Hafen und die Boote, sogar bis in die Poebene kann man von hier oben sehen.

Schon die Kelten siedelten hier im 4. Jahrhundert v. Chr., was durch archäologische Funde beim Bau eines Weinkellers bewiesen wurde. Vom Kloster San Andrea, was 1340 erbaut wurde, steht nur noch die Kirche.

Diese besichtigten wir selbstverständlich.

Von Brunate aus gibt es mehrere Wanderwege, die wir aber alle nicht machen wollten. Aber jetzt, wo wir schon mal hier oben sind, wollten wir auch noch etwas sehen. So liefen wir an großen, alten, zum Teil schön hergerichteten Jugendstilvillen vorbei, bis zu einem Aussichtspunkt. Hier gibt es ein Lokal, in dem wir Lasagne verspeisten.

Auch den Weg wieder runter nach Como schenkten wir uns. Wir nehmen lieber die komfortable Möglichkeit der Bahnfahrt.

Zurück in Como mussten wir noch einkaufen und dann ließen wir den Tag bei Spagetti, Wein und Kniffelspiel ausklingen.

Unsere Galerie für diesen Tag

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