Heute wollen wir Rhodos verlassen und die nur 23 Kilometer entfernte Nachbarinsel Symi besuchen. Wir werden den Katamaran nutzen, der für diese Strecke etwas mehr als eine Stunde benötigt. Da es seit unserer Ankunft einen starken Westwind gibt, sind wir schon auf den Seegang und dessen Folgen gespannt. Gibt es jemanden unter uns, dem es bei dem Geschaukel unwohl wird?

Als unser Schiff abgelegt hat, können wir die Skyline von Rhodos vom Wasser aus bewundern.

Kaum verlassen wir den Schutz der Insel, geht auch schon das Geschaukel los. Tom und ich sitzen auf dem obersten Deck windgeschützt und genießen den Ausblick über das weite, blaue Wasser rüber zur nur ein paar Kilometer entfernten türkischen Küste. Symi liegt nur 9 Kilometer von der Türkei entfernt und war wie Rhodos im 20. Jahrhundert in italienischer und deutscher Hand.


Beim Einlaufen in den Naturhafen der Insel konnten wir die bunten, in der Sonne leuchtenden, Häuser an den steilen Hängen super fotografieren. Der ganze Ort strahlte in der vormittäglichen Sonne. Als alle Fahrgäste die Fähre verließen, wurde der kleine Ort mit Zweibeinern überflutet. Mehrere Reisegrüppchen versammelten sich um ihre Guides und lauschten den Informationen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Insel bekannt für ihren sehr guten Schiffsbau und die Schwammtaucherei. Damals hatte das Eiland ca. 30 000 Einwohner, heute leben hier noch ca. 2 500 vom Tourismus.


Nikos zeigte uns, wie man gute Schwämme erkennt und wie sie unterschiedlich beschaffen sind. Der schwarze Schwamm hat noch ein Häutchen zum Schutz des Lebewesens im Meer, das man vor dem Verkauf noch entfernt. Die Produkte, die man jetzt hier noch kaufen kann, stammen alle nicht von hier, sondern aus dem Gebiet um Kreta herum.


Beim Weg durch die zum Teil sehr engen Gassen mussten wir höllisch auf den Verkehr achten. Bis Ende der 1970er gab es hier keine Kraftfahrzeuge. Alles wurde mit Maultieren transportiert. Seit den 1990er stieg die Zahl der motorisierten Vehikel, leider.


Zur Mittagszeit endete unsere Zeit in der Gruppe und jeder konnte die Stunden bis zur Abfahrt des Busses, der uns über die Insel fahren sollte, selbst gestalten. Wir nutzen diese, um nach Pins für die Hüte zu schauen und ein Eis zu essen.

Für ein besseres Foto über die Bucht erklommen wir tausend Stufen in der Mittagshitze, uff.


Mit dem extra für uns bereitstehenden Bus fuhren wir dann in die „Oberstadt“ und machten mehrere Fotostopps.



Zweimal für ein perfektes Bild in den Ort den wir gerade verlassen hatten und einmal für einen ersten Blick runter zum Kloster Panormitis.

Hier werden wir später den Katamaran nach Rhodos wieder besteigen. Das war von Nikos gut geplant; anstatt mit dem Boot einmal um die Insel zu schwanken, fuhren wir gemütlich über sie hinweg und hatten tolle Ausblicke rundherum.

Das Kloster, das ein wichtiger Wallfahrtsort in der orthodoxen Kirche ist, ist dem Erzengel Michael geweiht. Dieser ist Schutzpatron der Seemänner. Viele Gläubige lassen Schiffsmodelle ihrer Boote hier im Kloster für einen besseren Schutz zurück.

Die Geschichte des Klosters reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück, urkundlich erwähnt wird es ab 1460. Die Gebäude wurden häufiger von Piraten und Sarazenen geplündert und zerstört. So wie es jetzt hier steht, wurde es 1783 errichtet.



Seit 1911 steht der Glockenturm.

Wir besichtigten die kleine Kirche und das Museum und nahmen dann noch einen Kaffee am Hafen ein.

Die Schifffahrt zurück nach Rhodos verlief reibungslos. Da wir nun Rückenwind hatten, wurden die Wellen auch nicht mehr so stark wahrgenommen.

Da niemand von den Mitreisenden die Initiative zur Gründung einer WhatsApp-Gruppe ergriff, aber einige dafür waren, übernahm ich den Job. Im Laufe des Tages tauschte ich mit allen die Nummer aus und gründete die Rhodos-Wandergruppe. Im Laufe des Abend trudelten die ersten Bilder der letzten Tag ein und ich bekam ein positives Feedback der Teilnehmer.