Tom hatte den Stellplatz auf der Ponderosa in Cody gewählt, damit wir nochmals vor dem Nationalpark in den Genuss von einem Full-hook-up kommen. Dies bedeutet der Camper wird an die Wasser- und Abwasserversorgung angeschlossen und man kann unbegrenzt in den eigenen vier Wänden duschen. Auch eine Stromversorgung ist gewährt und die Technik wird über Nacht aufgeladen. Auf dem Bild könnt ihr die Rohrverbindungen sehen. Vor der Abfahrt mussten wir natürlich die Verbindungen wieder kappen und die Leitungen verstauen.

Der Weg in den Yellowstone Nationalpark ist nicht mehr sehr lang und so nutzten wir den Morgen für einen Besuch im Buffalo Bill Center of the West, ein Komplex aus 5 Museen.


Vor dem Museum beschloss Tom noch rasch bei seiner Mutter in Kaltbrunn anzurufen und dank eines hervorragendem gratis W-Lans ging dies sehr gut. Auch ich nutzte das Netz noch rasch, um zu Whats-Appen und meinen Reiseblog richtig ins Netz zu stellen.

Das Museum beherbergt nicht nur alles über W. F. Cody, sondern es gibt auch ein Naturmuseum, eines über Indianer und ihre Geschichte, ein Art Museum und auch eines über Waffen. Wir fingen mit der Natur an. Vieles ist uns ja schon bekannt, aber es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Themen umgesetzt werden. In diesem Bereich fängt man oben in den Bergen mit der Gletscherregion an und wandert immer tiefer ins Tal.


Von dort aus gingen wir dann zu den Indianern über. Hier konnten wir Kleidungsstücke, Zeremoniengegenstände, Häuptlingsschmuck sehr schön verzierte traditionelle Tanzkostüme und Mokassins bewundern. Die meisten Exponate stammen von Stämmen der nördlichen Prärien.


Im Buffalo Bill Trakt erfährt man wirklich alles über William F. Cody, der von 1846 bis 1917 lebte. Mit 14 Jahren war er bereits Viehtreiber, Trapper, Goldsucher und Botenreiter gewesen. Dann arbeitete er ein paar Monate als Pony-Express-Reiter und danach als Scout, Hotelbetreiber und Landspekulant. Sein großer Wendepunkt war 1867, als er als erfolgreicher Bisonjäger (bis zu 100 erlegte Tiere pro Tag) zu seinem Beinahmen kam. Mit seiner Wild West Show bereiste er nicht nur Amerika (ab 1883), sondern auch Europa (ab 1887) mehrmals. Sein Erfolg riss dann 1913 mit dem Beginn des Mediums Film ab.


Die Kunstabteilung ließen wir komplett aus und von den Waffen besahen wir uns nur ein paar Vitrinen.

Jetzt wird es dann doch langsam Zeit, den Weg bis zum ältesten Nationalpark Amerikas zu fahren. Unser Weg führt uns zum Buffalo Bill Staudamm und weiter an seinem entstanden See entlang. Der Himmel ist heute noch diesiger als in den letzten Tagen. Zuerst dachte ich es liegt an der Luftfeuchtigkeit, aber es ist eigentlich extrem trocken. Die Wiesen sind staubig, da ist keine Feuchtigkeit vorhanden. Es fühlt sich an wie bei uns bei Hochnebel. Irgendeine Glocke hängt über uns und macht einen komischen Eindruck. Die Farben leuchten nicht so wie wir es sonst gewohnt sind. Da müssen wir mal einen Ranger befragen.

Jedes Eingangsschild eines Nationalparks muss fotografiert werden. Das machen wir schon seit 1993 als wir das erste Mal in Amerika waren. Also auch hier.

Nachdem wir die Eintrittsgebühren beglichen hatten, fuhren wir weiter in den Park hinein. Wann war der letzte große Waldbrand in der Gegend? Wir sehen viele abgestorbene, silber-graue Baumstämme auf den Hügeln stehen. Der Untergrund ist aber schon wieder mit jungem Grün bewachsen.

Auf dem Weg zum Campingplatz, den Tom schon im Februar für uns gebucht hat, konnten wir schon die ersten Bisons sehen.


Beim Canyon Village Campground erfuhren wir dann, dass für uns drei Stellplätze reserviert seien. Oh Mist, da ist uns ein Fehler unterlaufen bzw. das System brach während dem Buchungsvorgang mehrmals ab und Tom wusste nicht, ob er durch gegangen ist.. Die Mitarbeiterin musste einen höheren Mitarbeiter um Hilfe bitten und während dieser den Knoten löste, konnten wir mit ihr plaudern. Auch sie war mal für ein Jahr in Deutschland (Fulda) und war noch immer begeistert von der Pünktlichkeit der Busse. Tom fragte sie dann nach dem diesigen Himmel und wir erfuhren, dass dies von einem großen Brand hunderte von Meilen entfernt stammt. Na, hoffentlich ändert sich dies noch. Die Bilder haben alle keine Leuchtkraft.

Zur Info bekamen wir noch mit auf den Weg, dass vor einer Woche eine Bärin mit ihrem Jungen auf dem Campingplatz gesichtet wurde. Wir sollen aufpassen und keine Lebensmittel offen stehenlassen. Für Zelter gibt es spezielle Bären-Boxen, in die man seine Nahrungsmittel sicher verwahren kann.

Nachdem wir eingeparkt hatten, machten wir Kaffeepause. Es gab heute noch kein Mittagessen und fürs Abendessen ist es noch zu früh. Aber Kaffee mit Blaubeermuffins geht immer. Als wir fertig waren und unseren Sachen zusammenpackten, kam ein großer Rabe zu uns gesprungen und suchte auf dem Boden und auf dem Tisch nach Krümeln. Es ist übrigens ein Kolkrabe, der hier so mutig ist.


Frisch gestärkt unternahmen wir einen Spaziergang über die anderen Loops und weiter auf einem kleinen Pfad durch den Wald.


Wo steckt der Bär und wo der Wolf? Außer ein paar Spuren im Dreck konnten wir nichts entdecken. Unser Trampelpfad ist doch tatsächlich ein offizieller Weg. An dem Schild hier hat sich jemand versucht satt zu essen.

Heute Abend zaubert Tom unser Essen, während ich weiter am Reiseblog arbeite.

Aber wir haben bisher nirgends einen Internetzugang gefunden und so werdet ihr noch länger auf den nächsten Bericht warten müssen. An unserem Stellplatz gibt es auch keinen Strom und so langsam müssen wir aufpassen, dass alle Geräte noch genügend Saft haben. Mal sehen, wie wir diese Probleme lösen können. Jetzt geht es erst mal ins Bett.
Es macht richtig Spaß mit euch mit zu reisen. Wir hatten damals auch das Buffalo Bill Center besucht. Da kommen alte Erinnerungen auf.:-)