Der Sandige
Der Sandige

Der Sandige

Diese Unterkunft verfügt über eine kleine Küche und so waren wir gestern Abend noch in einem Supermarkt und haben uns mit Toastbrot, Butter und Obst eingedeckt. Heute früh gab es dann einen leckeren Obstsalat mit Honigbrot und Kaffee auf unserer Veranda.

Frisch gestärkt, fuhren wir zum nahen Nationalpark Volcan Arenal, der knapp 30 000 Hektar Regenwald hat. Auf dem Weg dorthin konnten wir schon den ersten schönen Blick auf den schlafenden Riesen werfen. Selten kann man ihn ohne Wolken sehen, nur 30% der Besucher haben die Chance, ihn so zu Gesicht zu bekommen.

Als die ersten Einwanderer in dieser Region sich niederließen, sahen sie nur einen bewaldeten Bergkegel. Erst als er 1968 ausbrach und 87 Menschen ums Leben kamen, war klar, dass dies ein aktiver Vulkan ist. Seitdem brach er mehrmals aus und ist erst seit 2010 wieder zur Ruhe gekommen; hin und wieder steigen noch Rauchsäulen auf.

Kurz nach der Öffnung der Tore kamen wir am Eingang des Nationalparks an und bezahlten das nötige Eintrittsgeld. Es gibt mehrere Möglichkeiten eine kleine Fläche am Fuße des Berges durch die Flora mit Aussichtspunkten auf den Schlot zu wandern. Wir entschieden uns, zuerst die Strecke bergauf in Angriff zu nehmen, solange die Temperaturen noch erträglich sind. Es waren heute Morgen schon 24°C und der Himmel bisher fast wolkenlos. Als wir dann an der Aussichtsplattform ankamen, hat sich der Gipfel doch wieder versteckt.

So liefen wir ein Stück wieder bergab, bis der nächste Trail abzweigte. Nun liefen wir mit vielen anderen Besuchern durch die Vegetation eines Regenwaldes.

Da man von riesigen Pflanzen umgeben ist, kann man nicht weit sehen und den Arenal schon gar nicht. Wir erfreuten uns am Lichtspiel und an den fremdartigen Pflanzen.

Eine Familie von Weißrüsselnasenbären (Coatimundi) querte unseren Weg. Die Allesfresser, die mit dem Waschbären verwandt sind, kommen in Costa Rica recht häufig vor. Wir haben sie heute aber zum ersten Mal gesehen und uns an ihrer großen Zahl erfreut. Es müssen Weibchen mit ihren Jungen gewesen sein, denn die Männer sind Einzelgänger.

Wir kamen dann über eine Treppe zum nächsten Aussichtspunkt.

Hier kann man sehen, wie ein Lavastrom ins Tal floss. Der Gipfel hüllte sich weiterhin im Dunst und wir betrachteten den Arenalsee. Dieser ist ein Stausee und dient zur Stromgewinnung. Das Wasser aus diesem See fließt zum Pazifik, alle anderen Flüsse aus dieser Region münden in die Karibik.

Als wir uns dann wieder umdrehten, konnten wir den gesamten Vulkan sehen. Sogar eine Rauchsäule stieg auf. Das Wort Arenal bedeutet “der Sandige”. Die Asche und die porösen Steine machen einen sandigen Untergrund, was dem Vulkan den Namen gab.

Mittlerweile sticht die Sonne wieder vom Himmel und wir waren froh, unsere Wanderung im Schatten der üppigen Vegetation fortzusetzen.

Ein besonderer Baum steht hier im Wald. Es ist ein Kapok-Tree. Er hat große Brettwurzeln und eine recht beeindruckende Höhe. Einer der wenigen hier stehenden Bäume dieser Art hat vor nicht allzu langer Zeit seine Krone verloren.

Als wir in der Mittagszeit am Auto zurück waren, hatte es wieder über 30°C und wir waren gut durchgeschwitzt. Zum Glück hat unser fahrbarer Untersatz eine funktionierende Klimaanlage und so ließen wir uns von ihr etwas abkühlen. Tom fuhr inzwischen zum nächsten Punkt auf seiner Liste, der Observatory Lodge. Auch hier wird ein Eintritt verlangt, aber da an diesem Ort auch ein Restaurant steht, darf man als Gast für 2 Stunden, ohne Geld zu zahlen, rein. Von diesem Aussichtspunkt aus kann man den Arenal nochmals gut sehen, wenn er nicht gerade hinter Wolken steckt.

Für die Hotelgäste und Besucher werden Vögel mit Obst angelockt.

Eigentlich wollten wir noch eine Wanderung unternehmen, es war uns aber bei mittlerweile 34°C und hoher Luftfeuchtigkeit zu warm und so fuhren wir zurück nach La Fortuna. Nach einem Bad im Pool und einem Kaffee packten wir unsere verschwitzte und dreckige Wäsche (im Koffer liegen nur noch dicke Pullis und Jeans) ins Auto und suchten eine Wäscherei auf.

In Neuseeland haben wir bei den Übernachtungen ab und zu darauf geachtet, dass sie eine Waschmaschine und Trockner anboten. Hier in Costa Rica haben wir keine Unterkunft mit dieser Möglichkeit gefunden, so dass unsere Wäsche jetzt in einem Salon gewaschen wird. Morgen dürfen wir unsere Textilien wieder abholen.

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