Dinos an Land, im Wasser und in der Luft
Dinos an Land, im Wasser und in der Luft

Dinos an Land, im Wasser und in der Luft

In diesem Land fällt mir das frühe Aufstehen zum Glück nicht schwer, nur hatten wir diesmal eine unruhige Nacht. Die Klimaanlage klapperte und die Fenster haben keine Mückengitter, zudem waren die Biester schon im Zimmer. So versuchte ich in dieser Nacht irgendwie mit dem Laken über dem Kopf zu schlafen. Immer wenn wir wach wurden, hörten wir wie der Regen aufs Dach prasselte. Oh je, wie wird da wohl die Bootstour laufen, oder wird sie ganz ins Wasser fallen? Um dies rauszufinden, mussten wir nicht weit gehen.

Der Startpunkt für die Bootstour lag am Ufer dieses Grundstücks. Der Kahn und der gute Kaffee standen schon parat, und ab gings durch den strömenden Regen.

Wir waren schon wegen des Wetters beunruhigt, aber es hat mehr Spaß gemacht als angenommen. Diesmal hat Tom eine Tour für uns alleine gebucht (ganz nach unserem persönlichen Motto seit der Hochzeit „zu zweit in einem Boot“) und so saßen wir mit dem Chef persönlich in einem Kahn.

Gestern meinte er noch, er könne uns kein Fernglas ausleihen, aber heute hat er (nachdem ich gleich zu Anfang den ersten Vogel erspähte) uns sein Glas überlassen. Er meinte nur, wir sollen ihm sagen, wenn wir was entdecken. Wir halfen uns dann gegenseitig und machten uns auf alles Möglich aufmerksam.

Danke, dass wir das Fernglas nutzen durften, ohne hätte es viel weniger Spaß gemacht. Schwierig war es nur da wir auf unserer App die Vögel auf Deutsch haben, diese uns so eingeprägt haben, und er die englischen Namen verwendete. Da unser Kapitän auch Naturfotograf ist, und sich in diesem Gewässer sehr gut auskennt, und daher weiß, wo sich wer gerne aufhält, konnte er uns ein paar seltene Vögel zeigen. So brühtet zurzeit ein Bindentaucher hier.

Wir bekamen Fischadler, Eule, Fischbussard, viele verschiedene Arten von Reihern, Ibis und Eisvögel zu sehen.

Der Regen ließ manchmal nach, einmal kam auch kurz die Sonne durch, ab und zu ließ es richtig runter und bei schneller Fahrt bekamen wir das Nass direkt ins Gesicht. Unsere Regenponchos hielten aber alles sehr gut ab, nur unser Gepäck war danach durchweicht. Es entstanden wieder viel zu viele Fotos, die ich euch alle gerne zeigen möchte, aber mich auf eine kleine Auswahl begrenzen werde. Vielleicht mache ich auch noch einen extra Eintrag zum Thema Vögel / Tiere.

Wer von euch ist schon mal in einem Boot über eine Kuhweide gefahren? Hier ist alles möglich. So kam es, dass wir die Namen Seekuh und Seepferdchen nun ganz anders verstehen werden. Die Weiden der Nutztiere sind Unterwasser, da es in den letzten 2 Wochen viel geregnet hat.

Der Fluss hat sich in die Auen ausgedehnt, die Bootsfahrt fand deshalb auf einem riesigen Gebiet statt. Als unser Guide einen Fischbussard hörte, fuhr er um eine Insel mit Gebüsch herum, der Vogel saß wirklich dort, flog aber schnell davon und wir hatten mühe aus dem seichten Wasser wieder rauszukommen. Wir schipperten kreuz und quer über die riesige Fläche, so dass wir recht schnell die Orientierung verloren. 

Unsere Bootstour führte uns immer wieder in die seichten Abschnitte der Auen und dann wieder in den Hauptfluss mit seiner zum Teil doch recht starken Strömung.

In jedem Gebiet konnten wir wieder andere Lebewesen entdecken. Nicht nur die gefiederten Freunde auch die Leguane, Kaimane und Schildkröten (alles Nachfahren der Dinosaurier) waren dabei.

Als wir nach 3 Stunden von allen Seiten mit dem nassen Element Kontakt hatten, kamen wir an unserer Residenz wieder an. Der Regen hatte nachgelassen und wir gingen, nachdem wir uns trockengelegt hatten, zum Frühstück in den Restaurantbereich. Nur hier gibt es W-Lan. Das war der Grund, weshalb wir hier bis zum Mittag die Zeit mit Bloggen und WhatsApp-en verbrachten.

Tom gab unserem Gastgeber Bescheid, dass wir mit der Dusche und der Klimaanlage Schwierigkeiten hatten und er versprach sich in unserer Abwesenheit darum zu kümmern. In dieser Zeit hatte der Regen vollends aufgehört und wir beschlossen einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Es gibt aber keine Wanderwege, da wir sozusagen auf einer Insel sind. Es gibt nur die Wege um die Häuser, die zwei Straßen zum Ort und sonst nur Wasser. So gingen wir ein paar Kilometer auf Asphalt zu einem Steg mit Wartehäuschen für die Einheimischen, die sich von Bekannten mit Booten übers Wasser transportieren lassen. Bis wir hier ankamen, lief uns der Schweiß in Strömen und tropfte vom Kinn.

Um uns wieder runterzukühlen, verbrachten wir lange Zeit im Schatten des Häuschens mit Vögel belauschen und Fotografieren. Immer wieder erhielten wir neue schöne Eindrücke.

Ticos kamen durchs Wasser stapfend und wollten uns gesammelte Jukka-Wurzeln verkaufen. Andere kamen per Boot und unterhielten sich mit Wartenden. Wir verließen den Ort wieder und pilgerten langsam zurück. Auf dem Weg konnten wir ein Paar Sittiche beobachten und fotografieren.

Zurück in unserer Unterkunft hatte unser Herbergsleiter inzwischen die klappernde Klimaanlage und den defekten Brausekopf der Dusche repariert. So kühlten wir uns zuerst im schönen Pool ab und sprangen danach noch in die Dusche. Auf unserem Bett vergnügte sich der Schutzengel mit einem Elefanten.

Als ich beim Abendessen an unserem Blog arbeitete, kam der Chef des Hauses an unseren Tisch und fragte, was wir da machen. Er hatte die Seite von WordPress erkannt und wollte mehr über unseren Blog wissen. Wir werden ihm unseren Link geben und er wird ihn vielleicht mit seiner Webseite verbinden.

Dieser Tag im Refugio de Vida Silvestre Cano Negro war trotz Regen ein wirklich gelungener Tag. Er wird uns in guter Erinnerung bleiben. Danke an Andrea, dem Besitzer von Hotel de Campo Cano Negro

Viele Bilder zum Tag

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