Über den 07.12. gibt es nicht viel zu berichten, wir haben die Stellung gewechselt. Soll heißen, wir haben das Hotel mit der grandiosen Aussicht und dem Pool verlassen und sind noch weiter in den Süden, fast bis zur Grenze zu Panama gefahren. Unterwegs kamen wir wieder durch die Palmölplantagen und fuhren kurz hinter einem sehr voll beladenem Laster mit Palmfrüchten her.

Im Zielort Port Jimenez ging es zuerst zu einem Reisebüro, über das Tom unseren nächsten Tag geplant hat. Er musste den Termin noch fix machen, bezahlen und die Bestimmungen erfragen. Im Supermarkt versorgten wir uns noch mit dem nötigsten für den Abend und den morgigen Trip. Tom wollte sich ein Bier gönnen und so standen wir vor dieser Auswahl. Das belgische Bier fiel uns sofort ins Auge. Ich habe einen Freund aus Belgien, der uns dieses extra mal zu einer Bierprobe mitgebracht hatte. Tom hat aber dann den Tukan genommen.

Danach fuhren wir zu unserer Unterkunft. Diese ist weihnachtlich dekoriert und Tom musste den Spaß gleich filmen und unseren Kindern schicken.
Gallerie vom 07.12.
Am 08.12. mussten wir sehr früh, um 4.15 Uhr, aufstehen und zum Treffpunkt des Tripps fahren. Dieser liegt perfekt an einer Bäckerei, die von allen Gruppenteilnehmern besucht wurde. Wir gönnten uns ein kleines Frühstück und warteten ab was noch so geschieht.

Wir werden alle zusammen mit einem Schiff /Boot um die Halbinsel herumgefahren und werden dann, ja nach dem, was gebucht wurde, den Nationalpark Corcovado erkunden.

Es gibt Teilnehmer, die dort übernachten werden und am anderen Tag zurücklaufen oder so wie wir es machen wollen, hinfahren mehrere Stunden mit Guide laufen, Mittagessen und dann mit dem Boot am selben oder folgenden Tag wieder zurückfahren. Nach einer Partie auf Neptuns Spielfeld mussten wir durchs Wasser an Land laufen.

Die übliche Rucksackkontrolle bestanden wir und schon gings los.

Unsere Gruppe war zum Glück mit 5 Personen wieder angenehm klein. Wir liefen durch einen Sekundärurwald.



Dort wo wir angelandet sind, stand früher eine Farm und der eigentliche Urwald wurde abgeholzt. Der Guide lief mit uns auf gut ausgetretenen Wegen und erzählte uns viel über die Vegetation und machte uns auf so manches aufmerksam. Es gibt Ficusbäume, deren Früchte auf einem anderen Baum liegen bleibt und dort keimen. Dann bilden sie Luftwurzeln bis zum Boden und bedrängt somit den eigentlichen Baum, bis dieser stirbt. Dann nutzt der Ficus die Nährstoffe, die beim Abbau des alten Baums entstehen und steht im Endeffekt hohl, wie auf Stelzen da.

Auf unserem Trail kam plötzlich eine Gruppe „Herr Nilsons“ vorbei. Die Totenkopfäffchen sind einfach in den Bäumen und Büschen am Wegrand entlanggeturnt und haben uns Zweibeiner erfreut. Jeder versuchte das perfekte Foto zu machen.

Das ist aber bei den quirligen Gesellen gar nicht so einfach.
Das nächste Highlight des Tages war dann am Strand zu finden. Zuerst dachte ich ja, es ist wieder ein Leguan in den Büschen unterwegs. Aber dann hab auch ich es begriffen und habe versucht einen Blick durchs Dickicht auf das Lebewesen darin zu erhaschen. Hier schlief doch tatsächlich ein Tapir seelenruhig, während die Menschengruppen drum herumturnten, sich auf den Boden legten und immer noch ein Foto versuchten.


Weiter ging es mit Krokodil liegend und schwimmend, Faultier und den ein oder anderen Vogel. Was dann aber noch kam, hat uns nochmals sehr erfreut. Auch dieses Tier war noch auf unsere Wunschliste. Ein Ameisenbär turnte auf den Bäumen herum und suchte nach seinem Frühstück. Wir konnten ihn dabei beobachten und erhielten danach noch ein paar Infos vom Guide. Der Ameisenbär ist mit dem Faultier verwandt. Hat an den Vorderbeinen ebenfalls zu Haken geformte Finger, mit denen er sich halten kann. Da er sich mit seinem Schwanz wie ein Affe festhalten kann, schafft er es sogar kopfüber am Stamm runterzuklettern.


Plötzlich standen wir mitten im Urwald vor diesem Schrotthaufen. Wow, wer hat hier eine Bruchlandung gebaut oder wo stammt das her? Unser Führer konnte es auch nicht genau sagen. Er meinte, dazu gebe es verschieden Versionen, aber was er wusste, war, dass niemand gestorben ist, und Diverses ausgebaut wurde.

Bei der Rangerstation bekamen wir unser Mittagessen, das sehr einfach gehalten, aber geschmacklich in Ordnung war (kein Koriander). Wer eine Mehrtagestour gebucht hat, darf die Nacht in diesen Stockbetten verbringen.


Unser Abenteuer sollte nun zu Ende gehen und unser Guide lief zügig durch den Dschungel, um das ablegende Schiff noch zu erreichen. Aber was trottet denn da vor uns auf dem Weg herum? Ein Wildschwein suchte nach Nahrung und wollte den Pfad nicht einfach so freimachen. Uns freute es, so konnten wir noch etwas die Tierwelt genießen.

Am Bootsanlegeplatz war dann wieder dasselbe Spiel wie beim Aussteigen. Treckingschuhe mit Badelatschen oder Sandalen tauschen und ab mit den Füßen ins Wasser und rüber zum Boot.

Nun ging es zurück über Neptuns Wellenspiel. Die Wellen waren diesmal noch höher und die Täler noch härter als am Morgen. Tom meinte schon eine Gehirnerschütterung davongetragen zu haben. Aber plötzlich verlangsamte der Kapitän die Fahrt und wir sahen ein merkwürdiges Objekt zwischen den Wellen auf und ab schaukeln. Wir drehten um und umrundeten es. Bei genauerem Betrachten konnten wir zwei aufeinanderliegende Wasserschildkröten bei der Paarung beobachten. Die zwei Liebenden fanden das aber nicht so toll und tauchten ab.

Auf dem Weg vom Hafen zurück zum Auto konnten wir noch ein paar Scharlacharas beim Früchteessen beobachten. Nur leider lassen sich die Vögel von unten gegen den hellen Himmel immer sehr schlecht fotografieren.
Das Unternehmen heute war sehr anstrengend und wir waren vom frühen Aufstehen und bei der Hitze 4 Stunden Wandern sehr ausgelaugt und müde. Aber trotzdem gönnten wir uns noch ein Abendessen am Strand von Jimenez. Nur den Blogeintrag wollte ich nicht mehr in Angriff nehmen.

Galerie 08.12.
Der Folgetag, 09.12., ist wieder schnell erzählt und deshalb hänge ich ihn hier gleich noch an. Gestern sind wir früh ins Bett gefallen und dadurch heute auch früh aufgestanden. Der Morgen begann mit Vogelgezwitscher und Papageiengekreische.

Rotstirnamazonen vergnügten sich im Baum über unserem Auto und hinterließen ihre Spuren zu Toms Leidwesen, der den Dreck abputzen durfte.

Wir fuhren heute zum nächsten Ziel, das 5 Autostunden entfernt liegt, weiter. Nun müssen wir langsam ans Ende unserer Reise denken und wieder Richtung Flughafen kommen. Aber dazwischen gibt es noch ein Tal, in das wir unbedingt fahren wollen. Das San Gerardo de Dota Tal. Hier lebt der Göttervogel, der Quetzal. Um in dieses Tal zu gelangen, mussten wir sehr viele Höhenmeter bezwingen, aber wir kamen gut an. Noch ganz am Anfang unserer Fahrt konnte ich zwei Aras ausmachen, die Tom dann sehr gut fotografieren konnte. Ich konnte die Aras schon mehrmals im Flug beobachten. Traumhaft, wie sie so dahingleiten und dazu noch das Farbenspiel ihres Gefieders. Nun habe ich sie auch noch an einem Baum sitzend erspäht und mein Hut hat auch noch einen Pin mit diesem Vogel erhalten.


Bis wir in das Tal kamen, mussten wir viele Kilometer in Serpentinen hinter Lastwägen herfahren. Einer davon war mit Ananas sehr schwer beladen und kroch den Berg hoch.

Mehrmals wurden wir Zeuge von gefährlichen und waghalsigen Überholmanövern und kamen an zwei schweren Unfällen vorbei. Aber wir blieben immer unverletzt und konnten unsere Reise unbeschadet weiter fortsetzen.


Das heutige Übernachtungsdomizil ist ein sehr schön angelegtes Anwesen mit Fluss, Blumenrabatten und vielen idyllischen Sitzplätzen.


Aber es soll in der Nacht sehr kalt werden und wir bekamen schon Wärmflaschen geliefert.
Jetzt hast Du ja doch Herrn Nilson getroffen – und noch viel mehr interessantes Getier. Herrlich, bloß naht leider das Ende der traumhaften Reise…
Ja, das Ende der Reise naht nun. Aber wir haben so viel erlebt und gesehen, dass wir uns nun auf unser Zuhause freuen.
Das ist gut so.