In unserer Unterkunft gab es ja kein Frühstück, weshalb wir auch heute, bevor es durch die Catlins gehen wird, zuerst einen Kaffee-Stopp einlegten. Nicht weit von unserer Unterkunft entfernt, gibt es eine Gärtnerei, ähnlich der ehemals Gärtnerei Böhler auf der Reichenau, aber mit einem Café. Dort bestellten wir den typischen Flat White und Muffin bzw. Scone dazu. Das war lecker und tat gut. Wir saßen gemütlich in einer Gartenanlage im Sonnenschein und ließen den Tag beginnen. Wir hätten noch ewig an diesem idyllischen Ort verweilen können, aber wir wollen noch mehr von dieser schönen Insel sehen.

Nach der Otago Halbinsel war unser nächster Punkt auf der Wunschliste Kakapoint bzw. Nugget Point. Diesen Ort kannte ich von einem Kalenderbild auf dem stand, dass dort Gelbaugenpinguine und Seehunde zu beobachten seien.

Seehunde konnten wir von hier aus sehr schön sehen. Teils lagen sie zum Sonnen auf grünen Rasenstücken oder auf Felsen, teils schwammen sie in der Brandung zwischen Seetang herum. An gefiederten Tieren konnten wir die üblichen Küstenbewohner ausfindig machen. Aber wieder waren keine Pinguine zu sehen. Der Wunsch diese besondere Art von Vogel in freier Wildbahn zu entdecken wird sich durch Zufall in einigen Tagen erfüllen. Wer den Tag jetzt schon lesen möchte muss hier weiterlesen.


Der Nugget Point hat seinen Namen von den vorgelagerten Felsen, die im Sonnenuntergang scheinbar golden leuchten. Der Leuchtturm hier entstand 1870 und ist 9 Meter hoch und steht auf einem 76 Meter hohen Felsen. Zu ihm hinauf darf man nicht steigen, aber unterhalb gibt es eine sehr schöne Plattform von der aus man die Seehunde zwischen den “Nuggets” gut beobachten kann.

Als nächstes gab es mehrere Stopps an diversen Pfaden zu Wasserfällen, die auf dem Weg zur nächsten Unterkunft lagen. Die Catlins sind bekannt für die vielen Wasserfälle und der Landstrich ist sehr dünn besiedelt. So trifft man nur selten auf Zweibeiner und wenn man jemanden sieht, dann ist es sicher ein Tourist und kein Einheimischer. Der erste Wasserfall, den wir aufsuchten, war der Purakaunui Fall. Ein kleiner Spaziergang von 10 Minuten durch exotischen urtümlichen Wald endete an einem über mehrere Stufen fallenden breiten Wasserfall. Schon auf dem Weg dorthin kamen wir an mehreren kleineren Wasserfällen vorbei aber dieser war schon berauschend.

Die Vegetation in den Wäldern der Catlins unterscheidet sich sehr von unseren. Hier gibt es Farne, die wie Bäume wachsen und auf den Laubbäumen kann man sehr viele Schmarotzer- und Aufsitzerpflanzen finden.


Der Wald riecht anders und die Geräusche unterscheiden sich auch von den heimischen. Beim nächsten Stopp warteten gleich zwei Fälle auf uns. Der wunderschöne Matai- und der Horseshoe-Wasserfall.

Ein toller Nebeneffekt der Orte waren hier versteckte Geocaches, die einfach beim Vorbeigehen gefunden werden konnten.


Unsere heutige Unterkunft war das altehrwürdige Hilltop – House. Wie der Name schon sagt, steht es auf einem Hügel, mitten im Nirgendwo, mit einer fantastischen Sicht bis an die Küste und das Meer. Außer uns war noch ein Pärchen aus Bern zu Gast sowie zwei andere Parteien. In dieser abgelegenen Gegend gibt es kein Restaurant und jeder musste in der Küche des Hauses sein Abendessen selbst zubereiten.

Wir starteten als erste mit der Zubereitung von einfachen Ketchup-Nudeln. Dies Gericht entstand damals in unserer Interrail-Zeit. Es geht schnell, einfach und benötigt nur einen Topf. Die anderen Mitbewohner zauberten ganze Menüs und standen ewig in der Küche. Gut, dass wir schon fertig waren und nicht auch noch einen Flecken der Arbeitsfläche benötigten.
Da wir den ganzen Tag ohne unsere Kopfbedeckungen zugebracht hatten, musste vor dem Haus auf dem Hügel noch des geforderte Hüte-Bild gemacht werden. Upps, das hätten wir heute doch fast vergessen aber dank des Selbstauslösers konnten wir die Challenge gerade noch retten.
