Frühling?
Frühling?

Frühling?

Nun ist der Frühling gekommen. Einfach über Nacht sind es mehrere Grad wärmer geworden. Der Schnee ist so gut wie weggetaut. Nur noch dort, wo er in großen Häufen lag, ist noch ein kümmerlicher Rest geblieben.

Als wir heute den Speisesaal betraten wurden wir schon mit den Worten: „Na, heute schon das Wort gelöst?“ begrüßt. Ich habe es leider diesmal nicht in den 6 Versuchen geschafft. Für mich gab es zu viele Möglichkeiten. Das Frühstück war wieder sehr gut und so verließen wir unser Hotel mit dicken Bäuchen. Der heutige Tag begann mit viel Sonnenschein und wir überlegten vor der Heimreise doch noch auf einen der Gipfel zu fahren. Bis wir uns entschieden und die verschiedenen Möglichkeiten (es gibt hier mehr als eine Bergbahn) googelten, zogen ein paar Wolken ins Tal und versteckten sogar den ein oder anderen Berg. Dann also lieber auf geringere Höhe, die man auch mit dem Auto erreicht, bleiben. Nach den paar Tagen hier kennen wir uns ja schon richtig gut aus und da war das Ziel der „Sonnenbalkon“ schnell gewählt. Diesmal fuhren wir von Bartholomäberg weiter nach Innerberg. Auch hier steht eine Kirche, die wir noch besuchen können.

Im Innern war es nicht ganz so bissig kalt, wie in den anderen und eine Frau war gerade dabei alles für Heiligabend herzurichten.

Als sie uns bemerkte, wollte sie von uns wissen, ob sie die eine Schleife hierhin oder lieber dorthin machen solle. Mir fielen die vielen gestickten Bilder an den Kirchbänken auf.

Und dann sah ich auch, dass die beiden Weihnachtsbäume rechts und links vom Altar mit Stickbildern geschmückt waren.

Die Frau erzählte uns begeistert, wie sie jedes Jahr andere Dinge bastelt und damit die ganze Kirche schmückt. Menschenskinder, macht die sich viel Arbeit. Aber es sieht bezaubernd aus.

Tom sprach sie auf die Kirche im Silbertal an, dass sie ja mit Dekorationsmalerei versehen sei und die Säulen im Mittelgang stehen.

(Das Bild ist von gestern, damit ihr es nochmals sehen könnt).

Da brach es aus dieser netten Person heraus, dass die Kirche viel zu kalt sei. An Weihnachten säßen da höchstens drei Personen drin, die anderen kämen hier hoch. Bei ihr sei es wärmer, sie hätte eine Heizung. Sie erzählte uns auch, dass sie einmal einen Urenkel des Architekten der Kirche getroffen habe. Er sei sehr stolz auf seinen Verwandten gewesen. Als sie ihm die Nachteile des Baus aufzählte, sei er ganz still geworden. Nicht nur, dass sie in die falsche Himmelrichtung stehe, sondern auch die störenden Säulen im Mittelgang zählte sie auf. Diese stehen im Weg. Wenn ein Paar frisch getraut nach draußen gehe, müsse es sich entweder loslassen oder hintereinander gehen. Das ist sehr unpassend bei einer Hochzeit. Auch bei Beerdigungen stören die Stützen. Der Sarg mit dem Toten müsse im Vorraum stehen bleiben, weil man ihn nicht nach vorne tragen kann. Das klingt wirklich undurchdacht.

Als wir dann die Kirche verließen, strahlte die Sonne vom Himmel.

Vom Friedhof hatten wir einen sagenhaften Blick auf das kalte Silbertal und die schneebedeckten Gipfel des Montafons.

Wir beschlossen nicht gleich den Heimweg anzutreten, sondern einfach noch ein paar Meter am Waldrand in der Sonne zu spazieren.

Die Temperaturen stiegen in angenehme Höhen und die Meisen zwitscherten schon vom nahenden Frühling. Aber da täuschen sie sich sicher. Hier oben kommt bestimmt nochmals Schnee und Eis.

Auf der Heimfahrt sahen wir bei Dornbirn ein ganzen Schwarm Störche (ca. 15). Was treiben denn die hier um diese Jahreszeit. Wollen die jetzt noch über die Alpen in den Süden ziehen oder sind sie bei dem warmen Wetter schon zurück?

Kurz vor Dettingen hat es geregnet und die Sonne schien. So endete unsere kleine vorweihnachtliche Entschleunigungstour mit einem strahlenden Regenbogen.

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