Grenzerfahrungen
Grenzerfahrungen

Grenzerfahrungen

Laut Wettervorhersage sollte der heutige Tag der schönste und sonnigste in dieser Woche werden. Und so war es dann auch. Schon beim Aufstehen strahlte die Sonne vom blauen Himmel.

Es war am Morgen schon so warm, dass wir das Frühstück draußen auf der Terrasse im T-Shirt genießen konnten.

Im Gegensatz zum Anreisetag am Sonntag. Da war es uns im Zimmer sogar so kalt, dass wir die Heizkörper aufdrehen wollten.

Wenn man in die Berge will, sollte man früh aufbrechen und so fuhren wir mit dem Auto ein paar Ortschaften weiter, kauften noch schnell ein Vesper für unterwegs und bestiegen die Bergbahn in Riezlern.

Auf die Art konnte unsere Tour gleich etwas höher und bequemer starten.

Ich wählte für unser Bergerlebnis eine Wanderung von der Bergstation der Kanzelwand (1957 m) rüber zum Fellhorn (2037 m) und weiter nach Söllereck Bergstation (1358 m). Das sind etwa 8,5 Kilometer und 600 Höhenmeter die wir zu bezwingen hatten.

Da es noch früh in der Bergsaison ist, liegen zum Teil noch Schneefelder an den Hängen. Aber die Natur freut sich schon an den warmen Sonnenstrahlen und alles kommt zum Blühen.

Die Hänge erstrahlen im Rot der Alpenrosen.

Dazwischen stehen blaue Enziane mit ihren großen Bechern und

violettes Knabenkraut mit hohen Dolden. Aber nicht nur in der Nähe hatte das Auge was zu bewundern, auch in der Ferne gab es so manch einen schönen Gipfel zu sehen.

Im Osten sieht man das Stillachttal mit den hohen Dolomitengipfeln, im Südwesten das Kleinwalsertal mit den markanten Gipfeln von Widderstein und Hohem Ifen.

Vom lieben Federvieh kann ich leider diesmal nicht viel berichten. Wir sahen fast keine Vögel, auch konnte ich keine hören. Erst in den tieferen Lagen kamen die vertrauten Klänge

Dafür zeigten sich einige Schmetterlinge.

Unser Weg führte auf einem Grat entlang auf dem auch die Deutsch – Österreichische Grenze verläuft.

So standen wir des öffteren mit einem Fuß im einen und mit dem anderen im andern Land.

Leider nutzten diesen schönen Tag viele Leute und auch unsere Strecke scheint sehr beliebt zu sein.

Knapp unterm Fellhorn nutzte ich die Chance auf einen Cache.

Als wir uns näherten lief schon ein Pärchen suchend rum und so konnten wir gemeinsam die Dose finden und uns in Logbuch schreiben.

Die gesamte Strecke war eine Grenzerfahrung. Nicht nur, dass wir die Landesgrenze immer wieder überschritten, auch die körperlichen Grenzen spürten wir immer wieder. Eine lange Strecke führte steil bergab.

Das geht kräftig in die Kniegelenke und die Zehen stießen ständig im Schuh vorne an. Auch eine Grenze die erreicht wurde.

Im Gasthof am Söller, kurz vor der Bergstation Söllereck, gönnten wir uns einen Kaffee und ein hausgemachtes Eis.

Das tat bei diesen Temperaturen richtig gut. Mittlerweile stach die Sonne erbarmungslos vom Himmel und wir waren wieder einmal dankbar an unseren Hüten.

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