Kakao und andere Highlights
Kakao und andere Highlights

Kakao und andere Highlights

Für heute haben wir eine Kakao-Wasserfall-Leguan-Tour gebucht. Allerdings können wir nicht für eine weitere Nacht im Le Cameleon bleiben, wir müssen für die nächste Nacht umziehen. Das bedeutet, dass wir hier vormittags auschecken müssen und erst nach unserem Unternehmen woanders einchecken und theoretisch die Koffer im Auto lagern müssen. Durch unsere schlechte Erfahrung mit Hut und Fernglas wollten wir dies nicht riskieren und Tom fragte an der Rezeption, ob wir die Koffer bei ihnen so lange deponieren dürfen. Die Angestellten vom Hotel nahmen kurzerhand unser Gepäck bei sich auf und wir konnten beruhigt losfahren.

Zuerst wurden weitere Teilnehmer eingesammelt. Es stiegen eine junge Schweizerin (französisch-, englischsprechend und etwas deutsch verstehend) und ein Ehepaar (etwas älter als wir) aus Deutschland zu. So kam es, dass wir uns zwischen zwei Sprachen switchend unterhielten. Unser Guide erklärte uns alles auf Englisch, was aber ein gut Verständliches war.

Wir fuhren in ein Tal, dessen Fluss die Grenze zu Panama ist. Wir sind demnach am südlichsten Zipfel Costa Ricas angelangt. In dieser Region kann man noch indigene Stämme treffen. Einer dieser Stämme soll uns heute die Kakaobohne und Heilpflanzen näherbringen. Unsere indigene Führerin war nicht sehr motiviert bei der Sache, aber unser persönlicher Guide, der diese Tour sicher schon des öfteren absolviert hat und alles schon kennt, sprang um so engagierter ein. Erstmal übersetzte er vom Spanischen ins Englische und fügte vieles noch an und antwortete direkt auf unsere, in Englisch gestellten Fragen. Da wir nur zu fünft waren, stellte sich eine ungezwungene Stimmung ein. Jeder fühlte sich wohl, keiner hatte Angst sich zu blamieren. So ließ sich unsere deutsche Teilnehmerin mit selbsthaftenden Blättern dekorieren.

Wir bekamen natürlichen Kautschuk in die Hand und roten Schminke ins Gesicht.

Auch wurden wir Pärchen aneinandergeklebt.

Wir bekamen Geruchsproben von Zimt und Muskat, ein Kraut das nach Zwiebel riecht und eines nach Thymian.

Ein Bereich mit Fröschen bekamen wir auch zusehen. Hier sahen wir die kleinen Pfeilgiftfrösche und einen größeren Laubfrosch.

In einer Hütte durften wir die Kakaobohne rösten und dann auch zermahlen.

Der Geruch von Schokolade stieg uns verführerisch in die Nase. Der nächste Schritt war dann das gemahlene Pulver durch einen „Fleischwolf“ zu drehen. Hier kam viel Kakaopampe raus.

Es wunderte uns, wie viel Kakaomasse dabei entstand. Es war eine sagenhafte Vermehrung der Menge. Diese sah schon sehr nach Schokolade aus, was wir dann in Kombination mit Banane probieren durften. Der Geschmack war bitter und grieselig.

Nun wurde die Masse noch mit Wasser verdünnt und versucht. Auch hier war die krümelige Substanz noch auf der Zunge zu merken, schmeckte aber nicht mehr so bitter. In etwa wie verwässertes Kakaopulver (nicht Kaba). Nun mischte unsere Indigene noch Zucker in das braune Wasser und es schmeckte wie unser Kaba, aber ohne Milch.

Während wir mit der Verarbeitung der Kakaobohne beschäftigt waren, ging ein Regenguss runter, der aber zum Glück rasch wieder vorbei war. Aber die zum Trocken ausgebreiteten Bohnen mussten rasch in Sicherheit gebracht werden.

Weiter ging es mit dem Bus. Auf der Strecke hielten uns Fahrer und der Guide nach irgendetwas Ausschau. Das Rätsel wurde beim Stopp gelöst. Sie hatten Leguane gesichtet und machten einen Fotostopp für uns. In den Bäumen am Straßenrand konnten wir immer mehr dieser riesigen Echsen erspähen. In Costa Rica lebt nur eine Art von Leguanen, der grüne Leguan. Dieser wird im Alter allerdings Grau-Braun bzw. Orange.

Nun ging es weiter auf eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall. Der Weg führte über matschige Wege, kein Wunder nach einem Regenguss.

Unterwegs konnte unser Guide noch Erdbeerfrösche und Affen ausmachen. Am Ziel, dem Wasserfall, waren wir alle durchgeschwitzt und überlegten, ob ein Bad im kühlen Nass nicht herrlich sein könnte. Allerdings tummelten sich hier mehrere Reisegruppen und Umkleiden gab es nicht. Die junge Schweizerin fragte mich immer wieder, na wie siehts aus? Wir beide zogen uns dann kurzentschlossen, Ruck Zuck um. Tom machte auch mit, gab seinen Foto dem anderen Deutschen und so planschten wir im nicht ganz so kühlen Wasser und bekamen schöne Aufnahmen.

Bei den Temperaturen hier im Land ist auch ein Wasserfall ein warmes Bad. Als wir wieder rauskamen, dauerte es nicht lange und wir waren wieder verschwitzt. Unser Guide zeigte Tom dann noch eine große Ameise, die an einem Stein im Wasser saß und erfuhr so, dass diese hier lebt und einen sehr unangenehmen Biss hat. Na, super! Und da waren wir drin.

Auf unserem Weg zurück zum Auto war noch ein Tico, der uns Kokoswasser und Kaffee anbot. Dies nahmen wir zur Erfrischung gerne an. Während wir uns erholten und uns über die Erlebnisse anderer Reisen austauschten, fing unser Gastgeber an Lieder zum Besten zu geben. Unsere Reisebegleitung, die etwas Spanisch kann, übersetzte ein Lied für uns und unser Guide bestätigte mit Kopfnicken ihren Text.

Mit dem Bus fuhren wir weiter zu dem nächsten Indiostamm. Auf dem Weg dorthin entdeckte ich ein Faultier im Baum und wir hielten an. Ich bekam sogar ein Fernglas ausgehändigt und konnte es so noch besser beobachten. Unser Fahrer pfiff immer wieder Mal und das Faultier erhob seinen Kopf um zu lauschen. Wow!

Bei den Indios, bei denen eine Leguan-Zucht sein soll, war es eher enttäuschend.

Zuerst liefen wir über ein Grundstück, das an Slum erinnerte und in Käfigen Hühner hielten. Dann konnten wir zwei grüne Leguane (Jungtiere) in einem dieser Käfige sehen. Dann entdeckten wir einen größeren Grau-Braunen in einem offenen Bereich. Als wir schon gehen wollten, kam eine ältere Indio und gab uns Hibiskusblühten. Ich dachte, das sei eine Art Gastgeschenk. Aber als wir zu einer Hibiskushecke traten, saß ein großer Leguan in Augenhöhe darauf und ließ sich von uns mit den Blühten füttern. Doch noch ein nettes Erlebnis am Ende.

Nun fuhren wir zu einem späten Mittagessen zurück nach Cahuito. Aber bevor wir hier eintrafen hielten wir nochmals zwischen durch. Unser Guide öffnete uns einen Zaun zu einer kleinen Plantage. Wir hatten im Vorfeld einige Fragen zur Kakaopflanze und anderen hiesigen Pflanzen gestellt und so ließ er uns in die Plantage seiner Familie und gab uns noch mehr Infos, was sicher nicht jede Reisegruppe erfuhr.

Die ganze Region um Cahuito bestand früher aus Kakaoplantagen, bis eine Krankheit diese Pflanzenart befiel und man keine mehr anbauten konnte. Es gibt nur noch wenige Kakobäume und sobald eine Frucht mit den typischen Symptomen gefunden wird, muss sie entsorgt werden, um die Infektion einzudämmen. Hier auf diesem Privatgrundstück wachsen die Pflanzen in einer Mischkultur mit Orangen und Sternfrucht (Carambola). Er ließ uns diese Früchte probieren, die so frisch geerntet ganz anders schmecken als bei uns.

Wer kann mir sagen was das für „Bollen“ sind, die ich in meiner Hand halte?

Es sind Muskatnüsse noch mit ihrer Ummantelung. Nur der Kern im Innern ist unsere Gewürznuss.

Am Ende unseres Tripps bekamen wir ein hier übliches Essen bestehend aus Reis mit Bohnen und Hähnchen. Wir unterhielten uns mit unseren Mitreisenden bestens. Unsere Schweizerin war am Ende ihres Urlaubs (noch einen Chill-day und dann nach Hause), die Deutschen waren erst seit 4 Tagen im Land und planten gerade ihre Weiterreise. Wir konnten ihnen noch ein paar Tipps mitgeben.

Als wir zurück bei unseren Koffern waren, war es schon spät am Nachmittag (wir hatten uns länger unterhalten als geplant und unser Tourguide ließ uns die Zeit) und nun mussten wir ja noch weiter zur nächsten Unterkunft fahren. Diesmal sind wir in einem Hotel an der Playa negro (schwarzer Strand), werden aber nicht lange verweilen.

Der Blick von unserem Zimmer in die Hotelanlage ist ein Traum, aber das Zimmer hat leider kleine Klimaanlage und die Nacht wurde sehr ungemütlich und kurz, da Tom uns einen Tripp in den Nationalpark Tortugero geplant hat, der früh am Morgen (6.00 Uhr) starten soll.

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