Komische Vögel
Komische Vögel

Komische Vögel

Gefiederte Freunde, die wir vermutlich nicht sehen werden

Eines meiner Hobbies ist die Ornithologie. Deshalb möchte ich natürlich möglichst viele Vögel auf der Reise entdecken. Auf Neuseeland gibt es ganz besondere. Viele haben im Laufe der Evolution aus Mangel von Fressfeinden das Fliegen verlernt und sind zu Bodenbrütern geworden. Das ist ihnen nach dem Einschleppen von Ratten, Katzen und Mardern zum Verhängnis geworden. So sind nun viele der Arten vom Aussterben bedroht.

Der Kiwi, Gattung der Schnepfensträuße:

Der flugunfähige Vogel hat es zum Wappentier des Landes gebracht, obwohl er eher unscheinbar und plump daherkommt.

Der Paarungsruf soll eher dem Knarzen einer ungeölten Tür nahekommen. In mancher Beschreibung wird der „Gesang“ des Weibchens als hervorgepresster, qualvoller Laut umschrieben, der ungefähr so geht: „Oh je, oh je, oh je“. Die Antwort des Mannes soll dem kaum nachstehen. Vermutlich haben die Kiwis keine Fressfeinde, da sie diese mit dem absurden Klang dermaßen auf die Nerven gingen, dass denen der Appetit verging.

Der Kiwi an sich ist sehr rundlich, mit einem langen dünnen Schnabel, mit dem er in der Erde nach Insekten sucht. Er ist der einzige Vogel mit einem sehr guten Geruchssinn. Seine Nasenlöcher sitzen an der Spitze des Schnabels. Gelegentlich stützt sich der Vogel mit dem Schnabel, nach vorne gebeugt ab und schläft in dieser komischen Pose ein.

Beim Streifenkiwi ist das Ei ca. 13 cm groß. Das Gewicht beträgt etwa 500 Gramm. Im Verhältnis zur Körpergröße des Weibchens sind das die größten Vogeleier der Welt – sie erreichen bis zu 30 Prozent des Körpergewichts der Mutter. Das Weibchen kann bis zur Eiablage nichts mehr zu sich nehmen, da das Ei den gesamten Bauchraum ausfüllt. Die Küken sind Nestflüchter, werden beim Schlafen vom Vater bewacht und laufen bei der Futtersuche unbeschützt von den Altvögeln umher, was ihnen durch eingeschleppte Fressfeinde (Katzen, Hunde und Marder) gerne zum Verhängnis wird. Ein Jungvogel erreicht im Alter von 1 ½ Jahren die Größe der Eltern und ist mit 2 Jahren geschlechtsreif.

Der Kakapo, flugunfähiger Papagei

Bei seiner Beschreibung musste ich spontan an Garfield denken (faul, fett und stolz darauf).

Die Männchen sind übergewichtig, träge, nachtaktiv, flugunfähig, neigen zu sexueller Unlust und sind untreu. Das Weibchen muss, um die Art zu erhalten, dies alles wieder ausgleichen. Das Männchen setzt sich in der Paarungszeit auf einen erhöhten Punkt, wo die Akustik besonders gut ist, und ruft mit einem tiefen, brummenden Balzton, der über 5 Kilometer weit zu hören ist, nach der Geliebten. Das macht er jede Nacht und wartet, dass sie die Distanz zu Fuß (da flugunfähig) überwindet und in der richtigen Richtung unterwegs ist, da der Brummton nur schwer zu orten ist. Zur Arterhaltung kommt dann noch erschwerend dazu, dass zur Aufzucht der Jungen ein bestimmter Baum (Südbuche) genau zu dieser Zeit Früchte tragen muss, was er nur alle 5 Jahre tut.

Der Bestand der Vögel wird vor der Landung des Menschen auf Hunderttausend geschätzt. Im Jahr 1986 wurden noch zweiundzwanzig Tiere gezählt. Mittlerweile werden sie auf Inseln vor Neuseeland, auf denen keine Feinde leben, besonders stark geschützt. 2017 wurden auf diesen drei Inseln 154 Tiere gezählt.

In Australien lebt der Helmkasuar, drittgrößter Laufvogel:

Helmkasuare werden bis zu 170 cm groß und wiegen ca. 70 Kilogramm. In der Brutpflege unterscheiden sie sich von fast allen anderen Lebewesen. Das Männchen ist für den Nestbau verantwortlich und paart sich nur mit einem einzigen Weibchen, das dann bis zu acht große, grün-blaue Eier in dieses legt. Die Eier messen etwa 14 cm. Das Weibchen überlässt das Brüten und die Aufzucht der Jungen dem Vater und kann sich daher noch mit weiteren Männchen paaren. Das Männchen bebrütet die Eier etwa zwei Monate lang und sorgt dann für die Nestflüchter noch weitere neun Monate. Die braun gestreiften Küken ähneln im Aussehen unseren Frischlingen (Wildschweinjunge). Der größte Feind dieses Ferderviehs ist der Straßenverkehr, danach kommen eingeschleppte Schweine, die die Nester plündern.

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