Mit dem Drahtesel auf Tour
Mit dem Drahtesel auf Tour

Mit dem Drahtesel auf Tour

Tom möchte heute die Arme schonen und das Tal trotzdem erkunden. Das heißt, wir mieten uns Bikes. Auf jeden Fall sollten sie mit Motor sein. Im Vordergrund seht ihr Toms, im Hintergrund meine bevorzugte Variante.

Leider bekam ich dann doch einen normalen Drahtesel unter den Hintern. Wir hatten den Urlaub nicht geplant und bei spontanen Unternehmungen fehlen dann halt so kleine Utensilien wie ein Fahrradhelm. Die tollen Hüte von der Reise ans anderen Ende der Welt konnten wir leider heute nicht aufsetzen. Diese hätte der Fahrtwind runtergeweht. Heute werden wir das Tal zuerst gegen den Strom nach oben fahren, um dann am Nachmittag bergab zu. So ging es durch Pappenheim Richtung Gundelsheim zuerst durch den Ort und unterhalb der Burg vorbei.

Der Weg führte auf befestigten Wegen an der Altmühl entlang.

Unterwegs hielten wir ab und zu an und lauschten nach den gefiederten Freunden und hielten Ausschau nach dem pelzigen Fleischersatz der Mönche (Bieber). Letzteren konnten wir nur auf dem Schild sehen, aber Vögel vernahmen wir einige.

Bei Treuchtlingen sahen wir am gegenüberliegenden Ufer einen schönen Biergarten und so fuhren wir über die nächste Brücke rüber und gönnten uns eine Tankfüllung Kaffee.

Ab nun verlief unser Radweg nicht mehr direkt am Fluss, sondern einige Meter entfernt. So holperten wir über staubige Feldwege an Äckern vorbei. Die Sonne brannte erbarmungslos auf unsere Häupter, die leider keine Kopfbedeckung hatten, und wir kamen immer mehr ins Schwitzen, trotz E-Antrieb. Als ich an einem Maisfeld die darin wachsenden Sonnenblumen fotografierte, entschlossen wir uns nicht mehr weiterzufahren und drehten um.

Bis hier her waren wir knapp 2 Stunden unterwegs und hatten 13,5 Kilometer geradelt.

Im nächsten Schatten mit Bank machten wir kurze Pause, stärkten uns mit einem Apfel und befragten Google um Rat. So fuhren wir dann zum Goldenen Lamm in Wettelsheim und machen Mittag. Das Essen war köstlich und der Schatten wohltuend.

Weiter gings nach Bubenheim und zur Abkühlung, mir fehlt mein Hut, in eine Kirche.

Die Heilig-Kreuz-Kirche verschaffte uns eine kleine Erfrischung. Das Gotteshaus wurde 1749 neu errichtet und 1863 und 1986 renoviert.

Unser Heimweg sollte wieder an der Altmühl entlang gehen und so war uns klar, wo der nächste Halt sein soll. Wir landeten wieder im Biergarten von heute Vormittag und nahmen den nächsten Kaffee ein.

Nun rollten wir in der Hitze des Tages zurück nach Pappenheim und mit Hilfsmotor kamen wir recht leicht hoch auf die Burg. Zu Fuß wäre dies bei den Temperaturen sehr anstrengend geworden.

Oben in der Festung kämpften wir uns noch bis auf den Bergfried hoch.

Von hier oben hat man einen sehr guten Blick über die Gegend.

Die ganze Anlage ist in einem sehr guten Zustand und wir konnten noch viele intakte Mauern und Wohnstätten sehen.

Eine Folterkammer war auch zu sehen, ich bezweifle aber, dass hier wirklich gefoltert wurde.

Nach dem 35 Kilometer auf dem Tacho waren, gaben wir die Drahtesel wieder zurück. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Fahrradverleih stand eine Kirche. Touris wie wir müssen da die Nase natürlich reinstecken. Die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt hatte bis 1960 im Innern Wandbilder, die damals weiß übertüncht wurden und Teile der Inneneinrichtung wurden durch moderne Stücke ersetzt. Anlässlich der 100 Jahr Feier wurden diese Maßnahmen 1980 soweit möglich rückgängig gemacht.  

Nach dem Abendessen liefen wir noch durch Eichstätt und kamen an der Abtei St. Walburg vorbei.

So spät am Abend rechneten wir eigentlich nicht damit, dass wir hier Zugang hätten. Aber in die Gruftkapelle der Hl. Walburga konnten wir reinschauen.

Wir waren vom Anblick der Räumlichkeiten überrascht und informierten uns danach über diesen speziellen Ort. Hier liegen die Reliquien der Hl. Walburga, die 710 in England geboren wurde und in Tauberbischofsheim als Nonne lebte, später ein Kloster in Heindenheim leitete. Am 1. Mai 870 wurde sie heiliggesprochen und ihre Gebeine nach Eichstätt gebracht. https://de.wikipedia.org/wiki/Walburga

In den Herbst- und Wintermonaten bildet sich am Steinsarg Kondenswasser, das in dicken Tropfen abfließt und als Walburgisöl mit heilender Wirkung gegen eine Spende erworben werden kann.

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