Heute mussten wir wieder früh los, das heißt um 4.45 Uhr ging der Wecker. Da Toastbrot und Kaffee machen zu viel Zeit benötigt, fuhren wir ohne Essen im Bauch los. Unser Ziel ist der Misticopark, bei dem wir dann um 6.00 Uhr eine geführte Vogelbeobachtungstour starten wollen.

Wir waren wie immer zu früh dran, aber so hatten wir noch Zeit, einen Apfel zu verspeisen und der Morgendämmerung mit Vulkan Arenal im Hintergrund zuzusehen.

Unser Guide war dann auch vor der vereinbarten Zeit anwesend, und so begann er schon mit uns auf der Terrasse ein Gespräch. Er wollte wissen, was unser Hauptaugenmerk der gewünschten Runde sei. Ob Historisches, Natur allgemein oder besonders das Federvieh. Na, ihr wisst unsere Antwort bestimmt. So zeigte er uns gleich zu Anfang einen Fischertukan, den erkennt man an seinem riesigen, buntgefärbten Schnabel. Im englischen heißt er nicht umsonst Rainbow Tucan. Als nächstes zoomte er mit seinem starken Fernglas einen Lachfalken ran. Diesen konnten wir mit dem Handy durch das Okular hindurch ablichten. Der Lachfalke fällt durch sein weißes Federkleid auf. Es ist der einzige Greifvogel mit weißem Gefieder.

Nun liefen wir in den Park und wir wunderten uns, warum wir alleine mit unserem Guide sind. Tom fragte nach und bekam die Antwort, dass eine 4-köpfige Familie kurzfristig abgesagt habe und wir nun eine private Führung genießen. Das hat uns selbstverständlich gefreut. So hatten wir keine Schwierigkeiten ihm während dem Laufen zuzuhören und konnten immer sofort am Fernglas seine erspähten Objekte bewundern. Auch das Fotografieren durch das Glas ging super. Der Guide konnte sich viel Zeit dabei lassen und wir konnten die Tiere ganz in Ruhe ohne gedrängt zu werden beobachten. Keiner hat uns dabei gestört unser eigenes Tempo zu machen. Es waren nur wenige Gruppen so früh am Tag im Park unterwegs.

Erstaunlich wie unser Führer, während wir liefen und uns unterhielten die Tiere ausspähte, schnell sein Fernglas mit Stativ aufgebaut hatte und uns durchblicken ließ.

Bei einer Baumnatter fragte Tom, wie er diese entdeckte. Da grinste er und sagte, dass gestern ein Kollege sie sah und ihm verraten hatte, wo sie sitzt. Aber eine kleine Viper erspähte er selbst. Wow, was für einen Scharfblick hat der Mann.


Er verriet uns vieles über die Tier- (insbesondere die Vogel-) und Pflanzenwelt. Die Affen fressen z.B. immer nur die jungen Blätter, weil diese weniger Giftstoffe enthalten als die alten. Bei einem verpuppten Schmetterling (in diesem Stadium giftig) berichtete er, dass er während der Pandemie wegen zu weniger Touristen in einer Kaffeeplantage arbeitete. Auf den Plantagen kommt es öfters vor, dass jemand bei der Arbeit mit solchen Tieren in Kontakt kommt und dann einen ganzen Tag starke Schmerzen und Übelkeit hat. Vielleicht sollten wir beim nächsten Kaffee, den wir trinken, an die Kaffeepflücker denken und uns gedanklich bei ihnen für ihre Mühen bedanken.

Im Park gibt es mehrere Hängebrücken, über die wir schwankenden Schrittes gingen. So hat man nochmals einen anderen Blickwinkel auf die riesigen Bäume und die tiefen Schluchten. Bei dieser Aufnahme war unser Guide froh, das Handy erfolgreich zurückgegeben zu haben. Es sei schon vorgekommen, dass so ein Gerät in die Tiefe stürzte.


Unser Vogelkundler konnte verschiede Melodien der Vögel imitieren und so manch einen gefiederten Freund zum Antworten animieren. Er ist tatsächlich klein Adlerauge.


Am Ende unserer Tour waren wir glücklich, dieses Erlebnis gemacht zu haben und das ganze so ungezwungen und ungestört. Auf der Aussichtsterrasse haben sich inzwischen viele Besucher versammelt und wir konnten sogar jemanden wiedersehen. Ein Paar, das auf der Fahrt nach Tortuguero im Boot vor uns saß, lief hier herum. Costa Rica ist wirklich ein kleines Land.

Nach 2 ½ Stunden Wandern hatten wir jetzt großen Frühstückshunger. Wir suchten uns einen schönen Platz am Rand und genossen Cappuccino und Omelette.

Wir liefen dann nochmals durch den Park, aber nun waren so viele Menschen allein und in Gruppen unterwegs, dass es fast unmöglich war, Tiere selbst aufzuspüren.


Nur die Schlangen, Spinnen und Fledermäuse saßen noch immer am selben Ort und dadurch auch für uns sichtbar. Wir gingen noch einen Weg zu einem Bach, den wir vorher nicht gegangen sind.

Gegen Mittag verließen wir die Anlage und machten uns auf den Weg. Unterwegs machten wir noch einen Kaffeestopp. Ihr müsst beim Abspielen dieses Videos den Ton laut anmachen. Ich finde es witzig bei Kaffee schwitzend unter Palmen zu sitzen und einen Weihnachtsbaum (Tanne) anzusehen und dabei „Let it snow“ zu hören.
Wir mussten einen Bankautomaten aufsuchen, da die nächsten Unterkünfte die Gebühren in bar verlangen. Und dann mussten wir heute unsere Wäsche wieder abholen. Ob das geklappt hat? Nach etwas Suchen hat der Mitarbeiter den Sack gefunden und wir konnten unsere Textilien wieder in Empfang nehmen.

Danach waren wir so verschwitzt, dass wir uns im hauseigenen Pool erstmal abkühlten.

Den tollen Tag ließen wir mit einer Flasche Merlot aus Chile ausklingen.

Weitere Highlights









