Tapetenwechsel
Tapetenwechsel

Tapetenwechsel

Tom braucht dringend einen Tapetenwechsel. Dieses Jahr ist “nur” ein großer Urlaub (5Wochen Costa Rica) geplant. Seit März hatte er kein Frei mehr und ist nun urlaubsreif. Ich habe den großen Vorteil, dass ich vom letzten Jahr noch sehr viele Überstunden habe, die ich abfeiern muss. Für August habe ich mir mehrmals eine zwei-Tage-Woche verordnet und Tom hat noch 3 Tage nichtverplanten Urlaub. So beschlossen wir ganz spontan eine kleine Pause im Arbeitsalltag einzulegen.

Nach kurzer Überlegung war das Ziel Altmühltal klar und das Hotel in Eichstätt gebucht. Die Wettervorhersage war für den Anreisetag nicht sehr gut, aber was soll’s. Wir sitzen ja eh erstmal im Auto und dann kann man ja den Übernachtungsort noch erkunden.

Am Morgen wurde noch in Ruhe gefrühstückt, die Koffer gepackt und das Auto beladen. Bei den kühlen Temperaturen, die an diesem Tag vorherrschten, wanderten einige wärmere Bekleidungsteile in den Koffer, die wir nachher gar nicht benötigten. Die Hüte hatten aber den Weg gefunden, was sich noch als sehr clever herausstellen wird. Wer wissen möchte was es mit den zwei Hüten auf sich hat kann unter der Rubrik Ute & Tom Zwei Hüte auf Reisen mehr dazu lesen.

Bei der Abreise meinte Tom ganz großzügig: Ich fahre die erste Etappe, danach kannst du dann übernehmen. So tuckerten wir nach Konstanz-Staad zum Hafen.

Mit dem Fährschiff „Meersburg“ ging es über den See und als wir wieder ins Auto einsteigen wollten, kam von meinem Mann: So, ich bin nun die erste Etappe gefahren, jetzt bist du dran. OK, dann übernimmt halt die Frau das Steuer.

Als wir in die Region um Ravensburg / Weingarten kamen, überlegten wir, wo könnte man denn eine Pause einlegen. Da wir bisher immer nur an Biberach an der Riß vorbeifuhren und nie im Ort waren, beschlossen wir es diesmal zu ändern. Rasch fanden wir einen Abstellplatz für unser Mobil und schon ging es per Pedes in die historische Altstadt.

Der Marktplatz soll einer der schönsten in Süddeutschland sein und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Heute war sogar Markttag und der ganze Platz stand voll mit Ständen und es war viel los. Am Rand des Platzes entdeckte ich eine Skulptur von Peter Lenk, der bei uns auf dem Bodanrück lebt. Einige seiner Kunstwerke habe ich in anderen Blogeinträgen schon erwähnt. Dieses Bildnis stellt den Esel aus Wielands Erzählung „Der Prozess um des Esels Schatten“ dar.

Unser Weg führte uns über den Markt in die Stadtpfarrkirche St. Martin. Dies ist die älteste simultan genutzte Kirche Deutschlands. Sie wurde im 14. Jahrhundert gebaut und wird seit 1548 von beiden Konfessionen genutzt. Das Deckengemälde stammt von Johannes Zick aus der Barockzeit Mitte des 18. Jahrhunderts.

Nach einem kleinen Mittagessen fuhren wir gestärkt weiter Richtung Eichstätt. Unterwegs gelüstete es uns aber dann noch nach einem Kaffee und so bogen wir ab in den Ort Kaisheim. Auf der Suche nach dem koffeinhaltigen Getränk stolperten wir in das Münster „Zu unserer lieben Frau“.

Dies gehört zu dem ehemaligen Zisterzienser Kloster und stammt aus dem 14. Jahrhundert.

In Eichstätt angekommen, ging es erstmal ins Hotel, Zimmer mit Blick auf die Altmühl in Empfang nehmen, Aussicht genießen und dann in die Innenstadt.

Das Wetter war weiterhin bewölkt und ab und zu kamen ein paar Regentropfen runter. Die Altstadt war wie ausgestorben. Ist das immer so? Auch in diesem Ort stehen viele Kirchen, von denen wir zwei an diesem Abend noch besuchten.

Am Abend flanierten wir noch an der Altmühl entlang und hielten nach Wasservögeln Ausschau. Auf diesem Gewässer schwimmen nur wenige Arten herum. Wir konnten vor allem Stockenten und Blässhühner beobachten. Auch ein Teichhuhn hat sich daruntergemischt. Aber was für mich ein ganz besonderes Highlight war, war der Bieber im Seitenarm der Altmühl. Ihn hatte ich schon lange auf der Wunschliste und nun schwamm er einfach unter der Brücke durch auf der wir standen.

Bin gespannt was dieses Tal noch alles zu bieten hat.

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