Die Wettervorhersagen stimmten uns für die Westküste optimistisch und so beschlossen wir es nun zu wagen. Unser Weg führt uns jetzt über den Arthur´s Pass. Es geht also wieder durch vertraute Landschaften mit vielen Weiden. Ich beschreibe es euch mal. Es gibt Schafe in unterschiedlicher Anzahl auf den Weiden stehen. Mehrere Schafe auf einen Quadratmeter oder ein Schaf auf mehreren Quadratkilometern. Es gibt frisch geschorene Schafe oder Schafe, bei denen die letzte Schur ein paar Wochen vorbei ist oder Schafe mit dichtem Fell, das geschoren werden sollte. Es gibt Schafe, die weiß sind, Schafe die schmutzig sind, und Schafe mit dunklem Kopf. Dann geht es weiter mit Rindviechern. Hier stehen ebenfalls unterschiedlich viele auf einer Weide. Dann gibt es Kühe, die sind ganz schwarz, Kühe, die schwarz-weiß sind, und Kühe, die weiß-schwarz sind. Dasselbe mit Braunen. Es wird also nicht langweilig. Damit man vom Schafe zählen nicht einschläft, kommen immer wieder einspurige Brücken. Also Achtung: kommt etwa genau jetzt Gegenverkehr?

Wer hat Vorfahrt? Wer darf hier zuerst auf die Brücke?

Das einzig interessante in dieser einsamen Schaf- und Kuh-lastigen Gegend war dann Springfield. Theoretisch müsste hier die Familie Simpson wohnen (US Familienserie), diese war aber nicht anwesend. Aber den Donut haben wir gefunden und selbstverständlich fotografiert (mit Hüten).

In der Region um den Arthur´s Pass wurden, wie auf ganz Neuseeland, viele Filme gedreht, so auch hier in Kura Tawhiti oder besser Castle Hill. Zwischen den Felsen kämpften die Armeen von Aslan gegen die Truppen der weißen Hexen in “Die Chroniken von Narnia”.

Der Ort besticht mit den hier „rumliegenden“ Felsen. Allerdings treten sich die Touris die Füße platt und es war sehr warm. So liefen wir nur ein kurzes Stück, machten ein paar Bilder und drehten wieder um.

Wir dachten ja, wenn wir uns dem Pass nähern wird es, wie in unseren Alpen, kühler und windiger. Aber nein, hier wurde es immer heißer. Als wir am Cave Stream wanderten, mussten wir zuerst mal kurze Hosen anziehen, Sonnencreme und Hüte anlegen und Wasser einpacken. Und alles nur für einen kleinen „Walk“. Der Name des Ortes sagt es eigentlich schon. Hier hat ein Fluss (Stream) eine Höhle (Cave) geschaffen. Diese ist so groß, dass man vom Ausgang zum Eingang Durchlaufen kann.

Es ist aber eine so lange Strecke, dass man Stirnlampen benötigt. Außerdem muss man in dem recht schnell fließenden Wasser laufen. Man benötigt also Schuhe, die geflutet werden können. Wir haben keine Höhlenforscherausrüstung mit auf diese Reise genommen und so begnügten wir uns mit einem Blick in die Ein- und Austrittsöffnungen.

Schweißgebadet ging es dann weiter zum Arthur´s Pass rauf. Oben liegt ein kleiner Ort auf 920 M.ü.M. Die umliegenden Berge sind mit um die 1800 M.ü.M. immer noch beeindruckend. Eigentlich sollen in diesen Höhen die vom Aussterben bedrohten Bergpapageien (Kea) ihr Unwesen treiben. Dieser gefiederte Geselle ist sehr intelligent und verspielt. Vor ein paar Tagen konnten wir diesen Vogel in einer Voliere beobachten.

Gleich nach der Passhöhe kam der nächste Trail für uns. Der Devils Punchbowl Wasserfall stürzt 131 Meter in die Tiefe.

Man kann ihn nach einer 30 minütiger Wanderung gut sehen. Auf dem Weg dorthin soll man viele Vögel beobachten können. Das ist aber nicht so gut möglich, wenn das Wasser so laut rauscht, dass man sie nicht hört. Ich konnte deshalb keinen erspähen.
Nachdem wir über den Arthur´s Pass kamen, konnte man die Wolken in die Berge ziehen sehen. So kam es, dass wir auf dem Weg runter teils richtig starken Regen hatten. Bei der nächsten Herberge war es aber schon wieder trocken. Das Haus steht in direkter Strandnähe und so liefen wir erstmal über den Rasen des Hauses und dann zum Beach. Der Haushund war auch schon da und begrüßte uns herzlich.
