Von Hexen und Teufeln
Von Hexen und Teufeln

Von Hexen und Teufeln

Das schlechte Wetter hat uns eingeholt. Der Tag begann mit Regen. Gut, dass wir gestern schon einen Ausflug in die Heide gemacht hatten, so konnten wir die Zelte einfach abbrechen und weiterziehen. Weil mir ein Assistenzarzt vor Urlaubsbeginn nahegelegt hatte auf unserem Weg in Thale / Quedlinburg vorbeizuschauen, hatten wir dort eine Übernachtung eingeplant. Unterwegs ließ der Regen dann auch zum Glück nach und wir kamen am Hexentanzplatz im Harz bei trocknem Wetter an.

Hier im Harz in der Nähe vom Brocken / Blocksberg (Block=Hexenwesen) gibt es viele Sagen und Märchen, die sich mit Hexen und Teufeln beschäftigen. Das kommt noch aus der Zeit als Slawen hier siedelten. Dieser Ort wird touristisch vermarktet.

So gibt es die Hexenküche, das Hexenhaus und den Hexenkreis.

Auch viele Holzschnitzereien und Skulpturen von diesen Gestalten gibt es zu sehen.

Bei so einem hohen Touriaufkommen dachten wir, dass normales Schuhwerk reicht. Aber schon beim ersten Aussichtspunkt mussten wir feststellen, dass festes Schuhwerk empfohlen ist.

Also zurück zum Auto, andere Schuhe an die Füße und weiter geht’s.

Nach einer Thüringer Rostbratwurst und Fassbrause machten wir uns auf den Weg zu einem anderen Aussichtspunkte. Schon beeindruckend, wie sich die Felsen zu einer Bergkette auftürmen, wenn man zuvor über eine flache Ebene herkam.

Der Falkner in Walsrode sagte noch: Hier ist es so flach, da siehst du heute schon, wer morgen zu Besuch kommt. Und so ist es wirklich. Wären nicht immer wieder kleine Wälder dazwischen würde man gefühlt bis zur Küste blicken können. Und nun stehen wir hier hoch oben und können ins Tal sehen.

Nach dem empfohlenen Hexentanzplatz fuhren wir weiter zur nächsten Empfehlung, der Teufelsmauer. Auf dem Weg dorthin sagte unser Navi: „Nehmen Sie im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt und fahren…“ Tom befuhr den Kreisverkehr, setzt den Blinker und das Navi: „Nein-!„ Tom ging schon vom Gas runter, seit wann sagt das Navi NEIN? Was hat er falsch gemacht? Da kommt aus dem Lautspreche: „und nehmen die Neinstedterstraße“. Ach so, die Straße heißt so.

Die Teufelsmauer ist seit 1935 Naturschutzgebiet und zählt damit zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands. Diese Felsrippe tritt hier auf 20 Kilometer Länge 3-mal zutage.

In den Felsen fühlen sich Tiere wie Schwalben und Falken wohl.

Die Formationen haben natürlich alle besondere Namen wie Rittertreppe oder Teufelsloch.

Der Stein ist durch Kieselsäure verfestigter Sandstein, der von der Witterung nicht so gut abgetragen wurde wie das andere Gestein.

Das Mauerstück hier ist ca. 2 Kilometer lang.

Nach so viel Hexen- und Teufelszeug ging es weiter in die Stadt Quedlinburg, der früheren Königspfalz. Die Stadt wurde im 2. Weltkrieg nicht bombardiert und die Gebäude blieben unversehrt.

Wir haben für heute Nacht ein Zimmer im Hotel Domschatz, erbaut 1789, gebucht. Das liegt am Fuße des Schlossbergs und wurde bis auf das Fachwerk abgetragen und neu gebaut.

Von der Unterkunft aus erkundeten wir die Innenstadt. Zuerst bestiegen wir den Schlossberg mit der Stiftskirche St. Servatii.

Im Innern gibt es nicht mehr viel an Wandschmuck zu sehen. Die Reformation hat vieles vernichtet, dann die Kriege und danach die Zeit der DDR. Nun ist nur noch ein Teil des Domschatzes hier bzw. wegen einer Baustelle ist auch dieser ausgelagert worden.

Quedlinburg hat sehr viele Fachwerkhäuser, die fast alle renoviert sind. Die Straßen sind sehr eng und mit Kopfstein gepflastert, so dass fast keine Autos durchfahren.

In einer Eisdiele haben wir neue Eissorten entdeckt. Tom wollte aber nicht diese Geschmacksrichtungen wie Basilikum oder Leberwurst testen. Er wählte Birne und Erdbeere. Ich war mutiger und nahm Lakritz und Marshmallow.

Am Abend saßen wir auf dem Marktplatz und sahen einen Mann in Mönchskutte zur Tourist Information laufen. Kurzentschlossen kauften wir zwei Tickets zur Nachtführung.

Bei der Besichtigung der Häuser erfuhren wir sehr viel über das Leben im Mittelalter in dieser Stadt. Es wurde auch erwähnt, dass in der Zeit der DDR hier nichts renoviert wurde und kurz vor der Wende beschlossen wurde, fast alle Gebäude abzureißen. Seit damals versucht man die Bausubstanz zu erhalten.

Wir haben sogar ein halbes Fachwerkhaus entdeckt.

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